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Rosberg: Ein großer Schritt ist möglich
Nico Rosberg glaubt, dass sich Mercedes 2012 erheblich steigern kann - Teamkollege Michael Schumacher ist für ihn in mehrerlei Hinsicht ein Vorbild
(Motorsport-Total.com) - Ende des Jahres 2009 schien die große Stunde des Nico Rosberg geschlagen zu haben. Nach vier Jahren bei Williams wechselte er zur Mercedes, die das amtierende Weltmeister-Team Brawn übernommen hatte. Doch die Erwartung des talentierten Deutschen, nun endlich um Siege und Meisterschaften mitfahren zu können, erfüllten sich in den letzten beiden Jahren nicht. Drei dritte Plätze und zweimal Rang sieben in der WM-Wertung sind die magere Ausbeute nach zwei Jahren bei Mercedes.
2012 soll nun alles besser werden. Rosberg ist davon überzeugt, dass sich sein Rennstall erheblich steigern kann. "Ich glaube, wir können einen großen Schritt machen", sagt der 26-Jährige gegenüber 'Autosport'. Ein realistisches Ziel für die bevorstehende Saison seien konstante Podiumsplatzierungen. Um siegfähig zu werden, sei laut Rosberg ein "massiver Schritt" notwendig, was nicht einfach, aber durchaus möglich sei. "Wir haben bereit einige große Schritte gemacht, die Arbeit in der Fabrik läuft jetzt so viel besser, wir werden uns verbessern."
Mercedes in vielen Bereichen Spitze
Der spätere Testbeginn, Mercedes wird das neue Auto erst bei den zweiten Testfahrten in Barcelona präsentieren, sie laut Rosberg kein Problem. "Das ist ein Kompromiss. Man möchte einerseits früh genug testen, andererseits aber auch genügend Entwicklungszeit haben. Sie mussten einen Mittelweg finden, und haben entschieden, dass dieser Weg der Beste ist." Nach Ansicht des Deutschen zeige sich auch hier der Fortschritt bei der Arbeit in der Fabrik, denn 2011 wäre das Auto bei einem solch späten Testbeginn nicht rechtzeitig zum Saisonstart fertig geworden.
2011: große Erwartungen - große Enttäuschung
Bereits im vergangenen Jahr war Mercedes mit großen Erwartungen in die Saison gestartet. Beim letzten Wintertest hatte Rosberg eine Tagesbestzeit hingelegt, daher sei das Team voller Zuversicht zum Saisonauftakt nach Melbourne gereist. "Wir dachten, wir wären knapp hinter Red Bull. Die Erwartungen waren sehr hoch, und dann realisierst du 'wow, wir sind nirgendwo'. Und dann weißt du, dass du im Saisonverlauf nicht in der Lage bist, den Rückstand aufzuholen. Das war wie ein Schlag ins Gesicht", sagt Rosberg.
Eine der größten Veränderungen im Jahr 2011 seien die neuen Pirelli-Reifen gewesen. "Das war ein wesentlich größerer Effekt, als ich gedacht hatte", gibt der 26-Jährige zu. Dadurch hätten sich viele Dinge verändert, nicht alleine der Fahrstil. "Auch beim Benzinsparen, bei allem, hatte es einen gewaltigen Einfluss. Selbst am Ende des Jahres haben wir noch eine Menge dazugelernt." Der hohe Reifenverschleiß, vor allem an den Hinterrädern, war eines der Hauptprobleme von Mercedes im Jahr 2011.
Schumacher ein Teamkollege wie jeder andere
In Ermangelung sportlicher Erfolge stand in den letzten beiden Jahren das Teamduell mit Michael Schumacher im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Dieses entschied Rosberg in beiden Saisons eindrucksvoll für sich (Vergleich Michael Schumacher - Nico Rosberg in der Formel-1-Datenbank). Eine besondere Genugtuung, einen siebenmaligen Weltmeister geschlagen zu haben, empfindet er jedoch nicht: "Darüber denke ich gar nicht nach. Ich sehe ihn einfach als Rennfahrer, den sich schlagen muss. Ich bin nicht glücklicher als zu der Zeit, wo ich Wurz oder jemand anderen geschlagen habe. Ich bin einfach nur zufrieden, dass ich zwei Jahre hintereinander vor meinem Teamkollegen war."