Sauber: Es geht auch ohne Technikchef

Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn ist überzeugt, dass die Schweizer Mannschaft auch weiterhin ohne nominellen Technikdirektor Erfolg haben kann

(Motorsport-Total.com) - Vier Podestplätze und insgesamt 124 WM-Punkte stehen bei Sauber vor dem Saisonfinale der Formel 1 an diesem Wochenende in Interlagos zu Buche. Die Ausbeute der Schweizer war somit deutlich besser als im Vorjahr. 2011 hatte das Team aus Hinwil in 19 Rennen gerade einmal 44 Zähler geholt. Die Basis für die Erfolge dieses Jahres lag im guten Sauber-Ferrari C31, den der frühere Technikchef James Key gemeinsam mit seinem Stab entwickelt hatte.

James Key war bis Februar 2012 Technikchef beim Sauber-Rennstall

Der Brite, der das Team wegen "unterschiedlicher Auffassungen" bereits im Februar überraschend verließ, dockte nach einem kurzen Intermezzo im Rahmen des Lotus-LMP2-Projektes in der WEC mittlerweile als Technikdirektor bei Toro Rosso an. Er gilt als der Vater der Erfolge von Sergio Perez und Kamui Kobayashi in dieser Saison. Die Position des nominellen Technikdirektors wurde bei Sauber nach dem Abschied von Key bislang nicht wieder besetzt.

Dieses Konzept sei aufgegangen, meint Teamchef Monisha Kaltenborn. "Die Arbeit hat sich im Grunde überhaupt nicht verändert. Wir haben vielleicht, was die Außenwahrnehmung betrifft, ein Konzept, das nicht von uns erfunden wurde, sondern das von vielen Teams umgesetzt wird, auch wenn man sich große Teams ansieht. Wir haben das einfach nach außen hin kommuniziert und gesagt, dass es niemanden gibt, der diese Position innehat", sagt die Österreicherin.

Es habe sich im Verlauf dieser Saison eindeutig gezeigt, dass man in den Bereichen Aerodynamik, Design oder Fahrzeugdynamik "auch vernünftige Menschen" habe, die gemeinsam alle Aufgaben sehr gut bewältigen könnten. "Es muss für alle gut sein und es muss alles zusammenpassen. Da geht es nicht um Einzelne", sagt Kaltenborn. "Das hat sehr gut funktioniert. Wir hatten die Änderungen sehr früh im Jahr, aber trotzdem sind die Entwicklungen, die wir gemacht haben, sehr gut an der Strecke angekommen und haben uns erlaubt, weiterhin konkurrenzfähig zu sein. Das spricht für die Herren."