Werde jetzt Teil der großen Community von Formel1.de auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über die Formel 1 und bleibe auf dem Laufenden!
Lewis Hamilton: Medium-Poker bei Ferrari "gar nicht auf dem Radar"
Lewis Hamilton ist mit seinem fünften Platz im Kanada-Qualifying sehr zufrieden - Ein Poker auf Medium-Reifen stand bei Ferrari nicht zur Debatte
(Motorsport-Total.com) - Lewis Hamilton hat sich im Qualifying von Montreal mit Platz fünf eine ordentliche Ausgangsposition für das Rennen verschafft. Dabei hatte der Ferrari-Pilot nach einem schwierigen Freitag nicht unbedingt mit so einer guten Position gerechnet: "Schon nur in Q3 zu kommen, war für mich schon so: Wow, das sieht gut aus. Es ist positiv", sagt Hamilton.
"Vorher hatten wir Probleme, selbst mit vier frischen Softs in Q3 zu kommen. Und ich war sehr glücklich damit. Es hätte viel schlimmer kommen können", meint der Brite. "Ich könnte weiter hinten stehen und mich viel schlechter fühlen. Ich bin dankbar, wo ich bin."
Dabei war das Wochenende bislang ein seltenes Beispiel für kontinuierlichen Fortschritt bei Ferrari. In dieser Saison erlebte Hamilton an den Freitagen meist durchwachsene Trainings, weil am Auto immer wieder Dinge nicht funktionierten.
"Meistens laufen FT1 und FT2 so, dass wir in FT2 wie in den vergangenen Rennen Probleme hatten, weil etwas am Auto nicht funktioniert hat. Zum Beispiel hat der Unterboden nicht funktioniert, oder der Heckflügel hat aufgehört zu arbeiten. Es gab immer irgendetwas, wodurch wir weniger Abtrieb hatten."
Diesmal jedoch habe man schon am Freitag eine solide Basis gefunden: "Wir haben sehr viel geändert, und das Auto fühlte sich besser an - das war eigentlich das erste Mal in dieser Saison", meint der 40-Jährige.
Kein Gedanke an Medium-Reifen
Ausschlaggebend für die Verbesserung war für Hamilton dabei nicht nur die Technik, sondern auch sein eigenes Zutun. "Ich denke, die meisten Fortschritte heute kamen wahrscheinlich durch mein Fahren. Ich habe meinen Fahrstil etwas angepasst", erklärt er.
Gerade die Eigenheiten des diesjährigen Ferraris seien dabei eine Herausforderung: "Dieses Auto fährt sich so viel anders als das, was ich vorher hatte. In den langsamen Kurven wartest du und wartest - es will einfach nicht einlenken. Es ist definitiv nicht für diese Strecke gebaut", sagt er.
Was bei Ferrari im Qualifying übrigens auch kein Thema war, war ein möglicher Poker auf Medium-Reifen, wie ihn George Russell und Max Verstappen gemacht haben, die damit in die erste Reihe fahren konnten. Doch bei Ferrari sei das "gar nicht auf dem Radar" gewesen, wie Hamilton zugeben muss.
Aber: Er habe sich auf beiden Mischungen ohnehin nicht wohlgefühlt. "Beide Reifen fühlten sich ziemlich gleich an. Ich denke, wir konnten trotzdem viel herausholen."
Hamilton hat Podium als Ziel
Für das Rennen sieht der Routinier von seiner Position aus Chancen - nicht zuletzt, weil er als einer der wenigen in der Spitzengruppe einen frischen Satz Medium-Reifen zur Verfügung hat: "Wir haben neue Mediums, während die vor uns gebrauchte haben. Vielleicht bringt uns das etwas."
Zwar sei der Rückstand auf die Spitze aktuell noch groß, weil "die grundlegende Basis" des Autos "ziemlich weit weg" von den anderen sei, doch wenn Set-up und Balance stimmen, sei nach vorne noch einiges möglich: "Das Podium bleibt auf jeden Fall mein Ziel."
Gerade auf dem Circuit Gilles-Villeneuve, der Hamilton in der Vergangenheit bereits mehrfach zum Sieg getragen hat, weiß er um die Chancen, die ein turbulentes Rennen bieten kann: "In meiner Geschichte hier hatte ich großartige Rennen. Es kann hier natürlich viel passieren. Dafür bin ich offen."