Erstmals mit beiden Autos top: Williams fährt mit DRS-Taktik in die Punkte
Starkes Doppel-Punkte-Ergebnis: Carlos Sainz und Alexander Albon holen für Williams in Dschidda mit einer vorab vereinbarten DRS-Taktik das Maximum heraus
(Motorsport-Total.com) - Beim Grand Prix von Saudi-Arabien 2025 in Dschidda gelang Williams ein achtbarer Erfolg: Sowohl Carlos Sainz als auch Alexander Albon fuhren in die Punkte und sicherten dem Team wichtige Zähler für die Konstrukteurswertung.
Sainz beendete das Rennen auf Platz acht, dicht gefolgt von Albon auf Rang neun - ein Ergebnis, das maßgeblich durch kluge Strategie und echte Teamarbeit ermöglicht wurde.
Schon früh im Rennen zeigte sich, dass Williams konkurrenzfähig unterwegs war. Sainz startete von Position sechs gut und fuhr einen "sehr soliden ersten Stint", wie er selbst beschreibt. "Ich konnte Lücken reißen und den ersten Teil des Rennens im Mittelfeld dominieren." Doch dann warf ihn ein langsamer Boxenstopp zurück.
"Dadurch gerieten wir in eine etwas ungünstige Situation mit einigen anderen Fahrern", erklärt Sainz. "Aber danach hatte ich auf den harten Reifen eine echt gute Pace und fühlte mich wohl." Wohl genug, um seinem Teamkollegen unter die Arme zu greifen.
DRS-Taktik führt zum "bestmöglichen Teamergebnis"
Dieser fuhr hinter Sainz und hatte Isack Hadjar im Nacken. Um Albons Position zu verteidigen, ordnete das Team an, Sainz solle den Williams-Kollegen mit DRS versorgen.
Eine Taktik, die am Ende aufging, auch wenn sie nicht ganz ungefährlich war, wie Sainz betont. "Du setzt dich da dem Risiko aus, nicht nur von einem, sondern gleich von zwei Autos überholt zu werden. Aber wir haben vorher mit Alex gesprochen, deshalb wusste ich, dass er mich nicht einfach so überholen wird, weil er wusste, dass ich ihm DRS gebe - das wurde ihm auch im Funk gesagt", verrät der Spanier.
"Es ist zwar immer einfacher, wenn man selbst auf so eine Idee kommt. In Singapur (2023; Anm. d. R.) war es damals meine Idee, weil ich mich dabei sicher gefühlt habe. Hier war ich etwas überrascht von der Situation, aber ich habe es gut gemacht, denke ich. Ich habe Alex das gegeben, was das Team wollte."
Am Ende steht für Williams das "bestmögliche Teamergebnis" zu Buche. Und für Sainz war es "das erste Mal in meiner Williams-Karriere, dass ich ein nahezu perfektes Wochenende gefahren bin - also, alles gut!", resümiert der 30-Jährige zufrieden.
Albon sieht "riesigen Schritt nach vorn" als Team
Auch Albons Fazit fällt positiv aus - vor allem dank des Plans, den man vor dem Start gemeinsam ausgearbeitet hatte. "Wir haben ursprünglich mit Pierre Gasly gerechnet, der eine gute Pace haben sollte. Aber Isack hat uns überrascht", gesteht er.
"Wir haben also überlegt, wie wir Pierre undercutten könnten und dann, trotz des Nachteils bei der Reifenabnutzung durch den Undercut, wie wir ihn hinter uns halten können. Und da kam die Idee mit dem DRS-Zug ins Spiel." Den Plan habe man dann einfach auf Hadjar angewandt - "und wir haben ihn sehr gut umgesetzt".
Albon räumt ein, dass diese Strategie zwar die Gesamtpace etwas reduzierte und die Situation zum Ende hin "etwas heikel" wurde. "Aber ich denke, wir hatten das gut im Griff."
"Die meiste Zeit hatten wir noch Pace in der Hinterhand - wir haben nur die Situation gemanagt. Wir haben das ganze Wochenende über gesehen, wie stark die Racing Bulls in der letzten Kurve waren - und das ist hier auf dieser Strecke ziemlich gefährlich. Also haben wir sichergestellt, dass wir vor Kurve 1 nicht überholt werden. Ich bin wirklich zufrieden damit, wie wir das gespielt haben", so Albon.
Auch mit der allgemeinen Performance-Entwicklung bei Williams ist der 29-Jährige happy. "Jetzt haben wir in fünf Rennen viermal Punkte geholt - darauf bin ich wirklich stolz. Als Team haben wir einen riesigen Schritt nach vorne gemacht."
Am Samstag habe er sich im Qualifying noch "ein bisschen selbst im Weg gestanden" und den Q3-Einzug verpasst. Dass es im Rennen trotzdem für Punkte gereicht hat, sei ein wichtiger Fortschritt: "In den letzten Jahren war es so: Wenn du am Wochenende einen Fehler gemacht hast, gab's keine Punkte. Aber dieses Jahr ist es nie vorbei."
"Fast wie in Bahrain - da sind wir von Platz 15 oder 16 gestartet und hätten trotzdem punkten können, wenn da nicht das Safety-Car gewesen wäre. Dieses Wochenende waren wir Elfter und haben Punkte geholt. Der Saisonstart macht echt Spaß."