Whitmarsh betont Wichtigkeit der USA

Durch DRS und die unberechenbaren Pirelli-Reifen hat die Formel 1 laut Martin Whitmarsh größere Chancen, die US-Zuschauer zu begeistern

von Sebastian Fränzschky · 13.11.2012 18:04

(Motorsport-Total.com) - Am Wochenende beginnt für die Formel 1 ein neues Kapitel auf dem nordamerikanischen Markt. 2007 war die Königsklasse zuletzt in den Vereinigten Staaten und versagte kläglich dabei, die anspruchsvollen Zuschauer in Nordamerika zu begeistern. Den Tiefpunkt stellte mit Sicherheit der Grand Prix im Jahre 2005 dar: Am Rennen nahmen lediglich sechs Autos teil, weil Reifenlieferant Michelin nicht für die Sicherheit der Fahrer garantieren konnte.

Martin Whitmarsh weiß, dass der Unterhaltungswert in den USA wichtig ist

"In Nordamerika ist der Unterhaltungswert für den Sport sehr wichtig", weiß auch McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh, der gute Chancen für die Formel 1 in diesem Jahr sieht. "Wenn man sich die vergangenen Meisterschaften ansieht, dann erkennt man, dass es nicht mehr so vorhersehbar ist. Dinge wie DRS, die Puristen nie akzeptiert haben, waren richtig und die passenden Zugaben zum Spektakel."

"Die Formel 1 ist deutlich unvorhersehbarer geworden. Die Konsequenz ist, dass sie mehr Unterhaltung bietet als vor ein paar Jahren", analysiert Whitmarsh und scherzt: "Wir sind aber noch nicht soweit wie die World Wrestling Federation." Durch die zahlreichen neuen Rennen in Asien rückte Nordamerika etwas aus dem Fokus. Bedenkt man aber, wie wichtig aber der US-Markt für die meisten in die Formel 1 involvierten Sponsoren und Hersteller ist, dann erkennt man, dass es 2012 an der Zeit war, hier neue Impulse zu setzen.

2005 erlebten die Zuschauer in Indianapolis eine große Enttäuschung

"Amerika ist solch ein riesiger Markt, auch für die Automobilindustrie. Die Leute in Nordamerika lieben Autos und ich denke, dass wir ein Produkt haben, welches sich stark von der NASCAR unterscheidet und Amerika erobern sollte", schildert Whitmarsh, der weiß, dass in der Vergangenheit Fehler gemacht wurden: "Wir sind durch viele Gründe gescheitert. Wir waren nicht regelmäßig vor Ort, haben uns nicht auf den Unterhaltungswert konzentriert, waren an den falschen Orten und haben keine Werbung gemacht. Ich denke, dass es eine riesige Chance und Gelegenheit ist."

"Wir haben ein Produkt, das dort funktionieren kann. Im Moment ist die Formel 1 ziemlich unvorhersehbar. Es ist an der Zeit, dass wir nach Amerika gehen und hart arbeiten", betont der McLaren-Teamchef. "Wir brauchen Nordamerika mehr als sie uns. Daran müssen wir arbeiten und den Sport, wenn nötig, anpassen. Wir müssen alles uns Mögliche unternehmen, um den amerikanischen Markt für uns zu gewinnen."

"Man muss nur einmal durchs Fahrerlager gehen und sich die Sponsoren auf den Autos, in den Boxen und auf den Teamshirts ansehen. Das sind unterm Strich die Investoren in diesem Sport. Ich denke, dass 98 Prozent dieser Namen Amerika zu ihren drei wichtigsten Märkten zählen. Es ist also sehr wichtig", so Whitmarsh.