• 10. Mai 2012 · 18:02 Uhr

Grosjean: "Es wird nicht mein letzter Fehler gewesen sein"

Der Lotus-Pilot glaubt nach marginalen Veränderungen am E20 an eine neue Standortbestimmung in Barcelona, bremst aber die Erwartungen

(Motorsport-Total.com) - Großer Aufruhr am Donnerstag bei Lotus: Zahlreiche Journalisten drängten in das Motorhome der Schwarz-Goldenen, um die Stimme von Romain Grosjean einzufangen. Nach dessen erstem Podiumsplatz in Bahrain und den starken Leistung des E20 in der Saison 2012 wollen die Medienvertreter schon den Zeitpunkt des ersten Grand-Prix-Sieges erfahren. Im Interview bremst Grosjean jedoch die Euphorie und betont, dass dazu ein perfektes Wochenende nötig wäre.

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Ein neuer Grosjean: Bei Lotus bekommt er seine zweite Chance in der Formel 1 Zoom Download


Frage: "Romain, welche Fortschritte hast du in den vergangenen zwei Monaten als Fahrer gemacht?"
Romain Grosjean: "Ein paar Rennen mit den besten Fahrer in der Weltmeisterschaft zu kämpfen - das war eine tolle Sache für mich. Die Formel 1 ist eine Herausforderung. Es gibt nicht viel Zeit, um alles auf die Reihe zu bekommen. Ein perfektes Qualifying, ein perfekter Start, eine perfekte erste Runde und ein perfektes Rennen - darum geht es. Ich will Fortschritte machen und mich in Zukunft verbessern."


Frage: "Was kannst du von Kimi Räikkönen lernen?"
Grosjean: "Kimi ist ein so berühmter Formel-1-Rennfahrer. Er hat viel Erfahrung und ist ein Weltmeister. Es gibt also eine Menge von ihm zu lernen. Unser Verhältnis und das zum Team ist gut, alle arbeiten in die gleiche Richtung."


Frage: "Gibt es da konkrete Beispiele?"
Grosjean: "Ich bin in der Formel 1 an der Seite sehr starker Teamkollegen gefahren - Kimi und Fernando (Alonso, Anm. d. Red.). Es ist beeindruckend, wie sie die Probleme erkennen und sagen: 'Das ist Sache, daran müssen wir arbeiten.'"

Den Traum zwei Mal gelebt

Frage: "Es ist ungewöhnlich, dass ein Fahrer in der Formel 1 eine zweite Chance bekommt. Bist du eine Inspiration für andere Piloten?"
Grosjean: "Ich hoffe, dass eines Tages die Leute auf mich schauen und sagen: 'Er hat an seinen Traum geglaubt und ihn zwei Mal verwirklicht.' Also warum nicht?"


Frage: "Im vergangenen Rennen hast du dein erstes Podium eingefahren."
Grosjean: "Es ist nie an der Zeit, sich zurückzulehnen. Aber solche Ergebnisse geben Selbstvertrauen. Ich wusste schon nach den ersten zwei Rennen, dass wir mit dem Auto auf keinen Fall nicht im Nirgendwo stehen. Das war nicht das Ende der Welt."

"In Australien hatte ich Pech, in Malaysia habe ich selbst einen Fehler gemacht. Aber damit kam ich klar. Es war nicht mein erster Patzer und es wird nicht der letzte gewesen sein. In Bahrain gab es dann satte Punkte. Jetzt hoffe ich, dieses positive Signal transportieren zu können. Es wäre schön, wenn das bis zum Saisonende klappen würde."

Mehr Spaß in Europa

Frage: "Nach der Leistung von Bahrain: Ist es nur eine Frage der Zeit, bis ihr Rennen gewinnt?"
Grosjean: "Wenn die Frage darauf abzielt, ob wir gut in Form sind: Ja, das sind wir. Wir hatten in Bahrain ein sehr gutes Rennen. Das Tempo des Autos ist gut, obwohl es in einigen Bereichen noch Verbesserungsbedarf gibt. Damit wir aber einen Sieg einfahren können, muss alles stimmen. Qualifying, Rennen, Boxenstopps. Es ist so eng. Es ist so sehr schwierig, vorherzusagen, wer am Sonntag auf dem Podium steht."


