Freitag Österreich: Bestzeit für Norris, Antonelli ärgert sich über Hamilton
McLaren dominiert im zweiten Freien Training in Spielberg, aber Lewis Hamilton droht nach einer Behinderung noch Ärger mit den Rennkommissaren
(Motorsport-Total.com) - Lando Norris hat zwar das erste Freie Training beim Grand Prix von Österreich 2025 in Spielberg ausgelassen. Aber in der zweiten Session am Freitagnachmittag stellte der McLaren-Pilot unter Beweis, dass ihm eine Stunde Trainingsdefizit auf einer seiner Lieblingsstrecken nichts anhaben kann.

© LAT Images
Lando Norris reichte ein Training zur Freitagsbestzeit auf dem Red-Bull-Ring Zoom Download
Norris, dessen "Ersatzmann" Alexander Dunne im FT1 mit Platz 4 für Furore gesorgt hatte, erzielte in 1:04.580 Minuten Bestzeit auf dem Red-Bull-Ring und verwies seinen Teamkollegen Oscar Piastri (+0,157), Max Verstappen im Red Bull (+0,318) und Lance Stroll im Aston Martin (+0,442) auf die Plätze 2, 3 und 4.
Aston Martin gehörte mit Stroll auf P4 und Fernando Alonso (+0,877) auf P9 zu den Überraschungen des Freitags. Dass die Zeitabstände für eine Runde auf dem kurzen Red-Bull-Ring verhältnismäßig groß waren, irritiert ORF-Experte Alexander Wurz aber und lässt diesen vermuten, dass noch nicht alle Teams ihre Karten aufgedeckt haben: "Ich glaube, da sind unterschiedliche Runplans zugange."
Charles Leclerc wurde Fünfter, nachdem er auf die erste Session für Ferrari-Junior Dino Beganovic verzichtet hatte. Leclerc leistete sich zu Beginn seines Einsatzes noch einen ruppigen Ausritt im Infield, fand danach aber einen guten Rhythmus und war schlussendlich der schnellste Ferrari-Pilot.
Sechster wurde George Russell (Mercedes), gefolgt von Yuki Tsunoda (Red Bull) und Gabriel Bortoleto (Sauber). Nico Hülkenberg, der einzige Deutsche im Feld, belegte im zweiten Sauber Rang 19. Rückstand auf Norris' Bestzeit: 1,338 Sekunden.
Zum Thema:
Ergebnis, 2. Freies Training
F1-Ticker: Paddock live mit Ruben Zimmermann
F1-Show: Livestream auf YouTube & Twitch (22 Uhr)
Zu einer brenzligen Situation kam es nach gut einer Viertelstunde, als ausgerechnet Andrea Kimi Antonelli (11./Mercedes) und Lewis Hamilton (10./Ferrari) aneinandergerieten. Hamilton war gerade auf einer langsamen Runde, als beim Anbremsen von Kurve 4 Antonelli in vollem Tempo von hinten angeschossen kam. Antonelli musste nach links neben die Fahrbahn ausweichen, konnte eine Karambolage mit dem Ferrari aber verhindern.
"Mann, was ist nur los mit diesen Leuten, ehrlich!", regte sich der 18-Jährige über seinen Mercedes-Vorgänger auf. Der meldete am Boxenfunk: "Ich habe Antonelli überhaupt nicht gesehen." Hamilton entschuldigte sich per Handzeichen, konnte aber damit nicht verhindern, dass der Zwischenfall bei den Rennkommissaren aufs Radar kam.
Die hörten nach Ende der Session beide Fahrer an und sprachen gegen Hamilton eine Verwarnung aus. Der habe zwar, nach einer Warnung seines Teams, dass Antonelli von hinten kommt, ständig in den Rückspiegel geschaut - stand Antonelli aber letztendlich trotzdem im Weg. Wäre das in einem Qualifying passiert, wäre es wohl nicht bei einer Verwarnung geblieben.
Wurz sieht die Schuld eindeutig bei Hamilton, versteht aber, wie es zu der haarigen Situation kommen konnte: "Ich glaube, der war im toten Winkel. Den gibt's im Formel-1-Auto auch. Das war jetzt schon knapp. Wenn Kimi nicht rechtzeitig reagiert, kann das auch anders ausgehen, wenn sich Reifen auf Reifen berühren."
Ein Problem ganz anderer Art hatte Liam Lawson, der im Racing Bull Platz 12 belegte. "Wir haben im ersten Training ein bisschen was ausprobiert, beziehungsweise neuen Heckflügel und Frontflügel am Auto gehabt, und haben dann Teile davon zurückgebaut, jetzt für das zweite Training, um Daten zu haben, um die zwei zu vergleichen", erklärt Teamchef Peter Bayer im Interview mit dem ORF.
"Und da war eine von den Rollbars, also ein kleines Teil, das eigentlich hilft, diese Balance zwischen den beiden Rädern zu halten, nicht richtig befestigt. Und deswegen hat das Auto massiv nach rechts gezogen. Man kann sich das so vorstellen, dass das rechte Hinterrad einfach ein bisschen langsamer dreht und damit diesen Drall entstehen lässt."
Wo kann man den Grand Prix von Österreich live sehen?
Es ist ein Fixpunkt für Hardcore-Fans der Formel 1, nach Ende aller Sessions eines Tages am Abend beim YouTube-Kanal von Formel1.de (Jetzt kostenlos abonnieren!) reinzuzappen. Denn wenn die TV-Broadcaster längst aus ihren Übertragungen ausgestiegen sind, steigt dort die tägliche Formel-1-Analyse mit Kevin Scheuren und, wie immer am Freitag, Kevin Hermann mit der Analyse der Longrun-Daten. Der Formel-1-Livestream beginnt von Freitag bis Sonntag täglich um 22:00 Uhr.
Übrigens: Die täglichen Formel-1-Livestreams werden 2025 nicht nur auf YouTube, sondern auch auf dem Twitch-Kanal von Formel1.de ausgestrahlt. Wer Amazon-Prime-Abonnent ist und seinen Prime-Account mit Twitch verknüpft, kann so ein Kanalabo kostenlos abschließen und die journalistische Arbeit des Formel1.de-Teams so unterstützen. Eine detaillierte Anleitung, wie das geht, gibt's auf YouTube.
Im deutschen Free-TV ist das Formel-1-Wochenende in Spielberg nicht live zu sehen. Dafür überträgt der Pay-TV-Anbieter Sky wie immer alle Sessions live. Die Qualifying-Berichterstattung beginnt am Samstag um 15:30 Uhr, am Sonntag geht's bei Sky um 13:30 Uhr los. Start ist um 15:00 Uhr. In Österreich überträgt diesmal der ORF, in der Schweiz wie immer das SRF. (Hier geht's zur TV-Übersicht für den Grand Prix von Österreich 2025!)