Gabriel Bortoleto gibt zu: Hülkenberg kann Dinge, die kann ich noch nicht
Während Nico Hülkenberg fleißig punktet, jagt Sauber-Teamkollege Gabriel Bortoleto seinen ersten Zählern hinterher - Der Brasilianer verrät, woran das liegen könnte
(Motorsport-Total.com) - Sauber-Pilot Gabriel Bortoleto jagt weiter seinem ersten WM-Punkt in der Formel 1 hinterher, während Nico Hülkenberg mit den Plätzen fünf in Spanien und acht in Kanada zuletzt glänzen konnte. Woran das liegt? "Ich finde, dass er aus dem Auto mehr herausholt, als man es eigentlich erwarten würde", gibt Bortoleto zu.
"Ich halte ihn für einen ausgezeichneten Fahrer und bewundere sehr, was er tut", lobt der Brasilianer, der die Leistungen seines Sauber-Teamkollegen "beeindruckend" findet. "Und ich freue mich auch, weil wir in der Qualifikation ein sehr ähnliches Tempo haben, auch im Rennen."
"Nur dass er es schafft, jede einzelne Gelegenheit zu nutzen", erklärt Bortoleto, warum es bei ihm noch nicht mit den ersten Punkten geklappt hat. "Ich bin überzeugt, dass das viel mit Erfahrung zu tun hat. Man sieht das Rennen dann auf eine andere Weise, wie ich es im Moment noch nicht kann."
"Und ich finde, dass er das wirklich sehr gut macht", spricht der Formel-1-Rookie in höchsten Tönen. "Deshalb lerne ich von ihm, und ich hoffe, dass ich bald die gleichen Schritte machen kann wie er. Dann kann ich anfangen, für das Team Punkte zu holen."
Bortoleto gibt zu: "Chancen nicht genutzt"
Dass es in dieser Saison noch nicht für das erste Top-10-Ergebnis gereicht habe, sei nicht allein den Leistungen des Brasilianers verschuldet, sondern vor allem einer unglücklichen Strategie oder Pech im Rennen. "Ich finde auch, dass unsere Saison bisher sehr gut war", ist Bortoleto alles andere als unzufrieden.
"Leider hat es in Bezug auf die Rennergebnisse nicht wirklich funktioniert. Jedes Mal passiert etwas, und wir schaffen es nicht, die Chancen zu nutzen. Wir wissen, dass wir in dieser Saison bislang kein Auto hatten, mit dem man konstant Punkte holen kann."
Aber "vielleicht ändert sich das jetzt", hofft der Sauber-Pilot. "Die wenigen Gelegenheiten, bei denen Punkte möglich gewesen wären, haben wir bei mir aus verschiedenen Gründen verpasst. Manchmal lag es an mir, manchmal an anderen Umständen."
Besseres Qualifying als Grundstein für Punkte
"Ich denke, das passiert jedem Fahrer irgendwann", meint Bortoleto. "Trotzdem ist es natürlich frustrierend, keine Punkte zu holen. Denn ich will wirklich anfangen, Punkte einzufahren und dem Team damit auch etwas für ihre harte Arbeit zurückzugeben."
Dazu müsste er sich zunächst einmal unter den besten Zwölf qualifizieren, glaubt der 20-Jährige. Das war dem Sauber-Piloten in Barcelona tatsächlich gelungen, doch im Rennen spielte ihm die Strategie nicht in die Karten, sodass es nicht weiter nach vorne ging.
Und zuletzt in Kanada? Während Haas-Pilot Esteban Ocon mit einer ähnlichen Strategie auf den neunten Platz fuhr, belegte Bortoleto am Ende wieder nur den 14. Platz. "Ich glaube, Ocon hat eine sehr ähnliche Strategie gewählt, vermutlich sogar genau dieselbe", grübelt der Sauber-Pilot. "Er hat es geschafft, Punkte zu holen. Das muss ich mir noch ansehen."
Kanada war "einfach ein schwieriges Rennen"
Der Knackpunkt: Während Ocon, der wie Bortoleto mit den harten Reifen ins Rennen ging, bis zur 56. Runde gefahren ist, wechselte Sauber schon nach 49 Umläufen die Reifen. "Dann hatten sie offensichtlich mehr Pace", glaubt er. "Denn ich konnte nicht länger draußen bleiben, als ich es getan habe."
"Ich hatte schnellere Autos hinter mir. Colapinto hat ziemlich viel Druck gemacht", gibt Bortoleto zu. "Ich glaube, ein oder zwei Runden mehr, und ich hätte ihn nicht mehr hinter mir halten können. Es war einfach ein schwieriges Rennen. Es war sehr schwer, nach vorn zu kommen."
Dennoch lässt der Sauber-Pilot seinen Kopf nicht hängen. "Ich möchte jetzt nicht zu sehr über dieses Rennen nachdenken. Es ist natürlich enttäuschend, erneut ohne Punkte dazustehen", gibt Bortoleto zu. "Aber wir werden sehen, was wir beim nächsten Rennen erreichen können."