• 10. August 2010 · 11:28 Uhr

Sennas Plan B: "Dann verkaufe ich Kokosnüsse am Strand"

Laut Bruno Senna können kaum Teams garantieren, dass sie auch 2011 an den Start gehen werden - der Brasilianer über seine Perspektiven und den Notfallplan

(Motorsport-Total.com) - Bruno Senna erlebt in seiner ersten Saison in der Formel 1 die Härten der "Königsklasse". Zunächst wird ihm bewusst, dass er sich für das schwächste Neueinsteiger-Team entschieden hat, dann wackelt der Saisonstart und schließlich wird er von seinem Teamchef Colin Kolles ausgerechnet vor dem Wochenende auf seiner Lieblingsstrecke Silverstone unsanft auf die Ersatzbank befördert. Der Grund: Laut teaminternen Informationen verschickte der Brasilianer eine Email unabsichtlich auch an Kolles, in der er sich unter anderem über den Teamchef beschwerte. Das Drama war perfekt.

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Hat Bruno Senna im Team von Colin Kolles noch Perspektiven? Zoom Download

Dennoch gelang es Senna, sich nach der Zwangspause wieder ins Renncockpit zurück zu kämpfen - und dort will er unbedingt bleiben. "Glücklicherweise haben wir einen guten Vertrag", spielt Senna darauf an, dass nun sein Teamkollege Karun Chandhok für Paydriver Sakon Yamamoto Platz machen muss. Der Brasilianer, der die Sommerpause in São paolo verbringt, geht ins Detail: "Es ist immer schwer, etwas vorauszusagen, doch durch die Erfahrungen der vergangenen Jahre haben wir einen Vertrag gemacht, der für die schwierigen Situationen vorsorgt, die entstehen können."

Trotz dieser schwierigen Situationen versucht Senna alles, um auch 2011 Formel 1 fahren zu können: "Natürlich hoffe ich, dass die Wahrscheinlichkeit 100 Prozent ist, dass ich in der Formel 1 bleiben kann. Doch leider kann ich es nicht sagen." Das hat ihn die Vergangenheit gelehrt. Bereits 2009 war er drauf und dran, beim Sensationsteam des Jahres BrawnGP unterzukommen - schließlich entschied man sich aber für Landsmann Rubens Barrichello. "Vor der Saison 2009 schien es so, als hätte ich eine gute Chance, bei Honda zu fahren", bestätigt er. "Aber natürlich ist das nicht passiert." Sein Schluss: "Vorausblick zählt in der Formel 1 nicht - alles was zählt, ist ein unterschriebener Vertrag."

Und der ist laut Senna in diesen Zeiten schwieriger zu bekommen als in der Vergangenheit. Die Wirtschaftskrise hat die Formel 1 noch immer nicht komplett losgelassen, einige Teams stehen vor einer ungewissen Zukunft. Dabei handelt es sich vor allem um Sennas derzeitiges Team HRT und den Virgin-Rennstall. Auch hinter dem Schweizer Sauber-Team steht noch ein Fragezeichen für 2011. Der Neffe von Legende Ayrton Senna verrät: "Wenige Teams haben Garantien, dass sie nächstes Jahr in der Startaufstellung stehen werden. Aber ich muss daran arbeiten, dass ich die Sicherheiten bekomme, dass ich nächstes Jahr in der Formel 1 bin - entweder mit diesem Team oder mit einem anderen."

Dass HRT das Jahr überleben wird, steht für Senna außer Zweifel. "Und auch für nächstes Jahr wird schon geplant, auch wenn es nicht einfach ist." Bleibt die Frage, ob Teamchef Colin Kolles trotz der Email-Affäre mit dem 26-Jährigen plant - eine verzwickte Situation für den ehemaligen GP2-Piloten. "Ich muss die Schwierigkeiten akzeptieren", sagt Senna. "Es ist ein Jahr der Gelegenheiten. Es wird immer schwieriger, in die Formel 1 zu kommen." Und was passiert, wenn es ihm nicht gelingt, in der "Königsklasse" zu bleiben? Senna grinst: "Dann verkaufe ich Kokosnüsse am Strand."

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