• 07. Oktober 2014 · 18:39 Uhr

Lotus: Gastaldi sieht "positive Entwicklungen für 2015"

Der stellvertretende Lotus-Teamchef Federico Gastaldi über das Debüt der Formel 1 in Russland, den Bianchi-Unfall in Japan und die Pläne in Enstone

(Motorsport-Total.com) - Lotus ist neben Sauber der große Verlierer der aktuellen Formel-1-Saison. Nu acht Zähler hat das Team aus Enstone im bisherigen Jahresverlauf geholt. Zum Vergleich: 2013 hatte die Mannschaft nach nur einem einzigen Rennen mehr als dreimal so viele Punkte! Trotz der anhaltenden Schwächephase entwickelt Lotus den E22 in Hoffnung auf gute Ergebnisse noch weiter. Wie die Vorbereitung auf 2015 verläuft, erklärt der stellvertretende Teamchef Federico Gastaldi im Interview.

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Federico Gastaldi hofft auf weitere Punkte im Verlauf dieser Saison Zoom Download


Frage: "Federico, in Sotschi betritt die Formel 1 Neuland. Worauf freuen sie sich am meisten?"
Federico Gastaldi: "Auf alles! Es ist ein ganz neues Abenteuer mit der Formel 1, ein sehr aufregendes. Die Formel 1 ist ein weltweites Spektakel. Das erste Rennen in Russland wird für uns alle eine besondere Erfahrung. Am wichtigsten ist, dass wir die Fans beglücken, damit sie die Formel 1 in ihre Herzen schließen."

"Wir haben in Daniil Kwjat einen guten russischen Fahrer im Starterfeld. Wir in Enstone hatten damals den ersten Russen in der Grand-Prix-Szene: unseren Freund Witali Petrow. Es wird schön sein, ihm wieder zu begegnen und von ihm zu hören, wie seine Landsleute unseren Sport aufnehmen."


Frage: "Sehen sie Russland als wichtigen Markt für die Formel 1?"
Gastaldi: "Absolut. Wir sollten selbstverständlich im größten Land der Erde fahren. In den vergangenen rund 20 Jahren, also nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion, haben wir gesehen, dass sich dort riesige Möglichkeiten ergeben. Es gibt eine große wirtschaftliche Expansion, es werden viele große Sportevents abgehalten, die dafür sorgen, dass es im kommenden Jahrzehnt tolle kommerzielle Chancen dort geben wird. Wir von Lotus zeigen uns gern in neuen Märkten und wollen die Formel 1 gern vor neues Publikum bringen."


Frage: "Man fährt auf dem Gelände der Olympischen Spiele. Die Formel 1 und Olympia sind zwei der größten Sportevents weltweit. Gibt es die Möglichkeit, weitere solcher Verknüpfungen zu finden?"
Gastaldi: "Es gibt sicherlich einige Parallelen. Beide Sportevents ziehen große Firmen und Marken an. Das kann für die Formel 1 nur gesund sein. Das ist ein Bereich, wo wir um maximale Ausschöpfung bemüht sein müssen. Es gibt in der Formel 1 so viele Dinge, die für große Marken attraktiv sind."

"Die Technologie und die Effizienz der aktuellen Fahrzeuge sind für die Zukunft unseres Sports von zentraler Bedeutung. Wir müssen dies möglichst breit in der Öffentlichkeit darstellen. Die Formel 1 hat ohnehin schon lange Verknüpfungen zu Olympia. Wir fahren in Montreal an jenem Ort, wo 1976 die olympischen Ruderwettbewerbe stattfanden, außerdem wurde die Strecke in Barcelona direkt vor den Olympischen Spielen 1992 gebaut. Es hat also eine Geschichte."

Gastaldi sicher: Rennleitung hat alles richtig gemacht

Frage: "Wie würden sie das Suzuka-Wochenende zusammenfassen?"
Gastaldi: "Es war für uns alle wegen des schlimmen Unfalls von Jules sehr schwierig. Es liegt somit ein dunkler Schatten über allem. Wir wünschen ihm alles Gute für die kommenden Tage und Wochen und hoffen auf ein gutes Ende. Abseits davon kann man wegen der kniffligen Bedingungen kaum Rückschlüsse aus dem Wochenende ziehen. Beide Fahrer haben ihre Sache gut gemacht, vor allem wenn man die schlechte Sicht in der Gischt bedenkt. An besseren Tagen hätten wir Punkte gemacht. Wir haben beide Autos ins Ziel gebracht und nehmen das als positiven Eindruck mit."


Frage: "Wie bewerten sie die FIA-Entscheidungen bezüglich Safety-Car und roter Flaggen?"
Gastaldi: "Der Job ist schwierig. Rückblickend kann jeder immer ein Experte sein. Ich muss sagen, dass ich es als richtig empfunden habe, wie sie das Safety-Car und die roten Flaggen eingesetzt haben. Anfangs war es natürlich viel zu nass, aber sie haben mit aller Vorsicht zunächst einige Runden hinter dem Führungsfahrzeug absolvieren lassen."

"Später wurden die Bedingungen wegen des wieder einsetzenden Regens wieder schlimmer. Es war komplett richtig, das Rennen abzubrechen, als es den schweren Unfall gab. Wir müssen immer unsere Lehren aus so etwas ziehen. Vor allem, wenn es einen schlimmen Unfall gab. Insgesamt finde ich aber, dass die Rennleitung unter Stress und bei schwierigen Umständen einen guten Job gemacht hat."


Frage: "Fallen derzeit im Team alle Puzzleteile für 2015 passend zusammen?"
Gastaldi: "Ja, im Hintergrund gibt es derzeit viele positive Entwicklungen im Hinblick auf das Jahr 2015. Es gibt auch in diesem Jahr noch Chancen auf weitere Punkte. Darauf müssen wir uns konzentrieren. Gleichzeitig arbeiten wir hart für die kommende Saison. Die Aussichten sind gut. Wir arbeiten intensiv daran, dass wir 2015 wieder eine bessere Position einnehmen können. Alle in Enstone sind komplett konzentriert und hoch motiviert."

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