Frage: "Wie fühlt es sich an, wieder in Europa Rennen zu fahren?"
Grosjean: "Es ist gut, zurück zu sein. Es gibt auch mehr Medienpräsenz, mehr Leute und mehr Spaß. Schön, endlich die Europasaison zu beginnen. Wir freuen uns alle darauf. Barcelona wird für das gesamte Feld eine Standortbestimmung, weil die Konkurrenz so dicht beieinander ist. Schließlich bringen alle neue Teile für die Autos."

"Die Änderungen sind so winzig, dass ich gar nicht genau kenne."Romain Grosjean
"Ehrlich gesagt kann ich gar nicht konkretisieren, was an den Teilen neu ist. Das ist so winzige Änderungen. Das bedeutet auch, dass wir am Limit sind und mit jedem Rennen noch ein Stück näher heranrücken. Hart für das Team, aber nach dem ersten Podium ist jeder motiviert und will alles aus dem Auto herausholen."

Der E20 liebt schnelle Kurven und hohe Temperaturen

Frage: "Liegt der Circuit de Catalunya dem Lotus E20?"
Grosjean: "Die Sache mit dem Auto ist so: Unfahrbar ist es auf keiner Strecke. Aber in schnellen Kurven sind wir eindeutig besser. In Barcelona haben wir bei den Wintertests gute Erfahrungen gemacht, auch wenn die eine ganz andere Sache sind als die Rennen. Unser Auto gibt uns Selbstvertrauen und den Glauben daran, das Optimum herausholen zu können."


Frage: "Hoffst du, dass es weiter sonnig bleibt?"
Grosjean: "Am Wetter kannst du nichts ändern. Es ist immer das Gleiche: Wenn es regnet, dann regnet es. Wenn es sonnig ist, dann ist das so. Nichtsdestotrotz: Der Lotus E20 funktioniert bei warmen Bedingungen besser. Also hoffe ich, dass es sonnig bleibt. Aber im Nassen sind wir auch nicht weit ab vom Schuss."

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Wie gut ist der Lotus bei Regen? Grosjean will die Antwort nicht in Barcelona Zoom Download

Frage: "Glaubst du, in Barcelona wird es wieder so viele Überholmanöver geben?"
Grosjean: "Ich denke, es ist nicht wie in Bahrain, wo es nicht allzu schwierig war, an einem Konkurrenten vorbeizugehen. Hier ist es deutlich komplizierter. Eine gute Startposition ist umso wichtiger. Es wird nicht möglich sein, aus dem Hinterfeld zu loszufahren und mit einem sensationellen Rennen an die Spitze zu kommen. Wir hoffen, konstruktiv am Auto zu arbeiten, allesherauszuholen und ein wenig Glück zu haben. Dann sehen wir, was der Tag und die Reifen bringen."

Viele Fragezeichen in Sachen Reifen

Frage: "Was erwartest du von den Reifen? Schließlich bringt Pirelli erstmals in dieser Saison die Mischungen Soft und Hard."
Grosjean: "Das weiß niemand. Die Strategieexperten arbeiten schon an allen möglichen Szenarien. Wie sich die Mischungen auswirken? Sehr, sehr schwierig zu sagen. Es ist nie möglich, diese Dinge zu 100 Prozent zu verstehen. Manchmal haben kleine Veränderungen eine große Wirkung."


Frage: "Wie schätzt du den Verschließ an den Vorderreifen ein? Bist du zuversichtlich, dass ihr damit klarkommt?"
Grosjean: "Wenn du den Vorderreifen schonst, wird der hintere mehr beansprucht. Es kommt also wirklich darauf an, wie du mit dem Auto umgehst und wie du das Setup einstellst."

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