• 25. September 2010 · 11:05 Uhr

Bleibt Webber auch nach dem Rücktritt ein "Bulle"?

WM-Leader Mark Webber setzt sich bereits mit dem Thema Rücktritt auseinander, könnte sich aber vorstellen, auch danach für Red Bull zu arbeiten

(Motorsport-Total.com) - Während der Vertrag zwischen Red Bull und Sebastian Vettel angeblich bis Ende 2012 läuft und im Idealfall schon bald bis 2015 oder sogar 2018 verlängert werden soll, hat Mark Webber vorerst nur für ein weiteres Jahr, also bis Ende 2011, unterschrieben. Der 34-Jährige, der 2010 erstmals Formel-1-Weltmeister werden kann, setzt sich offenbar bereits mit dem Thema Rücktritt auseinander.

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Mark Webber möchte sich eines Tages mehr Zeit für seine Familie nehmen Zoom Download

"Ich plane immer nur ein Jahr voraus. Ich weiß nicht, was mir 2012 durch den Kopf gehen wird", so Webber im Interview mit den 'Salzburger Nachrichten'. Und er gibt Sätze wie "Fürs Aufhören musst du den richtigen Moment finden" oder "Es ist wichtig aufzuhören, wenn du noch schnell bist" von sich - Wasser auf den Mühlen jener im Fahrerlager, die sich vorstellen können, dass der Red-Bull-Pilot zumindest als neuer Weltmeister sogar schon nach dieser Saison zurücktreten könnte.

"Wenn die Karriere abwärts geht, erlischt das Feuer. Wenn du das Kribbeln im Bauch nicht mehr spürst, bist du hier am falschen Ort", philosophiert Webber. "Für mich wäre das so. Vielleicht nicht für andere - die würden weiterfahren, auch ohne Emotionen." Doch das Ende der aktiven Laufbahn als Rennfahrer muss nicht automatisch das Ende der Arbeit im Motorsport bedeuten. Der aktuelle WM-Leader kann sich sogar vorstellen, weiterhin bei Red Bull zu bleiben.

"Mit jungen Fahrern zu arbeiten und ihnen zu helfen, wäre eine sehr lohnende Aufgabe", sagt Webber. Theoretisch könnte er eine ähnliche Funktion übernehmen wie Helmut Marko, der nicht nur Motorsportkonsulent ist, sondern auch Chef des Red-Bull-Juniorteams, das zuletzt Talente wie Sébastien Buemi oder Jaime Alguersuari in die Formel 1 gebracht hat. Christian Horners Job käme hingegen nicht in Frage: "Teamchef wäre eine zu politische Tätigkeit und wohl schwierig für mich."


Fotos: Mark Webber, Großer Preis von Singapur


"Es würde sich für mich auszahlen, noch Sprachen zu lernen", weiß Webber, der derzeit nur Englisch spricht. "Ich könnte gut für Red Bull arbeiten, ich könnte einiges anbieten. Was Red Bull für mich tat, als ich mir das Bein brach, war beeindruckend - das werde ich mein Leben lang nicht vergessen! Red Bull hielt zu mir, als ich völlig in der Scheiße war. Ja, vielleicht können wir auch künftig etwas zusammen tun."

Sentimental wird er beim Gedanken an den Rücktritt nicht: "Ich freue mich auf das nächste Kapitel meines Lebens", so der Red-Bull-Pilot. "Es wird der Montagmorgen kommen, an dem du aufstehst und beschließt, etwas anderes zu machen. Ich bin im Kopf sehr frei, was meine Zukunft betrifft. Ich habe lange Zeit fern der Familie verbracht, meine Eltern leben nicht ewig. Das sind kleine Dinge, die dir durch den Kopf gehen. Ich will noch viel erleben, ich muss also vorsichtig sein."

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