• 06. Mai 2025 · 08:53 Uhr

Stella: Im Nachhinein betrachtet hätte Norris am Start zurückziehen sollen

Aggressiver Start, verpasste Chancen und klare Worte vom Teamchef: Warum Andrea Stella trotz Lob für Lando Norris rückblickend etwas anderes gewollt hätte

(Motorsport-Total.com) - McLaren-Teamchef Andrea Stella hat sich nach dem Großen Preis von Miami ausführlich zur Situation rund um Lando Norris' Startmanöver geäußert - und dabei offen eingeräumt, dass sein Fahrer mit etwas mehr Geduld womöglich ein besseres Resultat hätte erzielen können.

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Andrea Stella hätte sich von Lando Norris mehr Zurückhaltung am Start gewünscht Zoom Download

"Mit dem Vorteil der Rückschau muss man sagen, dass es besser gewesen wäre, wenn Lando in Kurve eins und zwei zurückgezogen hätte", erklärte Stella am Sonntagabend. "Das Auto war extrem konkurrenzfähig - im Nachhinein ist klar, dass er Max Verstappen später mit Leichtigkeit hätte überholen können, so wie es auch Oscar [Piastri] gelungen ist."

Stattdessen geriet Norris in der Startrunde ins Getümmel, verlor durch einen leichten Kontakt und eine unglückliche Linienwahl an Boden und büßte dadurch nicht nur Zeit, sondern auch strategische Kontrolle über sein Rennen ein.

Stella betont allerdings, dass er das kämpferische Auftreten seines Piloten grundsätzlich positiv bewertet: "Ich mag es, wenn Lando entschlossen ist und den Rennsieg ins Visier nimmt. Das ist die richtige Einstellung für einen Spitzenfahrer. Aber in diesem speziellen Fall hätte etwas mehr Zurückhaltung wahrscheinlich den Weg zum Sieg geebnet."

Die Stewards hatten das Manöver zwar als renntypisch eingestuft und keine Strafe ausgesprochen, doch Stella räumt ein: "Es war definitiv am Limit. In solchen Momenten entscheidet oft eine Zehntelsekunde oder ein paar Zentimeter über Erfolg oder Misserfolg."

Kleine Fehler, große Wirkung

Auch im weiteren Rennverlauf gab es aus McLaren-Sicht Punkte zur Analyse. Besonders ärgerlich: Ein erstes Überholmanöver von Norris gegen Verstappen wurde durch eine minimale Überschreitung der Streckenbegrenzung ungültig, woraufhin er die Position zurückgeben musste. "Da haben wir wertvolle Zeit verloren - zurecht, denn die Aktion war außerhalb der Streckenbegrenzung. Aber auch das ist etwas, woran wir arbeiten können."

Stella nutzt die Gelegenheit, um auch bei Teamkollege Oscar Piastri auf Verbesserungsmöglichkeiten hinzuweisen: "Oscar hatte in der Qualifikation zwischen Q2 und Q3 etwas an Rhythmus verloren. Das hat ihn im Rennen möglicherweise ein wenig eingeschränkt. Aber solche Dinge gehören zum Lernprozess - beide Fahrer sind sehr offen, solche Details gemeinsam mit ihren Ingenieuren zu analysieren und sich Schritt für Schritt zu steigern."

Kein grundsätzlicher Unterschied zwischen Norris und Piastri

Der oft bemühte Vergleich zwischen Piastri und Norris - insbesondere im Hinblick auf Präzision und Abgeklärtheit bei Überholmanövern - wird von Stella aber entschieden zurückgewiesen: "Ich sehe da keinen grundsätzlichen Unterschied. Wäre Lando in Kurve elf nicht ein paar Zentimeter neben die Strecke geraten, hätte sein Überholmanöver genauso gut funktioniert wie das von Oscar. Es geht in solchen Momenten weniger um Stilfragen, sondern vielmehr um Timing, Gefühl und Rennumstände."

Für Stella steht fest: Das Team hat ein starkes Paket - und zwei Fahrer, die bereit sind, an den entscheidenden Stellschrauben zu drehen. "Wir sehen das nicht isoliert. Alles, was an einem Rennwochenende passiert, fließt in unsere Gespräche, unsere Analysen und letztlich in die Entwicklung ein - bei den Fahrern wie im gesamten Team. Und genau daraus entsteht der Fortschritt, den wir Rennen für Rennen anstreben."

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