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Franchitti: "Paul hat das Potenzial zum Titel"
Dario Franchitti besuchte Cousin Paul di Resta in Jerez: Worauf sich die Konkurrenz beschränkt, warum er der Formel 1 nicht nachweint und wie sich das Verhältnis verändert hat
(Motorsport-Total.com) - Paul di Resta stammt aus einer Motorsport-Familie. Sein Vater Louis fuhr bereits Formel-Ford-Rennen, doch viel prominenter sind seine zwei Cousins Dario und Marino Franchitti. Dario Franchitti ist inzwischen 38 Jahre alt und einer der größten Stars der US-amerikanischen Indycar-Serie, Marino Franchitti ist 33 und seit Jahren bei Langstrecken-Rennen am Start. Große Fußstapfen also, in die der 25-jährige di Resta tritt.
© xpb.cc
Family-Business: Marino #AND# Dario Franchitti und Cousin Paul di Resta in Jerez Zoom Download
Derzeit nützen die Franchitti-Brüder und di Resta die seltene Gelegenheit, Zeit miteinander zu verbringen: Der Force-India-Pilot lud die beiden zu den Tests in Jerez ein. Den Formel-1-Piloten und das Indycar-Ass verbindet eine enge Beziehung - di Resta sprach einmal von einem Verhältnis "wie zu einem älteren Bruder". Doch das Leben auf unterschiedlichen Kontinenten bietet nicht viele Gelegenheiten, einander zu sehen.
"Wir verbringen nicht viel Zeit miteinander, weil wir beide einen vollen Terminplan haben", bestätigt di Resta gegenüber 'Sky Sports'. "Dario ist in den USA beschäftigt und ich reise um die Welt. Aber Weihnachten und der Winter sind immer eine gute Zeit. Es ist schön, ihn dabei zu haben, denn der Februar ist immer eine relativ ruhige Zeit für ihn."
Konkurrenz im Fitnessraum
Das gilt zwar nicht für den Formel-1-Piloten, für den die Saison durch die Tests in Spanien im Grunde bereits im Fabruar beginnt. "Ich bin sehr beschäftigt, aber wir können gemeinsam trainieren", freut sich di Resta über einen ungewohnten Trainingspartner. Zudem erweitere es "immer den Horizont", wenn man bei einer anderen Rennserie zu Gast ist, zumal "die Formel 1 die Königsklasse des Motorsports ist. Wenn ich zu seinen Rennen fahre, nehme ich auch immer etwas mit."
Franchitti trauert Formel-1-Karriere nicht nach
Die Konkurrenz beschränke sich aber ausschließlich auf den Fitnessraum. Franchitti spürt auch keinen Neid, weil sein Cousin im Gegensatz zu ihm den Sprung in die Formel 1 geschafft hat. "Natürlich könnte man in seinem Leben immer sagen, ich wünschte, ich hätte dies getan, ich wünschte, ich hätte das getan", sagt Franchitti.
Obwohl di Resta im Gegensatz zu Franchitti der Sprung in die Formel 1 gelang, blickt er nach wie vor zum älteren Cousin auf: "Ich habe großen Respekt vor dem, was er getan hat, und vor seinen Errungenschaften in den USA. Ich hoffe, dass ich einmal so erfolgreich sein werde wie er."
Tage der Ratsachläge sind vorüber
Seit di Resta Formel 1 fährt, halten sich auch die Ratschläge durch Franchitti in Grenzen. "Wenn man sich der Spitze annähert, gibt es viele Dinge, über die man sprechen kann, aber die Formel 1 ist ein ganz anderer Weg als der von Dario", erklärt di Resta den Grund. Franchitt sieht es ähnlich: "Als Paul jünger war, da konnte ich ihm Ratschläge geben, aber in seinem aktuellen Karrierestadium merke ich, dass es dafür keine Notwendigkeit mehr gibt. Er macht sein eigenes Ding und ich habe keine Erfahrung mit der Formel 1. Ich unterstütze ihn soweit es geht, aber die Tage der Ratschläge sind schon lange vorüber, was das Fahren angeht."
Franchitti wünscht di Resta den WM-Titel
Jetzt darf man gespannt sein, ob di Resta Force India als Sprungbrett nutzen kann, um sich für ein Topteam zu empfehlen. Genau das wünscht ihm sein stolzer Cousin von ganzem Herzen. Denn: "Jeder weiß, dass man in der Formel 1 nur so gut wie sein Auto sein kann. Jenson und Lewis waren natürlich sehr erfolgreich, vor allem seit Jenson bei McLaren ist, aber Paul hat ein unglaubliches Potenzial. Ich bin gespannt, was er erreichen wird. Im richtigen Auto kann er Weltmeister werden."