• 10. November 2012 · 18:48 Uhr

Surer: "Schumacher sägt am eigenen Monument"

Marc Surer sieht Michael Schumachers Karriere schwer beschädigt und seine Rückkehr als Fehler an - Schlechter Mercedes trug jedoch auch seinen Teil dazu bei

(Motorsport-Total.com) - Michael Schumacher befindet sich derzeit im Spätherbst seiner zweiten Formel-1-Karriere. Der Deutsche gab 2010 nach einer dreijährigen Auszeit sein Comeback in der Königsklasse, konnte nach sieben Weltmeister-Titel in Diensten von Benetton und Ferrari allerdings mit dem neuformierten Mercedes-Team nicht mehr an alte Erfolge anknüpfen: Derzeit liegt der 43-Jährige nur auf Platz 15 der Fahrerwertung, sieben Plätze hinter Teamkollege Nico Rosberg.

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Marc Surer sieht das "Denkmal Michael Schumacher" beschädigt Zoom Download

Nach drei mehr oder weniger erfolglosen Jahren - Schumacher fuhr nur ein einziges Mal aufs Podium, während Rosberg immerhin den ersten Sieg für die Silberpfeile erzielen konnte - macht der Kerpener nun Platz für Lewis Hamilton, der von McLaren zu Mercedes wechselt. Damit verabschiedet sich der zweifache Familienvater nach über 300 Grands Prix wohl endgültig vom Renngeschehen auf internationaler Profiebene.

In den Augen einiger Experten und Fans hat das Ansehen Schumachers in diesen drei Jahren bei Mercedes immens gelitten. Während er sich 2006 noch mit sieben Siegen und dem Vizetitel verabschiedete, sieht die Bilanz nun weniger rosig aus, auch wenn der Mercedes zweifelsohne nicht so ein starkes Auto ist wie der Ferrari 248F1, den Schumacher 2006 pilotierte. Zuletzt machte Schumacher vor allem durch Kollisionen von sich reden - auch wenn ihn zugegebenermaßen dabei häufig keine Schuld traf.

Kein Mitgefühl

"Er muss einem nicht leid tun, denn er kriegt ja viel Geld", lautet der trockene Kommentar von Formel-1-Experte Marc Surer gegenüber 'SWR 1 Leute Night' bezüglich Schumachers derzeitiger Situation. "Er sägt aber an seinem eigenen Monument. In Deutschland ist er ein Heiligtum. Das merke ich immer wieder."

Surer, der in den 70er und 80er Jahren insgesamt 82 Grands Prix bestritt und heute für den Fernsehsender 'Sky' die Formel-1-Rennen kommentiert, ist nach wie vor der Auffassung, dass Schumacher Rückkehr ein Fehler war: "Wenn ich sage, er wäre besser nicht zurückgekommen, kriege ich gleich böse Mails", verrät der 61-jährige Schweizer. "Es ist aber so. Ich habe ihn während seiner gesamten Karriere verfolgt. Ich habe mit ihm gezittert, als er endlich mit Ferrari Weltmeister wurde - nach dem Beinbruch. Ich habe damals kommentiert und alles live mitbekommen."

Surer: "Schumacher hat seine Spritzigkeit verloren"

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Schumacher wird nach über 300 Grands Prix zum zweiten Mal zurücktreten Zoom Download

Der Rücktritt 2006 sei laut Surer ein perfekter Abschied gewesen, den Schumacher sich aber selber durch seine Rückkehr kaputtgemacht habe. Dass Schumacher mit dem Rest des Feldes nicht mithalten kann, führt Surer unter anderem auch auf das fortgeschrittene Alter Schumacher zurück: "Er gewinnt alles, was es zu gewinnen gibt und hört auf. Der Größte aller Zeiten. Und jetzt kommt er zurück und fährt mit. Er ist nicht schneller geworden. Im Alter verlierst du halt die Spritzigkeit eines jungen Fahrers. Er hat schon ein bisschen verloren."

Surer räumt allerdings auch ein, dass der Mercedes-Bolide in diesem Jahr seinen Teil zum enttäuschenden Saisonverlauf beigetragen habe: "Das Dumme ist aber natürlich, dass der Mercedes nicht so geht, wie er sich das vorgestellt hatte. Sonst würde es ja nicht auffallen. Da das Auto nichts taugt, ist es natürlich sehr, sehr hart."

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