• 28. Mai 2025 · 09:54 Uhr

Hamiltons patzige Funksprüche in Monaco: Alles nur halb so wild?

"Bist du sauer auf mich?" Wie Ferrari-Teamchef Frederic Vasseur den Funkverkehr von Lewis Hamilton erklärt und warum der Frust bei Hamilton groß ist

(Motorsport-Total.com) - Der Grand Prix von Monaco 2025 war ein weiteres Rennen, nach dem Ferrari in den Krisenmodus schalten musste - unter anderem wegen offensichtlicher Spannungen im Funkverkehr zwischen Lewis Hamilton und seinem Renningenieur Riccardo Adami.

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Lewis Hamilton im Ferrari SF-25 in Monaco 2025 mit Renningenieur Riccardo Adami (Fotomontage) Zoom Download

Denn Hamilton war im Grand Prix Fünfter geworden, während sein Ferrari-Teamkollege Charles Leclerc den zweiten Platz belegte. Es war zwar das beste Ferrari-Rennwochenende ohne Sprint in diesem Jahr, aber beiden Fahrern war nicht nach Feiern zumute: Hamilton wirkte im nach dem Rennen auffallend niedergeschlagen und wortkarg.

Ferrari-Teamchef Frederic Vasseur bemühte sich später, mögliche Spannungen herunterzuspielen: "Wenn ein Fahrer zwischen Kurve 1 und 3 etwas fragt, müssen wir warten, bis er den Tunnel erreicht, um zu antworten, damit wir ihn nicht während der Kurven stören", erklärte Vasseur.

"Es ist nicht so, dass wir schlafen oder ein Bier an der Boxenmauer trinken. Wir haben einfach vorher vereinbart, in welchem Streckenabschnitt wir mit ihm sprechen."

"Und ehrlich gesagt, das ist keine Spannung. Der Fahrer fragt etwas, er ist zwischen den Leitplanken, steht unter Druck, kämpft, fährt mit 300 km/h. Ich habe nach dem Rennen mit ihm gesprochen. Er war überhaupt nicht verärgert", meint Vasseur.

Hamilton kriegt keine Antwort mehr

Auch wenn diese Erklärung plausibel klingt - Rennfahrer reagieren oft gereizt, wenn sie während schwieriger Kurvenabfolgen Informationen erhalten -, war der bemerkenswerteste Funkaustausch nicht während, sondern nach dem Rennen zu hören.


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"P5" meldete Adami in der Auslaufrunde. "Haben viel Zeit im Verkehr verloren. Den Rest müssen wir analysieren. Und bitte Gummiabrieb aufsammeln."

Hamilton antwortete: "Ja, ein großes Dankeschön an die Jungs, wie gesagt, fürs Reparieren des Autos [nach dem Crash im Samstagstraining]. Es war kein einfaches Wochenende, aber wir kämpfen weiter. Also... ja."

Danach folgte Funkstille. Schließlich fragte Hamilton: "Bist du sauer auf mich oder so?" - keine Antwort.

Hamilton vs. Adami am Ferrari-Teamfunk

Solche Funksequenzen müssen im Kontext betrachtet werden, zumal die Formel 1 in der Vergangenheit den Teamfunk dramatisierend zusammengeschnitten hat. Doch in diesem Fall soll der Wortlaut tatsächlich genau so stattgefunden haben.

Zuvor hatte es bereits eine Szene während des Rennens gegeben, in der Hamilton fragte, ob die Gruppe vor ihm - Max Verstappen, Lando Norris, Charles Leclerc und Oscar Piastri - "immer noch fast eine Minute voraus" sei.


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Adamis Antwort: "Charles auf Medium und die McLarens auf Hard, in Kurve 16, sehr nah beieinander, kämpfen miteinander."

"Du beantwortest die Frage nicht", entgegnete Hamilton. "Ist wohl auch egal. Ich wollte nur wissen, ob ich eine Minute hinten bin oder ..." Adami: "Er ist 48 Sekunden [vorne]."

Warum Hamilton so gefrustet war

Die Stimmung in diesen Austauschen lässt sich nicht allein durch Hamiltons Position auf der Strecke erklären. Und falls er beim Gespräch mit Vasseur tatsächlich "überhaupt nicht verärgert" war, dann muss sich seine Laune zwischen dem Medienbereich und dem Büro des Teamchefs deutlich gebessert haben.

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Hamilton überquerte die Ziellinie 51,387 Sekunden hinter dem Rennsieger Norris und 48,256 Sekunden hinter Leclerc. Das dürfte ihn gewurmt haben - ebenso wie die Tatsache, das Rennen weitgehend isoliert und chancenlos im Mittelfeld verbracht zu haben, was direkt auf die Fehlkommunikation mit dem Team im Qualifying zurückzuführen war.

Wie Hamilton Hadjar und Alonso überholte

Die daraus resultierende Gridstrafe warf ihn hinter Isack Hadjar im Racing Bulls und Fernando Alonso im Aston Martin zurück, bis diese am Ende von Runde 14 und 16 stoppten.


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Zwei freie Runden vor seinem eigenen Boxenstopp reichten, um beide per Overcut zu überholen. Doch zu diesem Zeitpunkt hatte er bereits zwölf Sekunden auf seinen Teamkollegen verloren, da die Spitzengruppe - angeführt von Norris - weniger Reifenmanagement betrieb als Hadjar, um einen Vorsprung aufzubauen.

Leclercs Boxenstopp in Runde 23 war zwar zeitlich nachteiliger als Hamiltons, doch von da an wuchs der Abstand stetig - allein in Runde 57 verlor Hamilton sieben Sekunden auf Leclerc.

Warum Hamiltons Rückstand so groß war

Ein Teil dieses Rückstands ist durch Verkehr zu erklären: Die Strategie von Racing Bulls und Williams, mit einem Fahrer das Feld aufzuhalten, um dem jeweils anderen einen günstigen Stopp zu ermöglichen, führte dazu, dass zwischen Alex Albon (11.) und Nico Hülkenberg (18.) in Runde 57 nur elf Sekunden lagen. Während die Top-4 relativ problemlos überholen konnten, gaben sich diese Autos bei Hamilton schwerfälliger.

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Doch der größte Teil der 48-Sekunden-Differenz lag schlicht daran, dass Hamilton den SF-25 noch nicht so schnell bewegen kann wie Leclerc. Er führt das auf mangelnde Vertrautheit mit den Eigenheiten des Ferraris zurück - aber drei Zehntel hier und da summieren sich über eine Renndistanz schnell zu einem großen Rückstand.

Wie Hamilton nach dem Qualifying selbst sagte: "Dieses Wochenende war eine ziemlich steile Lernkurve."

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