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Verstappen-Performance: War es wirklich ein Schaden am Unterboden?
Max Verstappen hat nach dem Rennen in Miami keinen Schaden am Auto gespürt, doch Red Bull sagt, dass der wirklich da war und auch enorm Zeit gekostet hat
(Motorsport-Total.com) - Wie viel Performance hat der beschädigte Unterboden Max Verstappen wirklich gekostet? Der Niederländer hatte beim Formel-1-Rennen in Miami am Sonntag den zweiten Platz hinter Lando Norris belegt, hatte dem McLaren in der Schlussphase aber nichts mehr entgegenzusetzen, obwohl er dem Feld zu Beginn noch leicht davonfahren konnte.
Alles änderte sich in Runde 21, als Verstappen die Schikane abkürzte und dabei den Poller mitriss, der anschließend auf der Strecke lag. "Ich mochte ihn nicht, von daher habe ich entschieden, ihn zu entfernen und die Haltbarkeit des Frontflügels zu testen", scherzt Verstappen im Anschluss über den Vorfall.
Laut Teamchef Christian Horner soll sich Verstappen bei dem Ausflug über den Randstein aber den Unterboden beschädigt haben: "Er hat den Poller um Runde 20 herum abgeräumt und sich dabei die Unterseite des Autos stark beschädigt, von daher müssen wir uns anschauen, was das genau für einen Effekt hatte", sagt er.
Dabei soll im linken hinteren Bereich ein "gutes Stück" vom Unterboden gefehlt haben, "und man kann sehen, dass es sich ganz schön bewegt", so Horner. Fazit: "Das hat sicherlich nicht geholfen."
Von einem Schaden wollte Verstappen in der Pressekonferenz nach dem Rennen nichts wissen: "Es gab keine Beschädigung", sagte er, doch als er direkt auf Horners Kommentare zu einer Beschädigung angesprochen wurde, überlegte der Niederländer doch noch einmal.
"Es fühlte sich nicht anders an, ich weiß es also nicht. Vielleicht war es auch vorher schon beschädigt, keine Ahnung. Ich meine, ich habe das Ding getroffen und danach war meine Pace die gleiche, von daher weiß ich nicht, ob es da einen Schaden gab."
Verstappen findet Schaden dann doch noch
Seine fehlende Pace macht der dreimalige Weltmeister an Set-up und Reifen fest, weil er sich das ganze Wochenende nicht sonderlich wohl im Auto gefühlt habe. "Auf dem Medium war es noch okay, aber auf dem Hard war es ein Desaster", meint er.
"Ich hatte einfach wenig Grip, und die Balance war bei Low-Speed ziemlich schwierig. Ich konnte mich nicht wirklich auf die Hinterachse verlassen, während ich bei Highspeed enormes Untersteuern hatte", erklärt er. "Und wenn man diese beiden Probleme hat, kann man das nicht ausbalancieren, weil man zwei unterschiedliche Dinge jagt."
Red Bull erklärt hinterher, dass Verstappens Aussagen getätigt wurden, bevor er das Auto gesehen hatte, wo ein Schaden ziemlich offensichtlich bemerkbar war: "Wenn man Bilder davon sieht, was gefehlt hat: So wurde es nicht designt", betont Horner.
Verstappen wurde in der Pressemitteilung nach dem Rennen dann aber doch noch mit einer Aussage zum Schaden zitiert: "Als wir das Auto zurück in die Garage brachten, stellten wir außerdem fest, dass der Unterboden beschädigt war und ein Loch hatte, das dadurch herrühren könnte, dass ich den Poller getroffen habe."
Kein Aufschluss über Rundenzeiten
Wie viel Performance das wirklich gekostet hat, das ist von außen nur schwer zu sagen, denn die von Verstappen gefahrenen Zeiten geben keinen Aufschluss darüber. In der Runde nach dem Zwischenfall fuhr der Niederländer 1:32.906 Minuten, was genau im Rahmen der fünf Runden zuvor liegt, die alle zwischen 1:32.530 und 1:33.022 Minuten lagen.
Weitere Vergleiche erschließen sich nicht, da der Red-Bull-Pilot in der 23. Runde zu seinem Boxenstopp kam und die harten Reifen aufzog, mit denen er die angesprochenen Probleme hatte.
Doch Horner behauptet weiterhin, dass ein Schaden dafür ursächlich sei: "Er hat alleine in der ersten Kurve in jeder Runde zweieinhalb Zehntel verloren", sagt er.
Ob Verstappen auch ohne Schaden die Pace gegen den schnellen McLaren gehabt hätte, das lässt sich auf jeden Fall nicht mehr beantworten.