• 18. Mai 2025 · 20:43 Uhr

Podium trotz Strategiefehler: Piastri hadert mit frühem Boxenstopp

Die Zweistopp-Strategie von Oscar Piastri ging in Imola völlig nach hinten los - Mit Platz drei immerhin noch Schadensbegrenzung betrieben

(Motorsport-Total.com) - "Vielleicht haben wir zu früh reagiert." - Oscar Piastri ist mit dem dritten Platz beim Grand Prix in Imola alles andere als zufrieden. Nach Startplatz 1 verlor er die Führung zunächst durch Max Verstappens Husarenstück in Tamburello an den Red-Bull-Piloten. Danach ging er das Tempo zunächst mit in der Hoffnung, die Spitze mit besserem Reifenmanagement zurückzuholen.

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Oscar Piastris Rennen war in Imola mit dem Boxenstopp in Runde 13 gelaufen Zoom Download

Doch diesmal kam alles anders. Der McLaren MCL39 hatte keinen Vorteil bei der Reifenhaltbarkeit wie in den vergangenen Rennen. Im Gegenteil: Diesmal war es der McLaren-Pilot, der schon nach 13 Runden an die Box kam.

Die Medium-Reifen durchliefen zu diesem Zeitpunkt eine Schwächephase von etwa fünf bis sechs Runden. Bei denjenigen, die draußen blieben, erholten sie sich, während der ins Mittelfeld zurückgefallene Piastri ein Auto nach dem anderen überholen musste.


Fotos: F1: Grand Prix der Emilia-Romagna (Imola) 2025


"Es ist nie ein großartiger Tag, wenn man von Platz 1 losfährt und als Dritter ins Ziel kommt", sagt der WM-Führende selbstkritisch. "Kurve 1 war nicht ideal, und dann war es ein sehr hartes Rennen - vor allem wegen des Virtuellen Safety-Cars und der späteren Safety-Car-Phase. Das hat alles noch schwieriger gemacht."

Piastri war einer der ersten Fahrer, die zum Reifenwechsel kamen. Der strategische Kniff erwies sich als Bumerang. "Wir haben es ein bisschen [am Funk] besprochen, aber vielleicht haben wir zu früh reagiert", räumt Piastri ein. "Wir müssen das nochmal genau analysieren."

Denn der frühe Wechsel auf harte Reifen warf ihn auf Platz elf in dichten Verkehr zurück, während Verstappen und Norris an der Spitze wieder konstante Rundenzeiten fuhren, als sich die Medium-Reifen erholt hatten.

Alles läuft gegen Piastri

McLaren-Teamchef Andrea Stella verteidigt die Strategie dennoch: "Oscars Reifen haben spürbar nachgelassen. Wir wussten nicht, ob es ein Ein- oder Zwei-Stopp-Rennen wird. Wenn man auf zwei Stopps setzt, war das der richtige Moment. Aber die harten Reifen haben dann nicht so gut funktioniert wie erwartet. Es war ein Versuch, Max zu schlagen - aber das Risiko hat sich leider nicht ausgezahlt."

Danach lief das Rennen einfach komplett gegen McLaren: Durch das virtuelle Safety-Car für den Ocon-Ausfall konnte Verstappen seinen ersten Stopp mit deutlich weniger Zeitverlust absolvieren. Für die Zweistopper wie Piastri hätte das VSC zu keinem schlechteren Zeitpunkt kommen können.

Piastri absolvierte dann seinen zweiten Boxenstopp und hatte damit keine frischen Reifen mehr übrig. Als dann in der Schlussphase das Safety-Car für den Antonelli-Ausfall das Feld erneut zusammenführte, konnten Norris und Verstappen noch einmal frische Pneus aufziehen. Piastri nicht.

"Das hat es natürlich noch schwieriger gemacht", erklärt der Australier. In der Schlussphase zog Norris mit frischen Reifen problemlos an ihm vorbei.

"Wenn man etwas riskiert, kann es manchmal auch nach hinten losgehen", sagt Stella. "Aber wir haben versucht, ein Szenario zu schaffen, in dem wir Red Bull schlagen können. Am Ende hat es nicht gereicht - aber Oscar hat das Maximum aus seiner Situation gemacht."

WM-Kampf bleibt spannend

Red-Bull-Teamchef Christian Horner bestätigt: "Oscar hatte früh Graining am rechten Vorderreifen. Der Boxenstopp hat ihn in den Verkehr geworfen - und damit war sein Rennen im Grunde gelaufen. Unserer Reifenverschleiß war gering, Max konnte draußen bleiben und seinen Rhythmus fahren."

Letztlich brachte Piastri den dritten Platz ins Ziel - in einem Rennen, das für ihn deutlich schwieriger verlief als erwartet. "Es war ein harter Tag, aber solche Rennen gibt es in einem Titelkampf immer wieder. Wichtig ist, dass wir die richtigen Lehren daraus ziehen", sagt er.

Ein kleiner Trost bleibt: Piastri verteidigt trotz des Rückschlags seine Führung in der Fahrerwertung. Der McLaren-Pilot liegt nun 22 Punkte vor Max Verstappen - der Abstand ist damit zwar geschrumpft, doch Piastri ist weiterhin an der Spitze. Dazwischen liegt noch Norris mit jetzt 13 Punkten Rückstand.

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