Werde jetzt Teil der großen Community von Formel1.de auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über die Formel 1 und bleibe auf dem Laufenden!
Charles Leclerc entschuldigt sich bei Ferrari: "Es war ein sehr dummer Unfall"
Charles Leclerc erlebte einen "dummen Unfall", der nicht nur das Auto, sondern den kompletten Freitag zerstörte - Warum der Ferrari-Pilot dennoch zuversichtlich ist
(Motorsport-Total.com) - Das erste Training in Montreal war gerade 14 Minuten alt, da war der Arbeitstag für Charles Leclerc wieder beendet. Der Monegasse beschädigte seinen Ferrari bei einem Unfall so schwer, dass er auch am zweiten Training nicht teilnehmen konnte. Dabei hatte alles mit einem harmlosen Verbremser begonnen, doch Leclerc reagierte falsch.
Entsprechend ehrlich fällt sein Fazit aus: "Es war ein sehr dummer Unfall", gibt der Ferrari-Pilot zu. "Ich hatte einen Verbremser, dachte aber trotzdem, dass ich die Kurve noch kriegen würde. Ich wusste, dass ich ins Gras kommen würde, aber ich dachte, das würde reichen, um die Wand nicht zu berühren."
Ein folgenschwerer Irrtum! "Leider habe ich, als ich dann im Gras war, gemerkt, dass kein Platz mehr war", sagt Leclerc. "Es war also einfach eine Fehleinschätzung. Aber eine, die teuer war, denn durch die Art, wie das Rad das Chassis getroffen hat, wurde dieses beschädigt, es ist gerissen."
Leclerc glaubt: "Im Qualifying wieder auf Tempo"
"Das bedeutete im Grunde, dass ich den ganzen Tag nicht mehr fahren konnte. Das tut natürlich weh, weil uns heute etliche Runden gefehlt haben." Der Monegasse kam somit auf lediglich neun Runden. "Aber das sehr Positive daran war, dass ich mich im Auto sehr wohlgefühlt habe."
"Ich glaube, wir waren zu dem Zeitpunkt sehr konkurrenzfähig - so viel das nach drei Runden am Tag überhaupt wert ist." Immerhin reichte seine frühe Runde am Ende noch zum zehnten Platz. "Aber ja, [der Unfall] beeinflusst mein Selbstvertrauen nicht, und ich bin sicher, dass es auch mein Wochenende nicht beeinträchtigen wird."
"Es tut mir für das ganze Team sehr leid, denn so etwas will man natürlich nie", sagt Leclerc, der zuversichtlich bleibt. "Ich bin sicher, dass ich im Qualifying wieder auf Tempo sein werde. Wie wettbewerbsfähig wir dann wirklich sein werden, ist eine andere Frage, das werden wir sehen. Aber was mich persönlich betrifft, bin ich zu 100 Prozent bereit."
Hamilton macht Rückschritt im Training
Damit scheint der Monegasse trotz seines Unfalls sogar zuversichtlicher zu sein als Teamkollege Lewis Hamilton, der ebenfalls keinen guten Start in das Wochenende hatte. "Nicht besonders gut, nicht wirklich gut", bilanziert der Brite. "Ich liebe es, hier zu fahren."
"Aber das Auto fühlt sich ganz anders an als das, was ich hier in der Vergangenheit erlebt habe", erklärt Hamilton, der in diesem Jahr zum ersten Mal in Rot über die Ile Notre-Dame in Montreal rast. Zwar sei das erste Training "in Ordnung" gewesen, aber dann ging das Team in die falsche Richtung.
"Wir haben einige Änderungen vorgenommen. Und ehrlich gesagt dachte ich, das Auto wäre schneller, aber wir waren einfach langsamer", sagt der Ferrari-Pilot, der nach dem fünften Platz am Morgen in der zweiten Session nur noch den achten Platz erreichte. "Oder die anderen Teams sind schlicht schneller geworden."
Nichtsdestotrotz bleibt der Brite zuversichtlich. "Ich denke, das werden wir über Nacht definitiv in den Griff bekommen. Es sind einige Änderungen nötig", glaubt der siebenfache Weltmeister, der allerdings keine Prognose für das Qualifying wagen möchte.
"Ich weiß es nicht. Es wird eine Herausforderung, überhaupt ins Q3 zu kommen, so wie es im Moment aussieht. Aber es ist nicht unmöglich", hofft Hamilton, der in Kanada jedenfalls nicht an den großen Erfolg glaubt: "Der Kampf, um unter die Top 5 zu kommen, wird schwierig."
Vasseur sieht Ferrari "auf dem richtigen Weg"
Ferrari-Teamchef Frederic Vasseur hofft mit einem Schmunzeln, dass das Ergebnis zumindest besser wird als im letzten Jahr. Damals waren sowohl Leclerc als auch Teamkollege Carlos Sainz vorzeitig ausgefallen. "Aber das Tempo heute Morgen war in Ordnung bei Charles, bevor er den Unfall hatte", meint der Franzose.
"Auch bei Lewis war es in Ordnung. Ich denke, wir haben einen Schritt nach vorn gemacht im Vergleich zu den ersten Rennen, jetzt sind wir wieder auf Platz zwei", erinnert Vasseur, der angeblich um seine Zukunft kämpft. "Wir hatten an den letzten drei oder vier Wochenenden eine starke Pace."
Schon zu Beginn des Jahres sei Ferrari im Rennen stark gewesen, konnte allerdings nicht im Qualifying überzeugen. "Jetzt gelingt es uns, alles ein bisschen besser zusammenzubringen und ein gutes Wochenende zu absolvieren", meint der Ferrari-Teamchef.
"Aber es ist immer noch ein weiter Weg im Vergleich zu McLaren, denn sie sind uns weiterhin einen Schritt voraus", weiß Vasseur. "Wir müssen McLaren als Ziel im Auge behalten und nicht hinter uns schauen. Aber wir sind auf dem richtigen Weg."