"Meine Runde war eh hinüber": Verstappen verhilft Bortoleto zu P8
Max Verstappen hat Gabriel Bortoleto auf dessen schneller Runde unterstützt und ihm Windschatten gegeben: Der Brasilianer fährt damit auf den achten Rang
(Motorsport-Total.com) - Gabriel Bortoleto war die große Überraschung beim Formel-1-Qualifying in Spielberg 2025 (das Rennen live im Ticker verfolgen). Der Rookie sorgte nicht nur für Saubers ersten Q3-Einzug in dieser Saison, gleichzeitig war es damit natürlich auch sein erstes Top-10-Ergebnis in seiner Formel-1-Karriere.
Doch damit nicht genug: Bortoleto wurde nicht nur Zehnter, sondern konnte sich in Q3 auch vor Pierre Gasly und Andrea Kimi Antonelli qualifizieren. Das hat der Brasilianer auch Max Verstappen zu verdanken, neben dem er am Sonntag in der vierten Startreihe stehen wird. Denn der Niederländer gab dem Sauber-Piloten auf dem entscheidenden Versuch Windschatten.
Verstappen selbst hatte seine Runde gerade aufgrund von gelben Flaggen abbrechen müssen, die bei Bortoleto aber wieder aufgehoben waren, der hinter dem Niederländer gerade seinen schnellen Versuch angehen wollte.
Der Red-Bull-Pilot sah Bortoleto hinter sich und entschied sich, dem Brasilianer auf der Start-Ziel-Geraden noch Windschatten zu geben, bevor er in Kurve 1 zur Seite fuhr. Die Geste half Bortoleto zu Startplatz acht - seiner bisher besten Qualifying-Platzierung.
Verstappen und Bortoleto verstehen sich bekanntlich gut und fahren regelmäßig online gegeneinander - etwa auf iRacing. Der viermalige Weltmeister fand, dass der Sauber-Neuling nach einem starken Wochenende auf dem Red-Bull-Ring eine kleine Hilfe verdient hatte.
Schützenhilfe von Max Verstappen
"Ja, meine Runde war ja sowieso hinüber", sagt Verstappen bei Viaplay. "Ich habe ihn hinter mir gesehen - und er hatte bisher ein richtig gutes Wochenende. Da dachte ich: Ich helfe ihm ein bisschen."
Bortoleto weiß das zu schätzen - und verrät, dass er zuvor sogar selbst versucht hatte, Verstappen Windschatten zu geben: "Er gibt mir immer Windschatten - er ist der Beste", lacht der Sauber-Pilot. "Er ist supernett. Ich habe versucht, ihm auch einen Windschatten zu geben - von Kurve 8 zu Kurve 9 -, aber dann kam die gelbe Flagge."
Während Verstappen als Siebter einen schwierigen Tag mit massivem Grip-Mangel im Red Bull RB21 erlebte, feierte Bortoleto in seinem elften Grand-Prix-Wochenende das bisher beste Qualifying. "Ich habe das Gefühl, dass es das erste Wochenende ist, an dem ich mich seit FT1 wirklich wohlfühle. Es läuft, und ich gehe in die richtige Richtung", sagt der amtierende Formel-2-Champion.
"Das ist sehr vielversprechend - hoffentlich können wir dieses Qualifying-Niveau jedes Mal erreichen. Es liegt nicht nur an den Upgrades des Teams, sondern auch an mir selbst, weil ich das Auto immer besser verstehe."
Hoffnung auf die ersten Punkte
Der achte Startplatz weckt beim Neuling aber natürlich auch Begehrlichkeiten nach den ersten Punkten der Karriere. Aber: Mit Mercedes steht ein vermeintlich deutlich schnelleres Auto direkt hinter ihm. "Es macht natürlich keinen Sinn, gegen Leute zu kämpfen, von denen man weiß, dass man sie sowieso nicht hinter sich halten kann", sagt Bortoleto.
"Aber klar, ich bin Rennfahrer - ich werde versuchen, am Anfang Positionen gutzumachen und dann schauen wir, was passiert", meint er. "Ich werde mich aber nicht darauf konzentrieren, Fahrer wie Verstappen zu überholen, von denen ich weiß, dass sie ein besseres Tempo haben. Dabei würde ich nur meine Reifen ruinieren."
"Wir müssen uns auf Duelle mit Fahrern konzentrieren, bei denen wir realistisch eine Chance haben."
