• 11. Januar 2024 · 08:43 Uhr

Kommentar: Mit Günther Steiner verliert Haas einen Teil seiner Identität

Ex-Teamchef Günther Steiner gab dem Haas-Formel-1-Team über viele Jahre ein Gesicht - Sein Abschied ist ein großes Risiko, findet Redakteur Ruben Zimmermann

(Motorsport-Total.com) - Liebe Leserinnen und Leser,

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Zwischen Gene Haas und Günther Steiner soll es zuletzt Differenzen gegeben haben Zoom Download

es dürfte vor allem in Deutschland den ein oder anderen Formel-1-Fan geben, der das Aus von Günther Steiner bei Haas mit einer gewissen Genugtuung zur Kenntnis genommen hat. Der (nun Ex-)Teamchef hat sich hierzulande nicht viele Freunde gemacht, als er Mick Schumacher nach der Saison 2022 vor die Tür setzte.

Ich persönlich werde Günther Steiner allerdings vermissen. Denn völlig unabhängig davon, ob man Steiner mag oder nicht: Der Südtiroler ist ein echtes Unikat, und solche braucht es im Formel-1-Fahrerlager - und gerade bei einem kleineren Team wie Haas.

Oder um es noch drastischer auszudrücken: Haas, das war bislang Günther Steiner. Der 58-Jährige saß nicht nur seit dem ersten Formel-1-Rennen des Teams im Jahr 2016 an der Boxenmauer. Er war es auch, der den Rennstall von Grund auf aufbaute.

Steiner gab dem ganzen Projekt ein Gesicht, und das auch über die Grenzen des Paddocks hinaus. In der Netflix-Show "Drive to Survive" wurde Steiner selbst zum Kultstar und verschaffte dem Team so deutlich mehr Aufmerksamkeit, als es sportlich wohl verdient gehabt hätte.

Denn auch das ist ein Teil der Wahrheit: Sportlich schreibt Haas bereits seit Jahren kaum noch positive Schlagzeilen. Zwei der vergangenen drei Saisons beendete man auf dem zehnten und letzten WM-Platz, davor war man zweimal in Folge Vorletzter geworden.


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Doch ob es ohne Steiner besser gelaufen wäre? Das darf zumindest angezweifelt werden. Man hört, dass Steiner von Teambesitzer Gene Haas Investitionen in das Team gefordert haben soll, dieser dies aber ablehnte. Das soll letztendlich zur Trennung geführt haben.

Steiners Nachfolger Ayao Komatsu steht damit gleich in vielerlei Hinsicht vor einer Herausforderung. Sportlich muss er Haas unter schwierigen Bedingungen wieder flott machen. Dazu steht er vor der fast unmöglichen Aufgabe, dem Team ein neues Gesicht zu geben.

Sicher mag der Abschied von Steiner sportlich auch eine Chance für Haas sein, denn schlechter als zuletzt kann es kaum noch laufen. Mit der Wahl von Komatsu als Nachfolger folgt der Rennstall dem aktuellen Trend in der Formel 1, einen Mann mit Ingenieurshintergrund als Teamchef einzusetzen.

Es besteht aber auch das Risiko, dass das US-Team ohne Steiner einen großen Teil seiner Identität verliert und damit nicht nur auf sondern auch neben der Rennstrecke größtenteils irrelevant wird. Ich hoffe, dass das nicht passiert.

Euer
Ruben Zimmermann

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