• 17. November 2012 · 04:42 Uhr

Strafen: Kein Widerstand gegen "Flensburg-System"

Statt 18 Punkte in Flensburg könnte es in der Formel 1 bald zwölf Punkte in Paris heißen - Martin Whitmarsh steht der neuen FIA-Idee aufgeschlossen gegenüber

(Motorsport-Total.com) - In Flensburg funktioniert's ganz einfach: Wer 18 Punkte auf sein Führerschein-Konto gefahren hat, der ist erstmal den Lappen los und muss in die Nachschulung. Ein ähnliches System möchte FIA-Chefinspektor Charlie Whiting nun auch in der Formel 1 einführen, um für Strafen eine durchgängigere Lösung als bisher zu finden.

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Charlie Whiting nimmt sich das deutsche System zum Vorbild für die Formel 1 Zoom Download

Momentan ist das Strafensystem in der Formel 1 kompliziert - einmal gibt's eine Durchfahrstrafe, dann Rückversetzungen in der Startaufstellung um fünf oder auch zehn Positionen. Manchmal wird nach dem Rennen eine Zeitstrafe addiert, ein andermal muss ein Fahrer ein Rennen aussetzen, wie das für Wiederholungstäter Romain Grosjean nach mehreren Verwarnungen in Monza der Fall war. Doch Whiting wünscht sich nun, all das zu vereinfachen.

Konkret kann er sich vorstellen, für jedes Vergehen auf Basis eines standardisierten Katalogs Punkte zu verteilen - und wenn das festgelegte Limit überschritten wird, muss der betroffene Fahrer statt seines Führerscheins eben die FIA-Superlizenz vorübergehend abgeben. "Wenn man zwölf Punkte erreicht - oder wie viele auch immer -, dann wird man für ein Rennen gesperrt. Das ist, was wir gerade diskutieren", so Whiting.

Den Teams wird er diesen Vorschlag am Mittwoch in Sao Paolo unterbreiten, schon vorab scheint es aber keine Einwände zu geben: "Im Moment hat man drei Verwarnungen, dann passiert etwas. Es ist wie mit allem: Wenn so ein Strafsystem korrekt und gleichbleibend verwaltet wird, warum sollten wir dann ein Problem damit haben? Es ist für alle Fahrer und alle Teams gleich", sagt Martin Whitmarsh (McLaren), Vorsitzender der Teamvereinigung FOTA.

Der große Unterschied zum jetzigen "Three-Hit"-System wäre, dass die FIA auch Punkte für nicht sportliche Vergehen wie das Verhalten abseits der Strecke oder Fluchen auf dem Podium verteilen könnte. "Wenn wir das Superlizenz-System einführen, gibt es einen Punkt für dies, zwei Punkte für jenes, aber alles würde zählen", bestätigt Whiting. "Es ist vielleicht nicht einfach - nichts in der Formel 1 ist einfach -, aber wir werden versuchen, das mit den Teams zu diskutieren."


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"Es würde Punkte für alle Strafen bedeuten, wohingegen momentan drei Verwarnungen erforderlich sind, und von denen wiederum zwei für Fahrvergehen", erläutert der FIA-Chefinspektor. "Würde man jetzt dafür verwarnt, einmal zu spät zur Pressekonferenz gekommen zu sein und einmal zu spät zur Fahrerparade, könnte das nicht zu einer Strafversetzung um zehn Plätze führen, weil es keine zwei Fahrvergehen sind."

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