• 06. April 2024 · 12:35 Uhr

McLaren: "Rückstand auf Red Bull substanziell kleiner"

Lando Norris ist in Suzuka erster Red-Bull-Jäger: Was McLaren Hoffnung macht und warum Norris für Sonntag selbst sein eigenes Vorbild ist

(Motorsport-Total.com) - Startplatz drei in Suzuka: Das kennt Lando Norris noch aus dem Vorjahr. Doch diesmal steht der McLaren-Pilot nicht hinter Max Verstappen und Oscar Piastri, sondern hinter Verstappen und dessen Teamkollege Sergio Perez. Den eigenen Stallgefährten Piastri (6./+0,553) hat Norris diesmal also geschlagen, doch noch viel mehr freut den Briten der im Vergleich zum Vorjahr geschrumpfte Rückstand auf Red Bull.

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Lando Norris ist in Suzuka erster Red-Bull-Verfolger Zoom Download

"Zwei Zehntel ist nicht weit weg. Wenn man schaut, wo wir letztes Jahr waren, das war mehr. Da waren wir glaube ich fünf Zehntel hinter der Pole", erinnert sich Norris nach dem Qualifying - wenngleich man das Zahlengedächtnis des Briten etwas relativieren muss: 0,292 Sekunden beträgt der Abstand auf Verstappen anno 2024. Vor sechs Monaten waren es noch 0,616 Sekunden.

"Es ist die erste Rückkehr auf eine der Strecken, auf der wir letztes Jahr schon unser Upgrade hatten. Für uns ist das also der beste Vergleich dafür, wie wir uns über den Winter verbessert haben", erklärt Norris und erkennt: "Wir sind ein gutes Stück näher dran, das ist also ein ziemlich gutes Zeichen."

McLaren-Teamchef Stella: Suzuka gutes Pflaster

Freude darüber herrscht auch bei Teamchef McLaren-Andrea Stella: "Wenn wir uns die Rundenzeiten anschauen, dann sehen wir, dass unser Rückstand auf Red Bull in den paar Monaten substanziell kleiner geworden ist", sagt der Italiener: "Wir nehmen positive Elemente aus diesem Qualifying mit, wissen aber, dass Japan uns entgegenkommt. Daher bleiben wir gelassen."

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Am Sonntag hat Lando Norris nur die Red-Bull-Piloten vor sich Zoom Download

Besser werden muss der McLaren MCL38 laut Stella noch in mittelschnellen und langsamen Kurven, dennoch lobt der Teamchef im Interview mit Sky: "Beide Fahrer sind gut gefahren. Es war ein positives Qualifying, nicht nur wegen des Ergebnisses: P3 und P6 sind definitiv eine gute Ausgangsposition für das Rennen."

Norris gibt das Kompliment gerne zurück ans Team: "Wir hatten heute ein gutes Auto, haben über das Wochenende die Schritte nach vorne gemacht und damit konnte ich kämpfen. Wir arbeiten hart und das zahlt sich so langsam aus. Ein guter Start ins Wochenende."

Norris rechtzeitig für Q3 in Form

Dabei fiel es ihm zunächst nicht so leicht, die Pace aus dem Auto rauszuquetschen: "Es war schwierig, die Runden gut hinzubekommen. Aber mit meinen beiden in Q3 war ich am zufriedensten, was immer ein guter Bonus ist." Besonders auf der Fahrerstrecke von Suzuka: "Sobald man etwas mehr pusht, zahlt man auch den Preis dafür, es ist ein schmaler Grat", so Norris, der diese Erfahrung selbst auf seinem zweiten und finalen Run macht.

"Ich war sehr zufrieden mit meiner ersten Runde in Q3, dadurch konnte ich dann noch ein paar Dinge ausprobieren, um zu versuchen noch mehr rauszuholen", berichtet der Brite - am Ende gelingt das nicht: "Ein paar Kleinigkeiten waren drinnen. Vielleicht Sektor eins, wo ich etwas mehr gepusht habe und deswegen bisschen die Vordereifen verloren habe. Da ist man schnell über dem Limit."

"In anderen Kurven habe ich etwas gewonnen, aber eindeutig nicht genug, um den Sprung um zwei Zehntel zu machen, den ich gebraucht hätte", bilanziert Norris. Zufrieden ist er trotzdem, auch gemessen an der Erwartungshaltung vor dem Qualifying und dem engen Kampf unter den Verfolgern: "Ich hatte schon erwartet, dass wir näher dran sind, aber nicht so nah wie wir es heute waren. Es war aber auch eng zwischen vielen Leuten: uns, Mercedes, Aston Martin, Ferrari."


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Mit Blick auf die Roten aus Maranello schiebt Norris hinterher: "Sie scheinen diesmal nicht so den Vorteil zu haben wie bei den letzten Rennen. Zwischen acht Autos war es knapp, hinter den beiden Schnellsten rauszukommen, ist also ein guter Job von uns, damit bin ich glücklich."

Erinnerungen werden wach an 2023

Was allerdings im Rennen drin ist, darüber macht sich der McLaren-Fahrer keine Illusionen: "Bleiben wir realistisch: Die Konkurrenz sind die Jungs hinter mir, aber ich gebe natürlich mein Bestes, um auch nach vorne zu pushen", sagt Norris, dessen beste Chance auf eine Überraschung der Start ist: Die Idealvorlage dafür liefert er mit seinem Raketenstart beim letzten Japan-Grand-Prix gleich selbst, der ihn in Kurve eins kurzzeitig sogar ein paar Meter in Front katapultierte.

Das hat auch Norris nicht vergessen: "Letztes Jahr war ich Seite an Seite mit Max in Kurve eins, hoffentlich kann ich das wiederholen. Aber es ist schwer, denn sie sind schnell", sagt der Brite, der in der Pressekonferenz nach dem Qualifying teilweise amüsiert seinen Kollegen in Blau lauscht: "Sie haben sich über ihre Rennpace beschwert, aber ich glaube sie hatten kein schlechtes Rennen in den letzten vier oder fünf Jahren. Also sie werden auch morgen gut sein", schmunzelt Norris.

Trifft die Prognose zu, kann Norris hinter den überlegenen Red Bulls am Sonntag wohl maximal seinen eigenen Rekord ausbauen: Mit 14 Podestplätzen ohne Sieg ist er so oft wie kein anderer Pilot in der Grand-Prix-Geschichte aufs Podium gefahren, ohne dabei auch nur ein einziges Mal ganz oben zu stehen: Die unliebsame Bestmarke hatte sich Norris erst vor zwei Wochen in Australien geschnappt und damit den früheren Rekordhalter Nick Heidfeld (13) endgültig hinter sich gelassen.

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