Chandhok: "So hatte ich mir das nicht vorgestellt"

HRT-Rookie Karun Chandhok über sein holpriges Debüt beim Grand Prix in Bahrain und seinen Platz im erlesenen Club der Formel-1-Piloten

von Roman Wittemeier · 20.03.2010 08:24

(Motorsport-Total.com) - Selten zuvor ist ein Formel-1-Pilot unter solch schwierigen Umständen in die Formel 1 eingestiegen. Karun Chandhok hatte vor seinem ersten Auftritt mit dem neuen HRT-Team gerade einmal 447 Kilometer getestet. Diese Probefahrten lagen lange zurück: 2007 durfte der Inder für Red Bull in Barcelona in den damaligen RB3. Für den Neuling wurde es in Bahrain sofort ernst. Die Freien Trainings musste er auslassen, im Qualifying gab es den Shakedown.

Karun Chandhok kommt mit wenig Formel-1-Erfahrung zum zweiten Grand Prix

"Ich wusste, dass mein Formel-1-Debüt schwierig werden würde. Aber das es dermaßen heftig wird, hätte ich nie gedacht", erklärt Chandhok im 'Telegraph India'. Sieben Runden durfte der Inder im Qualifying in Bahrain drehen, bevor es am vergangenen Sonntag in seinen ersten Grand Prix ging. "So hatte ich mir das nicht vorgestellt", sagt der 26-Jährige, "aber leider war es eben so." Das Rennen endete für den Rookie bereits nach einer einzigen Runde.

Chandhok reist nun also mit der Erfahrung von insgesamt 500 Formel-1-Kilometern nach Australien - davon gerade einmal rund 50 Kilometer im aktuellen HRT-Dallara-Cosworth. Dennoch wird der zweite Formel-1-Inder nach Narain Karthikeyan mit einem Lächeln ins Fahrerlager von Melbourne kommen. "Mein erstes Erlebnis war irgendwie surreal", beschreibt er. "Die meisten Fahrer sagten zu mir: 'Willkommen im Club!' Ich fühlte mich wirklich willkommen."

"Den besten Moment erlebte ich bei der Fahrerparade, als alle 24 Piloten vor dem Rennen um die Strecke gefahren wurden", erinnert sich Chandhok an sein erstes Formel-1-Rennwochenende vor einer Woche. "Meine Mutter hat mir später erst einmal deutlich gemacht, dass nur 24 Menschen aus der ganzen Welt zu diesem erlesenen Kreis gehören. Das fühlte sich fantastisch an." Ihm sei allerdings bewusst, dass die kommenden Monate hart werden: "Ich brauche alle Unterstützung, die ich bekommen kann."