Silverstone im Regen: Fahrer im Grenzbereich
Im nassen Silverstone waren die Piloten heute am Limit unterwegs - und einige auch darüber: Ist unter den heutigen Bedingungen ein Rennen überhaupt möglich?
(Motorsport-Total.com) - Der englischen Landregen sorgte heute in Silverstone auf und neben der Strecke stellenweise für "Land unter" und reduzierte den Fahrbetrieb auf ein Minimum. Dies war nicht nur der Tatsache geschuldet, dass die Piloten in Erwartung eines weiterhin feuchten Wochenendes ihrer Regenreifen schonen wollten. Vielmehr erweist sich der Kurs in Silverstone bei Regen als besonders tückisch. Vor allem die zahlreichen Bäche, die quer über die Strecke laufen, machen den Piloten das Leben schwer.
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Auch für Fernando Alonso war es heute in Silverstone stellenweise zu nass Zoom Download
"Eine der schlimmsten Stellen befindet sich auf der Hangar Straight, kurz vor der Stowe-Kurve", erklärt Jenson Button. "Wenn du da mit 290 km/h über einen dieser Bäche fährst, dann hast du einfach nur noch durchdrehende Räder. In einem solchen Fall bricht das Auto schnell mal aus. Das ist eine sehr erschreckende Erfahrung." Diese Erfahrung machten heute gleich mehrere Piloten. Unter anderem verlor Bruno Senna die Kontrolle über seinen Williams und schlug heftig in die Begrenzung ein.
Training möglich - Rennen nicht?
Das selbst ein zweifacher Weltmeister unter diesen Bedingungen machtlos ist, zeigte der Abflug von Fernando Alonso gegen Ende des zweiten Freien Trainings. "Das Auto traf auf Aquaplaning und rutschte mir weg. Schade um den Frontflügel. Wir müssen schauen, ob wir ihn reparieren können", kommentiert der Spanier einen Einschlag.
Während die Bedingungen heute grenzwertig, aber noch fahrbar waren, hat Button bei solchen Wassermassen im Rennen Sorgen um die Sicherheit. "Wenn du alleine unterwegs bist, ist es nicht gar so schlimm. Dann findest du schon deinen Weg. Da kannst du auch mal vom Gas gehen, wenn du magst. Im Rennen ist das nicht drin", so der 32-Jährige. Ähnlich sieht es Michael Schumacher: "Bei solchen Bedingungen musst du wachsam sein und immer darauf gefasst sein, dass du vielleicht plötzlich deine Linie anpassen musst und dergleichen."
Stehendes Wasser als Problem
"Hier gibt es viel Aquaplaning und viel stehendes Wasser - es hat ja schließlich auch die ganze Zeit geregnet, da war das zu erwarten. Aber an bestimmten Stellen stand schon sehr viel Wasser", bezeichnet auch Hamilton die Bedingungen als grenzwertig. Sein Teamkollege glaubt nicht, dass bei solchen Wassermassen ein Rennen möglich wäre. "Bei solchen Verhältnissen würden wir vielleicht vier, fünf Runden fahren, dann würde das Rennen abgebrochen werden", so Button.
"Es ist halt schwierig. So könnte es auch im Qualifying sein. Falls ja, dann müssen wir da halt durch", meint der McLaren-Pilot. Nico Rosberg macht sich hingegen weniger Sorgen: "Es ist immer ein Kompromiss. Du kannst aber ein paar Dinge tun, um das Auto an diese Bedingungen anzupassen. Es besteht aber immer die Möglichkeit, dass es abtrocknet. Du musst die richtige Balance finden. Unser Auto scheint aber gut aufgestellt zu sein."