Werde jetzt Teil der großen Community von Formel1.de auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über die Formel 1 und bleibe auf dem Laufenden!
Kehrt Räikkönen zurück? Der "Iceman" nimmt Stellung
Kimi Räikkönen deutet an, dass ihn Le Mans und der Rallyesport nicht genug befriedigen und meint, dass ein Siegerauto keine Bedingung für ein Comeback ist
(Motorsport-Total.com) - Kimi Räikkönen ist bekanntlich kein Mann der großen Worte - bei ihm muss man zwischen den Zeilen lesen. Vor ein paar Monaten echauffierte sich der ehemalige Formel-1-Weltmeister gegenüber dem 'Turun Sanomat' noch über die aktuelle Formel 1: DRS habe nichts mit "echtem Überholen" zu tun. Das sei vielleicht gut fürs Fernsehen, aber nicht für die Fahrer.
In einem aktuellen Interview mit dem Magazin 'F1Racing' klingt das schon etwas anders. "Es war stets sehr schwierig, in der Formel 1 zu überholen, vor allem an der Spitze, denn die Autos sind schneller und es gab keine großen Unterschiede", erklärt der Finne, der mit einem Comeback bei Williams in der kommenden Saison in Verbindung gebracht wird. "Jetzt sieht es einfacher aus, aber zumindest gibt es Überhol-Manöver. Davor gab es Rennen, wo überhaupt nicht überholt wurde. Es sieht so aus, als hätten es die Reifen sehr interessant gemacht - wegen der Art und Weise, wie sie abbauen."
Räikkönen hält sich bedeckt
Räikkönen hat offensichtlich wieder Gefallen an der Formel 1 gefunden. Auch wenn er sich nach wie vor nicht so recht in die Karten blicken lässt. "Ich habe viele verschiedene Optionen und natürlich gibt es viele Spekulationen - das ist normal." Er betont, dass er erst dann darüber sprechen wird, wenn seine Zukunft fixiert ist.
Räikkönen stellt klar, dass die Zukunft sogar für ihn selbst ein großes Fragezeichen darstellt: "Ganz ehrlich - noch weiß es nicht einmal ich selbst. Wahrscheinlich reden die Leute zu viel, wenn sie sich auf andere Dinge konzentrieren sollten." Der 32-Jährige ist jedenfalls voll motiviert, hat laut 'F1Racing' sein Fitnesstraining intensiviert, um für alle Eventualitäten gerüstet zu sein. "Ich habe viele Pläne, will darüber aber nicht sprechen, da ich nicht weiß, ob irgendwas davon umsetzbar ist", gibt er sich geheimnisvoll.
Räikkönen fordert kein Siegerauto
Als Weltmeister Sebastian Vettel, der mit Räikkönen in der Schweizer Heimat übrigens manchmal gemeinsam trainiert, in Monza seinen 18. Grand-Prix-Sieg feierte und mit dem Finnen gleichzog, meinte der Heppenheimer, dass er seinem Kumpel in der Formel 1 noch einige weitere Siege zutraut. "Das weiß ich nicht", gibt sich der Mann aus Espoo bedeckt. "Es hängt davon ab, was in der Zukunft passiert. Zunächst einmal benötigt man in der Formel 1 ein gutes Gesamtpaket. In einem Scheißauto wird man nie gewinnen, selbst wenn man besser als je zuvor fährt. Das ist eine Tatsache, daran gibt es nichts zu rütteln."
Eine seiner besten Erinnerungen im Motorsport ist freilich der überraschende Titelgewinn 2007 - ein Jahr, in dem der Ferrari laut Räikkönen "das beste Auto" war, doch man benötigte Zeit, "das beste herauszuholen." Seiner Meinung nach gibt es oft "nur geringe Unterschiede zwischen einem guten und einem schlechten Auto. Am Ende muss man nur daran arbeiten."
Rallyesport unterschätzt?
Vor nicht ganz zwei Jahren überraschte er mit seinem plötzlichen Ausstieg aus der Königsklasse des Motorsports und entschied sich, in die Rallye-WM einzusteigen. Ein mutiger Schritt, zumal ihm in dieser Disziplin die Erfahrung fehlte und der Rallyesport Rundstrecken-Piloten vor völlig neue Herausforderungen stellt.
Das Kreuz mit den Medien
Auch die Folgen eines Fehlers unterscheiden sich gravierend: "Wenn du es falsch machst, dann ist da ein Baum oder ein Felsen statt einem Kiesbett. Das ist etwas, was ich probieren wollte." Der "Iceman" deutet an, dass er die Lust am Rallyesport verloren hat. "Man muss es nicht so ernst nehmen. Wenn ich das Gefühl habe, dass ich nicht weitermachen will, dann kann ich heute aufhören." Vor allem das Zusammenspiel mit dem Copiloten, die ständig wechselnden Kurven einer Sonderprüfung machten ihm zu schaffen - etwas, das er aus der Formel 1 nicht kannte.
Räikkönen verschmäht Le-Mans-Boliden
Kürzlich sorgte Räikkönen auch für Aufsehen, als er den Peugeot 908 testete. Angeblich soll der Finne schon länger Interesse an einem Start bei den 24 Stunden von Le Mans haben. Doch die Begeisterung dürfte nach den Probefahrten etwas abgeebbt sein: "Das Le-Mans-Auto war interessant, aber um ehrlich zu sein war die Lenkung ziemlich beschissen und die Frontscheibe war seltsam - sie stört deine Sicht. Vielleicht, weil sie sehr rund ist. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie sie mit Öl und Schmutz aussieht, nachdem man eine längere Distanz gefahren ist."