• 29. Oktober 2023 · 23:56 Uhr

Perez über Leclerc-Crash: "Habe nur daran gedacht, das Rennen zu gewinnen"

Sergio Perez scheidet beim Heimrennen gleich in der ersten Runde aus - Charles Leclerc macht er keinen Vorwurf - Wie es zum Crash in Kurve 1 kommen konnte

(Motorsport-Total.com) - Große Enttäuschung für Sergio Perez bei seinem Heimrennen in Mexiko: Der Red-Bull-Pilot, der vom Sieg im Autodromo Hermanos Rodriguez träumte, kollidierte direkt in der ersten Kurve mit Charles Leclerc und musste sein Auto am Ende der ersten Runde abstellen.

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Das Rennen von Sergio Perez war nach wenigen Metern schon vorbei Zoom Download

"Ich hatte einen großartigen Start", berichtet Perez, der nur von Platz fünf gestartet war, bei Sky. In Kurve 1 war er dann aber direkt neben Polesitter Leclerc und seinem Teamkollegen Max Verstappen. "Die Lücke war da", beteuert der Mexikaner, der vor Kurve 1 ganz links außen war.

Auf der rechten Seite lag sein Teamkollege, Leclerc im "Red-Bull-Sandwich" dazwischen. "Ehrlich gesagt hatte ich nicht erwartet, dass Charles in der Mitte sein würde", so Perez, der versuchte, in die Kurve einzulenken. Doch da war Leclerc, dem der Platz ausging.

So kam es zur Berührung, bei der Leclercs Frontflügel beschädigt wurde. Während der Monegasse weiterfahren konnte, wurde der Red Bull dabei so schwer beschädigt, dass für Perez Feierabend war. "Ich hatte nicht erwartet, dass Charles so spät bremsen würde", erklärt er bei DAZN.

"Er hatte viel weniger Spielraum als Max, der auf der Innenseite war, und ich war derjenige, der am spätesten bremsen konnte, weil ich auf der Außenseite war", schildert Perez den Vorfall aus seiner Sicht. Ein Vorwurf an Leclerc ist das allerdings nicht.

Perez hatte "wahrscheinlich den besten Start des Jahres"

"Ich denke, es war einfach kein Platz für drei Autos. Es war ein Rennunfall", betont Perez. Denn er gesteht auch, dass er bewusst volles Risiko einging. "Ich habe nur daran gedacht, das Rennen zu gewinnen. Ich wollte nicht [nur] auf dem Podium stehen", stellt er klar.

"Ich sollte das nicht sagen, aber rückblickend hätte ich zurückstecken sollen", gesteht Perez. Doch als Rennfahrer wolle man "ganz besonders beim Heimrennen" attackieren. "Wenn das Heimrennen in der ersten Runde endet, dann ist das definitiv sehr traurig", gesteht er.


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"Aber andererseits bin ich sehr stolz auf mich selbst, weil ich alles gegeben habe. Ich bin sehr stolz auf mein Team, wir haben am ganzen Wochenende alles gegeben. Wir hatten wahrscheinlich den besten Start des Jahres und haben es eben probiert", betont er.

Dass er sich nach den zuletzt durchwachsenen Ergebnissen selbst zu viel Druck gemacht und es deswegen etwas übertrieben habe, streitet Perez ab. "Nein, das Ergebnis wird kommen. Wir sind wieder da, unsere Pace ist da. Wir wissen, was falsch war", betont er.

"Die Ergebnisse werden kommen, da mache ich mir keine Sorgen. Ich bin trauriger über das Endergebnis", so Perez, der klarstellt: "Ich habe keinen Zweifel, dass ich in Sao Paulo wieder da sein werde." Das Aus beim Heimrennen wird er dort aber nicht mehr korrigieren können.

Buhrufe gegen Leclerc nach dem Rennen

Leclerc beendete das Rennen schließlich noch auf P3 und damit auf dem Podium. Er berichtet: "Als ich sah, dass Checo mit seinem Hinterreifen meinen Vorderreifen berührte, da dachte ich: 'Okay, das war es für mich.' Dann fuhr ich zwei, drei Runden, und es fühlte sich nicht so schlecht an."

