• 30. November 2012 · 17:21 Uhr

Abu Dhabi: Streckenreinigung mit Hochdruck

Mit drei Spezial-Reinigungsmaschinen wird in Abu Dhabi dem Schmutz zu Leibe gerückt, nicht aber der Gummiabrieb aus dem Asphalt gesaugt

(Motorsport-Total.com) - Eine schmutzige Rennstrecke ist eine langsame Rennstrecke. Gummifetzen, Sand und anderer Schmutz reduzieren die Haftung der Reifen auf dem Asphalt, Karbonsplitter und Metal-Gegenstände können sogar für Reifenschäden sorgen. Daher unternehmen Rennstreckenbetreiber in aller Welt große Anstrengungen, um den Rennteilnehmern eine möglichst saubere Piste zu präsentieren. Der Yas Marina Circuit in Abu Dhabi setzt auch in diesem Bereich auf Hightech.

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Drei dieser Reinigungstrucks säubern in Abu Dhabi den Asphalt Zoom Download

Dort kommen drei spezielle Reinigungstrucks zum Einsatz. Die Fahrzeuge wurden ursprünglich zur Reinigung von Landebahnen auf Flughäfen entwickelt, wurden aber für den Einsatz auf der Rennstrecke angepasst. Mittels Nass-Saugverfahren wird mit einem Druck von bis zu 250 bar Schmutz von der Strecke gewaschen. "Wir waschen mit einem rotierenden Wasserstrahl. Das ist, als würde man Zucker im Kaffe verrühren. Der Schmutz ist ständig in Bewegung und wird dann abgesaugt", sagt Charly Hubbauer von der Herstellerfirma Holzmann im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'.

Das System besteht aus vier Komponenten: Je ein Tank für Frisch- und Schmutzwasser, den Wasserdüsen und der Absaugvorrichtung. Weitere Reinigungsmittel werden nicht eingesetzt. "Wir arbeiten nur mit reinem Wasser. Selbst Ölrückstände können wir nur mit Wasser ohne Zusätze beseitigen", erklärt Herr Hubbauer.

Drei Stunden für eine komplette Streckenreinigung

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Auch fliegende Teppiche kommen bei der Streckenreinigung zum Einsatz Zoom Download

Das Besondere an den Reinigungsmaschinen von Abu Dhabi: Sie entfernen zwar den Schmutz, nicht aber den Gummiabrieb im Asphalt: "Das wollte ich der FIA und Charlie Whiting schon mehrmals erklären. Der Gummiabrieb, den sie für den Grip benötigen, wird nicht entfernt", so Hubbauer. "Das hängt vom Druck und von den Düsen ab."

Die rund 500.000 Euro teuren Spezial-Fahrzeuge fahren mit einer Geschwindigkeit von 6 km/h. Bei der Reinigungsfahrt, die jeden Morgen vor Beginn einer Rennveranstaltung in Abu Dhabi durchgeführt wird, fahren die drei Trucks nebeneinander und reinigen so die komplette Breite der Strecke. Bürsten an den Seiten putzen die Randsteine.

Die Waschvorrichtung kann seitlich ausgefahren werden. Damit können Ölspuren beseitigt werden, ohne dass die Fahrzeuge mit den Reifen durch das Öl fahren. Alles in allem dauert die komplette Reinigung der Strecke rund drei Stunden. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Nach einem Sandsturm entfernten die Maschinen insgesamt vier Tonnen Sand von der Strecke.

"Fliegende Teppiche" säubern den Kurs

Bei Reifenhersteller Pirelli zeigt man sich von den Hightech-Reinigungsmaschinen begeistert. Motorsportdirektor Paul Hembery würde es begrüßen, wenn alle Strecken diese Fahrzeuge einsetzen würden. "Wir brauchen einen Standard", sagt Hembery. "Im Moment haben wir alles Mögliche: Von Leuten mit Besen bis hin zu diesen super-duper Maschinen."

Ein weiteres Hilfsmittel zur Streckenreinigung sind in Abu Dhabi sogenannte "fliegende Teppiche". Dabei handelt es sich um drei statisch aufgeladene Gummimatten, die hinter einem Fahrzeug hergezogen werden und damit Schmutz von der Strecke einsammeln. Auch diese Technik weiß zu überzeugen. Nachdem die "fliegenden Teppiche" nach dem Rennen der V8-Supercars über die Strecke gezogen wurden, fanden sich in deren Sammeltaschen neben Gummifetzen und Zigarettenkippen auch Muttern und Bolzen.

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