• 04. Mai 2025 · 17:18 Uhr

Christian Horner: In Q3 überfährt Yuki Tsunoda den Red Bull

Warum der Japaner trotz solider Resultate im Sprint noch nicht mit Verstappen mithalten kann - Das Problem liegt im dritten Abschnitt des Qualifyings

(Motorsport-Total.com) - Mit Platz sechs nach Start aus der Boxengasse hat Yuki Tsunoda beim Sprintrennen in Miami ein erstes Ausrufezeichen seit seiner Beförderung zu Red Bull gesetzt. Doch kurz nach dem Sprint ging es wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Im Qualifying zum Grand Prix (hier im Liveticker!) fehlte erneut die übliche Dreiviertelsekunde auf Max Verstappen.

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Yuki Tsunoda will in Q3 offenbar zu sehr mit dem Kopf durch die Wand Zoom Download

Während der Weltmeister das Potenzial seines Red Bull RB21 voll ausschöpfen und wahrscheinlich noch ein bisschen mehr kann, tut sich der Japaner im Qualifying weiterhin schwer. Die Dynamik ist fast immer dieselbe: In Q1 und Q2 fehlen Tsunoda meist nur die üblichen drei Zehntelsekunden, die quasi jeder auf Max Verstappen im Red Bull hat, in Q3 wächst der Abstand dann aber auf 0,7 bis 1,0 Sekunden.

Der Problematik ist sich Red-Bull-Teamchef Christian Horner bewusst, und er hat einen Erklärungsansatz. "Er fährt den Red Bull in Q3 manchmal ein bisschen zu hart", meint er nach dem Zeittraining in Florida.


Fotos: F1: Grand Prix von Miami 2025


"Wir sehen da ein Muster. Er fährt im Q3 kaum schneller als im Q2. Vielleicht übertreibt er es ein bisschen, das kommt mit mehr Erfahrung."

Macht der Unterboden doch mehr aus?

Tatsächlich wirkte Tsunoda nach dem Qualifying selbst etwas ratlos. Zwar bezeichnet er seinen letzten Run in Q3 als "wahrscheinlich die beste Runde des Wochenendes", doch zufrieden ist er nicht: "Ich hatte viele Rutscher und ein paar Verbremser. Ich verstehe schon, warum die Runde nicht perfekt war. Aber es ist verwirrend, dass das Auto nicht so reagiert, wie ich es erwarte."

Liegt davon womöglich doch mehr am jüngsten Update des RB21, obschon Red Bull es heruntergespielt hat? Verstappen fährt seit dem Wochenende in Miami mit einem neuen Unterboden, den Tsunoda bislang noch nicht zur Verfügung hat.

"Vielleicht ist da was dran", räumt der 24-Jährige ein. "Er hat die Pole geholt, also wird es sicher nicht schlechter sein. Aber wie viel das wirklich ausmacht, weiß ich nicht."

In der Vergangenheit hatte Tsunoda betont, nicht blind dem Set-up des Teamkollegen zu folgen, sondern auf seine eigene Abstimmungsarbeit zu vertrauen. In Miami jedoch wich er erstmals etwas von dieser Linie ab.

"Generell mache ich mein eigenes Ding und nehme das Set-up, das wir auf unserer Seite recht gut aufgebaut haben. Aber gerade an diesem Wochenende scheint er mehr Fortschritte zu machen, deshalb haben wir ein paar gute Dinge von seinem Set-up übernommen", erklärt er.

"Aber mit dem anderen Unterboden will ich nicht zu viel kopieren, weil sich das Verhalten des Autos eben auch unterscheidet." Generell sei das Set-up wegen des Regens im Sprint-Qualifying und Sprintrennens ohnehin mehr ein Schuss ins Blaue gewesen, fügt er hinzu.

Im Rennen stärker, doch noch fehlt etwas

Die eigentliche Stärke des Japaners zeigt sich bislang eher in den Rennen. In Miami startete Tsunoda als Letzter aus der Boxengasse und arbeitete sich im nassen Sprint bis auf Rang sechs nach vorn.

Begünstigt wurde das Resultat von mehreren Strafen gegen Albon, Lawson und Bearman - doch die frühe Entscheidung, als Erster auf Slicks zu wechseln, hatte er selbst getroffen. Den Grip instinktiv richtig einschätzen kann er also. "Von P22 auf P6, das ist schon okay, oder?", sagte er mit einem Grinsen. "Wenn ich am Sonntag wieder so viele Autos überhole..."

Trotzdem bleibt die Erkenntnis: Im direkten Vergleich mit Verstappen fehlt Tsunoda weiterhin ein bisschen, insbesondere über eine einzelne Runde. Ob der neue Unterboden allein den Unterschied macht, wird sich erst zeigen, wenn auch Tsunoda das Update erhält.

Er selbst kann jedenfalls einen Unterschied machen, sollte er in Q3 weniger mit dem Kopf durch die Wand wollen. Bislang geht er bei weitem nicht so unter wie Liam Lawson zu Saisonbeginn und Sergio Perez in seinen letzten Rennen für Red Bull - allein das ist schon ein kleiner Erfolg.

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