• 27. Juli 2025 · 19:55 Uhr

Nico Hülkenberg erklärt Strategie-Flop: "Hätte nicht überlebt"

Nico Hülkenberg kämpfte in Spa lange um Punkte, doch eine späte Strategieentscheidung war kostspielig: Warum Sauber noch einmal stoppte

(Motorsport-Total.com) - Nico Hülkenberg stand beim Großen Preis von Belgien kurz davor, Sauber einen WM-Punkt zu bringen - doch am Ende wurde es nur Platz zwölf. Der Knackpunkt: ein zweiter Boxenstopp zwölf Runden vor Schluss, der sich im Rückblick als strategischer Fehler entpuppte.

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Nico Hülkenberg lag in Belgien zwischenzeitlich auf Rang neun Zoom Download

"In gewisser Weise war ich dazu gezwungen", erklärt Hülkenberg nach dem Rennen, warum er nicht auch auf die Einstoppstrategie setzte. "Meine Vorderreifen haben stark abgebaut, ich hatte viel Untersteuern und musste immer häufiger das Vorderrad blockieren. Ich glaube nicht, dass ich mich vor Pierre [Gasly] und der Gruppe hätte halten können."

Schaut man sich die Rundenzeiten vor dem zweiten Stopp an, so erkennt man eine klare Tendenz nach unten. In Runde 26 fuhr der Deutsche seine schnellste Runde des ersten Medium-Stints mit einer 1:47,656. Kurz vor seinem Reifenwechsel in Runde 31 war er fast eine Sekunde langsamer. Teamkollege Gabriel Bortoleto hingegen setzte zu dieser Zeit tiefe 1:47er-Zeiten.

Sauber hatte sich für ein höheres Abtriebs-Set-up entschieden, was laut Hülkenberg in trockenen Bedingungen gegen direkte Konkurrenten wie Alpine zum Nachteil wurde. "Pierre war auf Low-Downforce unterwegs. Sobald er in meinen Windschatten kam, wären wir ein leichtes Ziel gewesen", meint er.

Die Hoffnung: ein später Angriff nach dem Reifenwechsel - doch der verpuffte, nicht zuletzt, weil Gasly mit seinem überlegenen Topspeed einen DRS-Zug mit Oliver Bearman und Yuki Tsunoda anführte. "Du denkst, vielleicht löst sich der DRS-Zug irgendwann auf und du kannst was reißen. Aber das ist nicht passiert", muss Hülkenberg einräumen.

Erster Stopp spült Hülkenberg nach vorne

Dabei hatte das Rennen gut begonnen. Nachdem die Startphase wegen schlechter Sicht lange verzögert wurde - "ein Stimmungskiller", wie Hülkenberg es nennt - traf Sauber die ersten strategischen Entscheidungen richtig. In Runde elf wechselte der Deutsche frühzeitig von Intermediates auf Slicks - als zweiter Fahrer im Feld nach Lewis Hamilton. Es zahlte sich aus: Hülkenberg lag danach auf Platz neun und vor Teamkollege Bortoleto.

Doch dann forderte das Team einen Platztausch. "Gabi war schneller, hatte einen besseren Rhythmus. Wir waren nah an Liam [Lawson] dran und wollten ihn attackieren", erklärt Hülkenberg. "Ich hatte ohnehin zu kämpfen mit dem Auto - also kein Problem, habe ihn natürlich vorbeigelassen. Im Sinne des Teams."


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Mit dem zweiten Stopp in Runde 32 war das Punkteziel aber praktisch verloren. Während die Konkurrenz - darunter Alpine, Haas und Tsunoda im zweiten Red Bull - auf eine Einstoppstrategie setzte, kam Hülkenberg nicht mehr aus dem Verkehr heraus. "Wir dachten, wir hätten noch eine Chance. Aber dann steckt man halt im DRS-Zug, und da geht nichts mehr." Gasly sicherte sich Platz zehn - Hülkenberg wurde nur Zwölfter.

"Klar ist es bitter, wenn du siehst, wie nah du dran warst", sagt er. Trotzdem bereut er den späten Boxenstopp nicht grundsätzlich. "Ich glaube wirklich, dass ich mit dem ersten Satz Slicks nicht mehr durchgekommen wäre." Dass der Reifenzustand kritisch war, zeigte sich bereits am Verhalten des Autos: "Ich hatte immer wieder Verbremser, das ist kein gutes Zeichen. Wir mussten was probieren."

Wheatley: Warum die Strategie nicht aufging

Auch das Wetter und die späte Startfreigabe prägten Hülkenbergs Rennwochenende. "Warten ist nie ideal, das nimmt die Stimmung raus. Aber Sicherheit geht vor - mit Eau Rouge und den blinden Kurven darf man da keine Risiken eingehen."

Immerhin sei das Fahren selbst dann "definitiv spaßig" gewesen: "Sobald wir unterwegs waren, war die Strecke okay. Stehendes Wasser war kein großes Problem, aber Sicht war trotzdem ein Thema - besonders auf den Geraden."

Sauber-Teamchef Jonathan Wheatley bilanziert: "Nicos Rennen gestaltete sich schwieriger. Als sein Tempo in der zweiten Rennhälfte nachließ, wurde klar, dass die ursprüngliche Einstoppstrategie ihn gefährden würde, sodass wir uns entschlossen, ihn ein zweites Mal an die Box zu holen. Leider kam er hinter Ocon zurück auf die Strecke, was bedeutete, dass er Zeit im Verkehr verlor, und wir konnten die Strategie nicht wie geplant optimal nutzen."

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