Chandhok: Südkorea ist Red-Bull-Terrain

Ex-HRT-Pilot Karun Chandhok kennt die neue Strecke in Südkorea bereits: Der Inder sieht auch in Yeongam Vorteile für Red Bull

von Roman Wittemeier · 17.10.2010 11:06

(Motorsport-Total.com) - Für alle aktuellen Formel-1-Piloten ist der Trip nach Südkorea eine Reise ins Ungewisse. Die neue Strecke in Yeongam feiert am kommenden Wochenende ihr Debüt. Die Fahrer konnten sich einzig über Bildmaterial und Simulationen an den Streckenverlauf gewöhnen. Der einzige, der eine wirklich konkrete Vorstellung von den dortigen Bedingungen hat, ist Karun Chandhok.

Karun Chandhok durfte Anfang September mit einem alten Red Bull fahren

Der Inder durfte im September einige Demorunden in einem alten Red-Bull-Boliden drehen. "Ich schätze, es wird enger zugehen als in Suzuka, weil die Strecke nicht ganz so fordernd bezüglich der Aerodynamik ist. Aber ich sehe Red Bull dennoch als Favorit", so die Einschätzung des ehemaligen HRT-Einsatzpiloten. "Südkorea wird Red-Bull-Terrain sein. In Japan haben sie gezeigt, dass sie rund eine halbe Sekunde schneller sind als McLaren und Ferrari."

"Das kann man nicht innerhalb von zwei Wochen aufholen. Da kannst du noch so viele neue Teile anbauen", meint Chandhok im 'Daily Telegraph'. Allerdings sieht er auch Vorteile für McLaren. Die drei recht langen Geraden in Yeongam könnten dem MP4-25 mit seinem gut funktionierenden F-Schacht entgegenkommen.

"Es gibt die drei Geraden, die McLaren gut passen sollten. Aber ab Kurve vier wird es kniffliger - enger, viel im zweiten Gang, Höhenunterschiede. Das wird dann wieder eher Red Bull in die Karten spielen", schätzt Chandhok. "Fernando könnte mit seinem Ferrari näher dran sein und ich rechne auch mit Robert Kubica. Er ist ein echter Kämpfer, dem eine solche Strecke liegen sollte."

"Der Start wird sicherlich interessant", meint der Inder. "Kann gut sein, dass Red Bull zwar in der ersten Reihe stehen wird, aber die Führung schon bis Kurve vier aufgrund der langen Geraden verliert. Das wird spannend. Darüber denkt auch Mark Webber jetzt schon nach. Zumindest hat er mir das gesagt, als er mich danach fragte, wie die Strecke ist."