• 23. November 2024 · 04:33 Uhr

Auto im FT3 "unfahrbar": Geht bei Red Bull wirklich gar nichts mehr?

Das dritte Freie Training in Las Vegas: Mercedes gibt weiterhin den Ton an, während Red Bull am viel zu großen Heckflügel zu verzweifeln droht

(Motorsport-Total.com) - Max Verstappen hat beim Grand Prix von Las Vegas seinen ersten Matchball in der Formel-1-WM 2024. Doch ob er den schon am Sonntag verwandeln kann oder ob die Entscheidung auf Katar in einer Woche vertagt wird, das steht nach dem dritten Freien Training in der Spielermetropole im US-Bundesstaat Nevada mehr denn je in den Sternen.

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Max Verstappen tut sich in den Freien Trainings in Las Vegas extrem schwer Zoom Download

Denn Red Bull kämpft dieses Wochenende mit einem viel zu großen Heckflügel, mit dem Verstappen und sein Teamkollege Sergio Perez am Donnerstag am Strip viel zu viel Zeit verloren haben. Im Bestreben, den Topspeed zu verbessern, wurde der Flügel daher für das Freitagstraining möglichst flach gestellt und ohne Gurney-Flaps aufgebaut.

Das sollte in der Theorie etwas mehr Topspeed bedeuten - bedeutet in den Kurven aber auch weniger Anpressdruck. Und das machte Verstappen am Freitagabend schwer zu schaffen: "Es wird immer schlimmer. Das Auto ist unfahrbar", meckerte er am Boxenfunk. Aber erst als er monierte, er werde so sicher crashen, gestattete ihm sein Renningenieur, den Longrun vorzeitig abzubrechen.

Da lag Verstappen an 20. und letzter Stelle, mehr als sechs Sekunden hinter dem Mercedes-Duo George Russell und Lewis Hamilton, und ganz knapp hinter Perez, der zu dem Zeitpunkt 19. war. Mehrmals war der bald viermalige Weltmeister neben der Strecke und klagte über einen komplett runtergefahrenen linken Vorderreifen.

"Die straucheln", sagt ORF-Experte Alexander Wurz. "Aber es könnte vielleicht sein, dass das Auto in Q3, wenn alles heiß ist, mehr Grip generiert, wie wir zum Schluss gesehen haben. Sodass sie dann doch zumindest dran sind. Die richtigen Tonangeber sind sie nicht, das haben wir schon gesehen. Dazu sind die Probleme mit dem Fahrzeug zu groß."

Zum Thema:
Ergebnis, 3. Freies Training
Stream: Analyse live auf YouTube (12:00 Uhr)

Dass der Red-Bull-Heckflügel anders konzipiert ist als andere, ist in Las Vegas mit freiem Auge erkennbar. Die Option, auf ein flaches Brett zu wechseln, gibt es nicht - denn: "Wir haben keinen Flügel, der speziell für Low-Downforce-Strecken entwickelt wurde", räumt Teamchef Christian Horner im Interview mit Sky ein.

Keinen solchen Low-Downforce-Flügel zu haben, ist eine Folge der Budgetobergrenze. Es war eine bewusste Entscheidung der Red-Bull-Designer, keinen Flügel zu bauen, "den man hier und vielleicht in Monza fahren" könnte, sagt Horner: "Das Geld, dass das kosten würde, innerhalb der Budgetobergrenze, geben wir lieber für andere Bereiche aus."

Dann tankte Red Bull ab, und als Verstappen zehn Minuten vor Schluss mit weichen Reifen auf Zeitenjagd ging, übernahm er mit einer Bestzeit von 1:34.137 Minuten die Führung. "Der Grip fühlte sich jetzt um Längen besser an. Viel besser", lobte der Niederländer. "Das konnte man mit freiem Auge sehen, dass das besser war", stellte Wurz im ORF-Kommentar fest.

Zwei Minuten später war Verstappen schon wieder auf P5 durchgerutscht, weil auch die anderen jetzt ihre Qualifyingsimulationen absolviert hatten. Schnellster war jetzt Russell in 1:33.570 Minuten, 0,215 Sekunden vor Oscar Piastri (McLaren) und 0,348 vor Carlos Sainz (Ferrari). Lando Norris (McLaren), Verstappens Gegner im WM-Kampf, wurde mit 0,438 Sekunden Rückstand Vierter.

Und dabei blieb es dann auch. Denn ein paar Minuten vor Schluss stellte Lance Stroll den Aston Martin neben der Strecke ab, und das zwang den neuen FIA-Rennleiter Rui Marques (Nachfolger von Niels Wittich) dazu, rote Flaggen zu bestellen. Die Sessionzeit lief weiter, Zeitenverbesserungen waren damit aber nicht mehr möglich.

Zu den heißen Außenseitern in Las Vegas zählt übrigens auch Nico Hülkenberg (Haas), der zwischendurch sogar in Führung lag, am Ende aber zurückfiel und wegen der roten Flaggen keine Qualifyingsimulation mehr absolvieren konnte. Hülkenberg belegte trotzdem den elften Platz, 1,338 Sekunden hinter Russell und 0,025 Sekunden hinter Kevin Magnussen (9.).

Charles Leclerc (Ferrari) wurde Zwölfter, Perez am Ende 13. und Fernando Alonso (Aston Martin) 15. Übrigens bei marginal wärmeren Temperaturen als am Donnerstag, nämlich 15 Grad Celsius Luft und 16 Grad Asphalt. Im Qualifying werden aber praktisch gleiche Bedingungen erwartet wie im zweiten Freien Training am späten Donnerstagabend.

Wo kann man den Grand Prix von Las Vegas live sehen?

So früh am Morgen keine Zeit gehabt, um Formel 1 zu schauen? Kein Problem: Auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de gibt's jeden Abend (Ortszeit) eine ausführliche Analyse des Tages, mit Kevin Scheuren und Ruben Zimmermann live aus Las Vegas. Übrigens nicht nur auf YouTube: Die Livestreams der F1-Show sind neuerdings auch auf Twitch zu sehen.


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Wer Qualifying und Rennen in Las Vegas wirklich live sehen möchte, der muss sich dieses Wochenende auf ungewöhnliche Sendezeiten einstellen. Das Qualifying beginnt, nach Las-Vegas-Zeit, am Freitagabend um 22 Uhr, also nach deutscher Zeit um 7 Uhr am Samstagmorgen. Gleiches gilt auch für das Rennen: Start in Las Vegas am Samstag um 22 Uhr beziehungsweise am Sonntagmorgen um 7 Uhr nach MEZ-Zeitrechnung.

Las Vegas ist einer jener sieben Grands Prix, die in Deutschland auch im Free-TV gezeigt werden. RTL überträgt am Samstag ab 6:30 Uhr und am Sonntag ab 6:00 Uhr MEZ live. Zudem ist das komplette Rennwochenende mit allen Sessions beim Pay-TV-Anbieter Sky zu sehen. (Hier geht's zur kompletten TV-Übersicht für die Formel 1 in Las Vegas 2024!)

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