• 07. März 2010 · 14:39 Uhr

Hamilton und "Liegate": "Ich hätte beinahe aufgehört"

Vor dem Start der Saison 2010 denkt Lewis Hamilton auch sein schlimmstes Erlebnis des Vorjahres und er gibt zu, wie sehr ihn das mitgenommen hat

(Motorsport-Total.com) - Es waren wohl die dunkelsten Wochen, die Lewis Hamilton in seiner Karriere je durchmachen musste. Nach dem Saisonauftakt 2009 in Australien bekam sein Image des netten Jungen durch "Liegate" plötzlich tiefe Kratzer. Alles begann mit einer Safetycarphase im ersten Saisonrennen in Melbourne.

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Lewis Hamilton hätte nach "Liegate" beinahe das Handtuch geworfen Zoom Download

Hamilton lag hinter Toyota-Pilot Jarno Trulli an vierter Stelle. In der Dämmerung unterlief Trulli jedoch eine Unachtsamkeit, sodass er trotz der verlangsamten Geschwindigkeit von der Strecke rutschte. Hamilton ging an ihm vorbei. So weit, so gut - schließlich darf man auch während einer Gelbphase überholen, wenn sich der Gegner neben und nicht auf der Strecke befindet.

Trulli setzte sich in weiterer Folge ebenfalls noch während der Safety-Car-Phase wieder vor Hamilton - vermeintlich illegal, weshalb ihm der dritte Platz in Form einer 25-Sekunden-Zeitstrafe nachträglich aberkannt wurde. Doch der britische Journalist Adam Cooper wurde auf Unstimmigkeiten zwischen Hamiltons Aussagen bei den Rennkommissaren und gegenüber den Berichterstattern aufmerksam und meldete dies der FIA.

Und es stellte sich heraus, dass Hamilton Trulli bewusst wieder vorbeigelassen hatte. Das konnte die FIA mittels eines Mitschnitts des Boxenfunks nachweisen. McLaren und auch Hamilton hatten jedoch gegenüber den Rennkommissaren zunächst behauptet, es hätte sich um ein illegales Überholmanöver Trullis gehandelt. Beim nächsten Rennen in Kuala Lumpur gestand Hamilton unter Tränen ein, dass er die FIA angelogen habe. Teammanager Dave Ryan musste seinen Hut nehmen, McLaren bekam eine Bewährungsstrafe von drei Rennen aufgebrummt.

"Ich fragte mich, wie ich das überstehen soll."Lewis Hamilton
Inzwischen ist fast ein Jahr vergangen, doch kurz vor dem Saisonstart 2010 blickt Hamilton noch einmal zurück auf die Affäre, die auch ihm sehr viel Kritik eingebracht hatte. Und er räumt ein: Er dachte weniger darüber nach, das Team zu verlassen, sondern vielmehr darüber, aus der Formel 1 auszusteigen.

"Danach musste ich einiges ertragen. Mir ist nicht egal, was die Leute über mich denken", bekennt Hamilton. "Ich dachte: Vielleicht sollte ich eher den Sport verlassen als mein Team. Es ist mein Traumteam und ich hatte das Glück, dort von Anfang an zu fahren. Ich hatte nie den Wunsch, für jemand anderen zu fahren. Ich wollte also nicht das Team verlassen, sondern einfach aufhören, Rennen zu fahren. Für eine kurze Zeit war es mir einfach zuviel. Ich fragte mich, wie ich das überstehen soll."

Noch Monate später habe er sich einfach schlecht gefühlt, berichtet Hamilton. "Aber langsam habe ich realisiert, dass um mich herum nicht nur negative Energie war. Viele Leute haben mir Unterstützung und Respekt entgegengebracht. Das hat mich stärker gemacht. Es war eine tiefgehende Erfahrung", sagt der Brite, fügt aber an: "In so einer Situation möchte ich nie wieder sein und ich glaube auch nicht, dass es mir nocheinmal passieren wird."

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