• 28. Februar 2010 · 11:58 Uhr

Massa nach Unfall: "War nie böse auf Gott"

Felipe Massa hat den bizarren Unfall von Ungarn 2009 komplett verarbeitet und scheut sich auch nicht davor, sich TV-Bilder davon anzusehen

(Motorsport-Total.com) - Felipe Massa ist nach seinem schweren Unfall von Ungarn 2009 wieder vollständig genesen, zählt nach den starken Testleistungen von Ferrari sogar zum Kreis der WM-Favoriten. Der Brasilianer hatte seit August einige Monate Zeit, sich körperlich zu erholen, den Trainingsrückstand aufzuholen und ganz nebenbei auch Vater zu werden. Nun ist der bizarre Zwischenfall verarbeitet.

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Felipe Massa freut sich schon auf seinen Comeback-Grand-Prix in Bahrain Zoom Download

"Nach Ungarn weiß ich: Das Leben ist schwer und verrückt. Ich hätte doch nie im Leben gedacht, dass gerade mir so ein krasser Unfall passieren wird", so Massa zur 'Bild am Sonntag'. "Ich sehe ihn als Riesenglück. Wäre die Stahlfeder einen halben Zentimeter weiter links eingeschlagen, wäre ich jetzt blind. Einen halben Zentimeter weiter oben und ich wäre jetzt geistig behindert. Ich denke jeden Tag daran, wie wertvoll das Leben ist."

Angst davor, sich mit dem Unfall zu konfrontieren, hat der 28-Jährige nicht: "Ich schaue mir alles an: Fotos, Videoaufnahmen, die TV-Bilder - um zu verstehen, was passiert ist. Denn ich erinnere mich ja nicht daran. Ich erinnere mich an die Runde vor dem Unfall und wie ich Richtung Boxengasse fahre. Dann ist Schluss", so Massa über den ungewöhnlichen Zwischenfall, bei dem er von einer Stahlfeder am Helm getroffen und k.o. geschlagen wurde.

Bei der Verarbeitung der traumatischen Ereignisse von Ungarn 2009 half ihm sein Glaube an Gott: "Ich bete jeden Abend zu ihm", gesteht Massa und präzisiert: "Ich würde nie um Siege bitten. Ich bitte um seinen Schutz und den Schutz meiner Familie. Ich danke Gott für alles Gute. Ich war nie böse auf Gott wegen des Unfalls, denn es war noch nicht meine Zeit. Gott hatte nicht vor, mich schon zu sich zu holen."


Fotos: Felipe Massa, Testfahrten in Barcelona


"Der Unfall war ein großer Moment für die Brasilianer. Dass sie mich hätten verlieren können - wie einst Ayrton Senna -, hat mich in ihre Herzen gebracht. Sie sind liebevoll zu mir, kümmern sich um mich", so der Ferrari-Pilot weiter. In der Tat stehen seine Sympathiewerte so hoch wie noch nie. Mit der dramatischen WM-Niederlage von Brasilien 2008 und dem Unfall in Ungarn ein Jahr darauf eroberte er seine Landsleute im Sturm.

Die Vermutung, dass er durch den Unfall und die Geburt seines Sohnes Felipe jun. langsamer geworden sein könnte, bestreitet Massa: "Es hört sich unglaublich an, aber wenn ich ins Auto steige, habe ich keinen Sohn, keine Frau, keinen Vater und keine Mutter. Ich habe dann ein Ziel, eine Mission, die ich erfülle. Wenn ich das Rennen beende, sind die Sorgen um meine Lieben wieder da", gibt er zu Protokoll.

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