Es sei "nicht großartig, aber auch nicht zu schlecht" gewesen, so Leclerc, der verrät: "Am Funk haben sie mir gesagt, dass zehn oder 15 Punkte [beim Abtrieb] fehlten. Aber ehrlich gesagt konnte ich das umfahren, und es fühlte sich gar nicht so schlecht an."

"Nach der roten Flagge konnten wir den Frontflügel tauschen, aber vielleicht finden wir auch noch einige kleine andere Beschädigungen", betont er. Den Zwischenfall selbst schildert er so: "Ich versuchte, so weit wie möglich rechts und so nah wie möglich neben Max zu bleiben."

"Aber leider gab es irgendwann keinen Platz mehr für mich, noch weiter nach rechts zu fahren. Ich denke, Checo wusste vermutlich nicht, dass Max rechts neben mir war, und er lenkte ein. Als ich das sah, da wusste ich, dass wir irgendwann kollidieren würden - was dann auch passiere."

"Danach war ich extrem überrascht, dass ich das Rennen noch beenden konnte", so Leclerc, der nach Rennende er von einigen mexikanischen Fans an der Strecke wegen des Zwischenfalls mit Buhrufen bedacht wurde. "Leute, ganz ehrlich: Ich konnte nirgendwo hin", versichert er.

Verstappen: Perez war "vielleicht etwas zu aggressiv"

Der Ferrari-Pilot beteuert: "Ich steckte zwischen den beiden Red Bulls, und leider berührte ich Checo. Aber ich konnte nirgendwo hin. So ist das Leben. Mein Auto wurde beschädigt, und leider hat es das Rennen von Checo beendet."

"Natürlich bin ich enttäuscht, dass ich Checos Rennen so beendet habe. Aber es war wirklich keine Absicht, und ich hatte keinen Platz", so der Monegasse. Und auch Max Verstappen erklärt im ORF, dass Leclerc "nicht viel falsch gemacht" habe.


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"Vielleicht war Checo in der ersten Kurve etwas zu aggressiv", so Verstappen, der erklärt: "Ich verstehe es, denn es ist sein Heimrennen und er will auf dem Podium sein. Ich verstehe absolut, dass er es außen versucht hat."

"Wenn man sich die Bilder ansieht, dann hätte er natürlich etwas mehr Platz lassen können. Aber wenn es funktioniert hätte, dann sieht man großartig aus. Es war wohl eher die Aufregung, auf dem Podium sein zu wollen. Dieses Mal hat es leider nicht geklappt", so Verstappen.

"Das ist natürlich schade für das ganze Team. Aber er ist immer noch Zweiter [in der WM], und in den nächsten Rennen gibt es noch viele Chancen", betont Verstappen, der die Szene erst nach dem Rennen sah. Er habe sich beim Start selbst nur auf Leclerc konzentriert.

Marko: Jetzt wird es wieder eng in der WM ...

Auch Helmut Marko macht dem Monegassen übrigens keinen Vorwurf. "Sowas kann passieren", sagt er bei Sky. Er bewertet die Szene ebenfalls als Rennunfall. "Die Chance [für Checo] war da, er war außen und Leclerc innen", sagt Marko und erklärt: "Da kann man keinem einen Vorwurf machen."

Laut dem Österreicher war es übrigens alternativlos, das Auto am Ende der ersten Runde abzustellen. "Zuerst hat er natürlich wie ein Rohrspatz geschimpft, aber die Beschädigungen am Auto waren einfach zu groß", berichtet er im ORF.

"Es waren ein paar wesentlichen Teile unter dem Seitenkasten beschädigt. Also das Auto war nicht nur sicherheitstechnisch sondern auch fahrtechnisch nicht mehr einsetzbar", betont er und erklärt: "[Checo] wusste, welche Chance da weggeworfen wurde."

"Jammerschade, weil wir haben [in der WM] 19 Punkte auf Hamilton verloren", so Marko. Im Kampf um den Vizetitel liegt der Brite nun nur noch 20 Zähler hinter Perez. Die Buhrufe gegen Leclerc waren laut Marko übrigens halb so wild. "Die waren aber leise, die habe ich nicht gehört", winkt er ab.

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