• 26. Juli 2012 · 22:38 Uhr

Alonso: Der "Maestro" und die "halbe Miete"

Ferrari-Pilot Fernando Alonso geht als WM-Führender in die zweite Hälfte der Saison 2012 und zieht damit auch den Respekt der Konkurrenz auf sich

(Motorsport-Total.com) - Wenn Ernüchterung zu Euphorie wird: Mit dem Ferrari F2012 war zu Beginn der Saison noch kein Staat zu machen, doch Fernando Alonso ließ sich von der Form seines Fahrzeugs überhaupt nicht beeindrucken. Der Spanier holte von Anfang an gute Punkte und legte speziell ab Barcelona noch einmal gewaltig zu. Das Ergebnis ist eine souveräne WM-Führung mit satten 34 Punkten Vorsprung.

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Fernando Alonso geht als klarer Erster in die zweite Hälfte der Formel-1-Saison Zoom Download

Von einer Vorentscheidung will Alonso zur Saisonhälfte aber nicht reden. "Wir befinden uns in einer guten Position, doch das ist erst die halbe Miete", meint der Ferrari-Fahrer und erklärt: "Wir haben zehn Rennen hinter uns, weitere zehn wichtige Rennen liegen noch vor uns. Und da haben alle die gleichen Möglichkeiten." In der Tat: Rechnerisch hat 2012 noch jeder Fahrer intakte Titelchancen.

Auf der Strecke sieht die Realität natürlich etwas anders aus, aber Alonso möchte trotzdem nichts dem Zufall überlassen. Er meint: "Wir dürfen uns auf jeden Fall keine Fehler erlauben, sondern müssen einfach weiter eine gute Konstanz an den Tag legen. Noch liegen nämlich alle im Rennen", betont der Formel-1-Routinier. Die Konkurrenz zollt Alonso aber schon jetzt sehr viel Respekt.

Viel Lob von der Konkurrenz

"Fernando hat in diesem Jahr bereits exzellente Arbeit geleistet", sagt Mercedes-Teamchef Ross Brawn und fasst zusammen: "Er punktete auch dann, wenn das Auto nicht gut war. Jetzt ist das Fahrzeug gut und Fernando holt das Maximum heraus. Wir hingegen hatten zahlreiche technische Pannen bei Michael. Aufgrund der mauen Zuverlässigkeit haben wir viele Punkte liegenlassen."

"Fernando holt das Maximum heraus."Ross Brawn
"Im Gegensatz dazu hat Fernando eben immer gepunktet, auch wenn er kein großartiges Auto hatte", meint Brawn, verweist aber ebenfalls auf die sehr wechselhafte Saison 2012: "Die Leistung der Autos verändert sich ständig. Da kann sich noch einiges tun." Formel-1-Rekordchampion Schumacher sieht Alonso jedoch auf einem sehr guten Weg: "Sein Vorsprung ist nämlich schon jetzt ziemlich groß."

"Und es ist vollkommen klar, dass er den ersten Platz belegt. Er fährt sehr konstant und erbringt seine Leistung auf einem sehr hohen Niveau. Das gilt nun auch für sein Auto, für sein Paket. Es dürfte schwierig werden für seine Verfolger", meint Schumacher und merkt an: "Uns betrifft das nicht zu sehr, denn wir sind nicht so nahe dran." Mercedes fehle derzeit eine halbe Sekunde auf die Spitze.

Schumacher kennt die Tifosi genau

"Damit war man in der Vergangenheit vielleicht sogar noch auf dem Podest. Jetzt ist aber alles viel enger. Dann bist du schnell mal Siebter", sagt Schumacher. Und der ehemalige Ferrari-Pilot muss auch noch mit ansehen, wie Alonso in Italien ähnlich vergöttert wird er selbst vor noch gar nicht allzu langer Zeit. Die Tifosi bezeichnen WM-Spitzenreiter Alonso nun unter anderem als "Maestro".

"Sie haben sich erarbeitet, wo sie jetzt stehen. Hut ab."Michael Schumacher
Dies ringt Schumacher ein Schmunzeln ab. Er kenne dergleichen noch von früher, meint der Deutsche. "Das ist nicht das erste Mal, dass man das tut. Ich glaube, es ist in Italien normal, Spitznamen für hohe Persönlichkeiten und deren Leistungen zu nutzen." Und laut "Schumi" ist die Bewunderung, die Alonso zuteil wird, angesichts der bisherigen Rennsaison sehr verständlich.

Insgesamt dürfe man bei Ferrari nämlich "positiv überrascht sein, dass man nicht nur in Führung liegt, sondern auch so viele Punkte Vorsprung hat. Die Wintertests waren ja doch etwas ernüchternd. Auch wenn die Erwartungen hoch waren, hat man nicht unbedingt damit gerechnet. Sie haben sich aber gesteigert", sagt Schumacher. "Und sie haben sich erarbeitet, wo sie jetzt stehen. Hut ab, gratuliere!"

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