• 02. September 2012 · 09:02 Uhr

Burti: "Das war eine schreckliche Zeit"

In Spa erlebte Luciano Burti im Jahr 2001 einen heftigen Unfall, von dem sich der Brasilianer zwei Jahre lang unter Einnahme starker Medikamente erholen musste

(Motorsport-Total.com) - Es war einer der spektakulärsten und heftigsten Unfälle der Saison 2001: In Spa-Francorchamps lag Prost-Pilot Luciano Burti vor der Kurve Blanchimont, der schnellsten Kurve der Formel 1, im Rennen unmittelbar hinter Eddie Irvine im Jaguar. Im Positionskampf kam Burti kurz aufs Gras, fuhr sich an Irvines dunkelgrünem Boliden den Frontflügel ab und rauschte fast ungebremst mit rund 300 km/h durch die Wiese in die Reifenstapel, unter denen sein Prost anschließend begraben wurde.

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Luciano Burti spricht nach elf Jahren erstmals über seinen schweren Unfall Zoom Download

"Ich brauchte zwei Jahre um mich von dem Unfall zu erholen", sagt Burti nun ziemlich genau elf Jahre nach dem Crash, bei dem er sich unter anderem eine schwere Gehirnerschütterung mit Hirnblutungen zuzog, gegenüber 'TotalRace'. Der Brasilianer war in derselben Saison von Jaguar zu Prost gewechselt und hatte bereits auf dem Hockenheimring einen heftigen Startunfall inklusive Überschlag.

Die vier Monate nach dem heftigen Spa-Unfall seien alles andere als angenehm gewesen: "Am schlimmsten war, dass ich Medikamente gegen Krampfanfälle nehmen musste", schildert der heute 37-Jährige seinen Leidensweg. "Meine Erinnerungen an die Zeit sind schrecklich. Die Medikamente waren richtig heftig. Ich kann mich noch daran erinnern, wie verwirrt ich war, ich konnte nicht vernünftig sprechen, redete einfach wirres Zeug."


Luciano Burtis Unfall in Spa 2001

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An den Unfall und das Rennen selber kann sich Burti übrigens nicht erinnern, sondern erst an die Zeit nach dem dreitätigen künstlichen Koma, in welches die Ärzte ihn vorsichtshalber versetzt hatten. Rubens Barrichello, damals in Diensten Ferraris, habe auf dem Fußboden neben seinem Bett geschlafen, um seinem guten Freund möglichst nah zu sein.

Der Unfall hinterließ offenbar deutlichere Spuren, als damals von der Öffentlichkeit angenommen. Vor allem das Kurzzeitgedächtnis wurde offenbar durch die enorme Wucht des Aufpralls in Mitleidenschaft gezogen: "Ich wusste damals noch, was ich vor zehn Jahren gemacht hatte, aber nicht, was am gleichen Morgen passiert war. Ich hätte damals jemanden am Morgen freundlich gegrüßt und hätte am Abend zu ihm gesagt 'Wow, lange nicht gesehen!' ", schildert der Mann aus Sao Paulo die damalige, schwierige Zeit.

Burti bestritt anschließend zwischen 2002 und 2004 nur noch Testfahrten für Ferrari in der Formel 1. Seitdem startet er vor allem in seiner Heimat Brasilien bei Tourenwagenrennen.

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