"Letztes Zehntel immer vermisst": Piastri ohne Chance gegen Norris
Lando Norris hat Oscar Piastri das ganze Wochenende über im Griff und gab ihm im Qualifying sechs Zehntel mit - Australier hat Pech mit einer gelben Flagge
(Motorsport-Total.com) - Nachdem Oscar Piastri zuletzt bei McLaren teamintern die Oberhand zu gewinnen schien, musste sich der WM-Spitzenreiter im Qualifying zum Formel-1-Rennen in Spielberg diesmal deutlich geschlagen geben. Während Lando Norris souverän zur Pole raste, reichte es bei Piastri hinter Charles Leclerc nur zu Platz drei.
Auffällig war dabei der überraschend große Abstand zu Norris, der fast sechs Zehntelsekunden betrug - wobei man einen Großteil damit erklären kann, dass Piastri in Q3 keinen zweiten Versuch hatte. Er wurde Opfer der gelben Flaggen von Pierre Gasly und stieß auf sie, als er gerade seine schnelle Runde beginnen wollte.
Weil er nicht aus der letzten Kurve beschleunigen konnte, brach er seinen Versuch ab, bevor er überhaupt gestartet war. "Dass ich meinen letzten Q3-Versuch nicht mehr fahren konnte, war ziemlich frustrierend", sagt er nach der Session. "Sowas passiert manchmal."
"Ich war immerhin froh, dass ich dadurch nicht noch mehr Positionen verloren habe", sieht er es positiv. "Platz drei ist hier immer noch ein guter Startplatz - man kann auf dieser Strecke überholen, also werde ich versuchen, ein paar Plätze gutzumachen."
Trotzdem bleibt festzuhalten, dass Piastri auch ohne das Pech das deutliche Nachsehen gegen seinen Teamkollegen hatte. Zwar waren es keine sechs Zehntelsekunden, doch auch nach dem ersten Versuch hatte sein Rückstand auf Norris schon knapp drei Zehntel betragen - auf einer Strecke wie dem Red-Bull-Ring viel.
"Ich habe in der gesamten Quali immer dieses letzte Zehntel vermisst", hadert er mit seiner heutigen Performance, mit der er in jedem Abschnitt hinter Norris lag. Dabei habe er sich in seinem Auto eigentlich ganz wohlgefühlt.
"Es ist hier allerdings extrem schwierig, eine perfekte Runde hinzubekommen - viele Kurven haben Kiesauslaufzonen am Ausgang, da muss man sehr vorsichtig sein", übt er sich in Erklärungsversuchen. "Gleichzeitig gibt es viele Ecken, wo man, wenn man den Scheitelpunkt um fünf Zentimeter verfehlt, gleich ein paar Zehntel verliert. Obwohl die Strecke kurz ist, ist sie also nicht leicht zu fahren."
"Und ich hatte heute einfach nicht das Gefühl, dass ich alles perfekt zusammengebracht habe - das ist schade", sagt Piastri.
Wo er Zeit gegenüber Norris verloren hat, habe sich im Verlauf des Wochenendes dabei ständig verändert: "Ein paar Kurven, in denen ich am Anfang Schwächen hatte, wurden besser, dafür wurden andere schlechter, wo ich vorher stark war. Es war also nicht so, dass es immer die gleichen Stellen waren", meint er.
"Wie gesagt: Es ist einfach schwer, hier jede Runde alles zusammenzubringen. Vielleicht war genau das heute der kleine Unterschied. Ich hatte das Gefühl, ich war im Spiel - aber die erste Runde in Q3 war etwas chaotisch, und dann kam ich eben nicht mehr zu einer zweiten. Es war definitiv mehr drin heute, aber das hat sich leider nicht gezeigt."