FIA-Kommissar bestreitet Vorwurf der Befangenheit

Der italienische Ex-Formel-1-Fahrer Emanuele Pirro ist in Abu Dhabi FIA-Kommissar, doch unfaire Entscheidungen pro Ferrari will er nicht treffen

von Christian Nimmervoll · 12.11.2010 16:41

(Motorsport-Total.com) - Neben dem Franzosen Nicolas Deschaux und dem Schweden Lars Österlind hat die FIA für das WM-Finale in Abu Dhabi den Italiener Emanuelle Pirro als Rennkommissar nominiert. Das sorgt im Fahrerlager für Diskussionen, weil man einem Italiener offenbar nicht zutraut, in einer Titelentscheidung mit Ferrari-Beteiligung objektiv zu bleiben.

Emanuele Pirro weist den Vorwurf der Befangenheit entschieden zurück

Die britische 'Daily Mail' hat die Story ins Rollen gebracht und unter anderem recherchiert, dass auf Pirros offizieller Internetseite ein Foto von einem 1971er-Ferrari 512M steht - unter dem Titel: "Alle italienischen Jungs lieben Ferrari!" Außerdem ist bekannt, dass der frühere Grand-Prix-Pilot bei Hobbyrennen häufig mit Ferrari-Oldtimern an den Start geht. Dennoch weisen die FIA und Pirro selbst den Vorwurf der Befangenheit weit von sich.

"Selbst wenn ich Sympathien für irgendjemand hätte, würde ich das ausblenden können", wird der 48-Jährige von 'auto motor und sport' zitiert. Außerdem betont er: "Wenn es einen Italiener gibt, der mit Ferrari überhaupt nichts zu tun hat, dann bin ich das." In der Tat ist Pirro in der Motorsportszene vor allem als Audi-Pilot bekannt, denn mit der deutschen Marke hat er seine größten Erfolge erreicht, unter anderem als fünffacher Gesamtsieger bei den 24 Stunden von Le Mans.

Während seiner Formel-1-Karriere stand der Italiener bei Benetton und der Scuderia Italia unter Vertrag; außerdem war er McLaren-Testfahrer. Wenn überhaupt, dann könnte man ihm am ehesten eine Nähe zu Red Bull unterstellen, denn vom österreichischen Energydrink-Hersteller wurde Pirro während seiner Karriere gesponsert. Klar ist aber auch: Die internationalen Medien werden ihm in Abu Dhabi genau auf die Finger schauen...