• 20. April 2025 · 01:54 Uhr

Trotz Q3: Tsunoda beginnt mit "extrem unberechenbarem" Red Bull zu hadern

Yuki Tsunoda erreicht im Qualifying schon zum zweiten Mal in Folge das von Red Bull vorgegebene Minimalziel - Rückstand auf Max Verstappen jedoch frappierend groß

(Motorsport-Total.com) - Ein lachendes und ein weinendes Auge bei Yuki Tsunoda nach dem Qualifying zum Großen Preis von Saudi-Arabien: Lachend, weil der Japaner das Minimalziel von Red Bull am Samstag, den Einzug in Q3, bereits zum zweiten Mal in Folge erreicht - und mit Startplatz acht obendrein seine beste Quali-Platzierung für sein neues Team erzielt.

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Yuki Tsunoda schafft es zwar auf Startplatz acht, ist aber trotzdem frustriert Zoom Download

Weinend, weil am Ende dennoch satte 0,910 Sekunden Rückstand auf Teamkollege Max Verstappen zu Buche stehen, der den RB21 einmal mehr sensationell auf Pole stellt. Tsunoda selbst will seinen großen Rückstand nach der Session jedoch einordnen, verrät: "In Kurve vier hatte ich einen massiven Quersteher, und das war's dann - das frustriert mich einfach nur."

Denn: "Sobald ich mehr pushe, kommt einfach wieder ein neuer, unvorhersehbarer Rutscher. Es passiert ständig, und es ist extrem schwierig, das Limit zu finden", korrigiert der Japaner damit grundlegend die noch zu Beginn seines Red-Bull-Abenteuers getroffenen Aussagen, der RB21 sei gar nicht so schwierig zu fahren...

Tsuonda: Wenn ich pushe, werden die Runden "unsauber"

Mit Blick auf die geschilderten Probleme, stellt Tsunoda am Samstag fest: "Genau deshalb ist es in Q3, wenn alles zählt, besonders frustrierend: Man pusht, will alles rausholen, aber ich finde aktuell einfach kein klares Limit. Die Runden werden dann unsauber." Zwar habe er im ersten Sektor nicht die ganzen neun Zehntel verloren, aber dennoch "viel Zeit", analysiert der Japaner sein Qualifying.

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Der RB21 gilt als Diva, das bekommt auch Yuki Tsunoda immer mehr zu spüren Zoom Download

Im Gegensatz zu seinem Teamkollegen, habe bei ihm das Griplevel im Laufe der Session "eher abgenommen", wundert sich Tsunoda: "Vielleicht liegt das an kleinen Set-up-Unterschieden. Ich habe das Auto wohl zu sehr auf die Bedingungen vom Training abgestimmt, als die Strecke noch grün war", mutmaßt der Red-Bull-Pilot: "Da fühlte es sich okay an, aber als sich der Grip steigerte, war plötzlich Schluss."

"Generell ist das Auto momentan aber einfach schwer einzuschätzen. Ich will nicht sagen, dass ich Probleme damit habe, weil ich mich nicht selbst unter Druck setzen will - es ist erst mein drittes Rennen, nicht mein zehntes oder zwanzigstes", bittet Tsunoda um Geduld, "aber derzeit ist es einfach schwer, das Limit zu finden und alles zusammenzubringen. Das Auto verhält sich extrem unberechenbar."

Horner über P8: "Von dort aus kann man was machen"

Vom Team kriegt der Japaner jedenfalls Rückendeckung: "Yuki hatte eine wirklich schlechte letzte Runde, besonders in Kurve vier hatte er einen heftigen Moment. Aber trotzdem: Er steht in Q3 auf Platz acht - von dort aus kann man was machen", sagt Teamchef Christian gegenüber Viaplay - und erklärt, dass Verstappen aktuell auch nicht Tsunodas Messlatte sei: "Max' Runde war wieder einmal unglaublich."


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Mitgefühl erntet der neue Red-Bull-Pilot am Samstag ausgerechnet von seinem Vorgänger: Liam Lawson, der nach nur zwei Rennen zurück zu den Racing Bulls degradiert wurde, erklärt mit Blick auf das A-Team: "Man merkt, dass Max sich in dem Auto extrem wohlfühlt, er kennt es in- und auswendig. Auf so einer Strecke, wo es darum geht, nah an die Mauern zu fahren und letzte Zehntel rauszuholen, braucht es genau dieses Vertrauen ins Auto - und er hat das mehr als die meisten anderen."

Auch Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko will die Leistung seines jüngst beförderten Schützlings in Q3 deshalb entsprechend bewerten: "Er hatte einfach keine gute Runde. Aber er ist in den Top-10, und ich glaube, er wird morgen wieder Punkte holen", sagt der Österreicher bei Sky.

Verstappens Set-up-Ansatz "unterscheidet sich ziemlich"

Mit Blick auf das Rennen bereitet Tsunoda selbst zumindest Hoffnung, dass er sein Set-up "ohnehin eher auf die Longruns ausgelegt" hat, nicht aufs Qualifying - wenngleich er zu bedenken gibt, dass die Pace auch auf den Dauerläufen bisher nicht besonders stark gewesen sei. Seine Schlussfolgerung lautet daher: "Das wird morgen kein leichtes Rennen, aber mein Ziel ist es, das Auto zumindest [in den Punkten] ins Ziel zu bringen."

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Noch kann Yuki Tsunoda im Red Bull nicht mit der Spitze um McLaren mithalten Zoom Download

Entscheidend wird dafür allerdings auch der Umgang mit den Reifen, denn Tsunoda vermutet mit Blick auf seine Schwierigkeiten am Samstag: "Als die Streckenbedingungen besser wurden - vor allem bei den kühlen Temperaturen - hat sich das Set-up ins Negative gekehrt. Ich muss mir also überlegen, ob ich das Set-up nicht lieber ein wenig nervöser wähle, damit es dafür im Qualifying besser passt", zieht er bereits seine Lehren für die Zukunft.

Dabei hat der Japaner seine Augen natürlich auch auf die andere Seite der Garage gerichtet, denn mit Blick auf Verstappen gibt er zu: "Unser Ansatz im Set-up unterscheidet sich ziemlich. Er weiß vielleicht einfach besser, wie man dieses Auto fährt. Ich versuche noch zu sehr, mich von Session zu Session anzupassen."

Verstappen indes scheine "die Bedingungen besser auf sich zukommen zu lassen", sagt Tsunoda. Doch auch das sind für den Neuling im Team "Dinge, aus denen ich lernen kann". Damit er bald nicht mehr nur Red Bulls Minimalziel erfüllt...

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