• 21. September 2023 · 08:12 Uhr

"Hätte Genesung verzögert": Darum verzichtete Stroll aufs Singapur-Rennen

Lance Stroll kehrt in Suzuka ins Auto zurück - Sein Crash in Singapur am vergangenen Samstag spiele keine Rolle mehr - Was ist für Aston Martin in Japan möglich?

(Motorsport-Total.com) - Es gehe ihm "viel besser", berichtet Lance Stroll in seiner Medienrunde am Donnerstag vor dem Großen Preis von Japan 2023 in Suzuka. Das Rennen eine Woche zuvor in Singapur hatte der Aston-Martin-Pilot nach einem heftigen Crash im Qualifying noch ausgelassen.

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Lance Stroll verzichtete in Singapur nach seinem schweren Crash auf einen Start Zoom Download

"Ich war gesund genug, um zu fahren. Aber ich fühlte mich physisch nicht gut genug, um Singapur zu fahren, was das härteste Rennen des Jahres ist", erklärt Stroll und verrät, beim Einschlag am Samstag hätten Kräfte von fast 50g auf seinen Körper eingewirkt.

Anschließend habe man ihn ordentlich durchgecheckt, und die Ärzte hätten ihm auch die Rennfreigabe erteilt. Die Entscheidung habe aber natürlich bei ihm selbst gelegen, und am Samstagabend habe er dann gemerkt, dass er sich das Rennen in seinem Zustand nicht zutraut.

Stroll: Performance spielte bei Verzicht keine Rolle

"Wenn ich in Ordnung gewesen und mich wirklich gut gefühlt hätte, dann wäre ich gefahren", stellt Stroll klar. "Aber ich hatte wirklich nicht den Eindruck, dass es die richtige Sache gewesen wäre. Und ich denke, es hätte meine Genesung verzögert."

Er habe lieber in Suzuka wieder bei "100 Prozent" sein wollen, stellt er klar. Auch der Umstand, dass Singapur ein schwieriges Wochenende für Aston Martin war, habe nichts mit seiner Entscheidung zu tun gehabt. Dann Punkte wären seiner Meinung nach trotzdem noch möglich gewesen.

Etwas Kritik gab es nach dem Vorfall an den Streckenposten in Singapur, die Stroll nicht sofort aus dem Auto halfen. Der Kanadier betont jedoch, dass die Kritiker womöglich nicht wüssten, "dass wir [bei den heutigen Formel-1-Autos] so ein komplexes Batteriesystem haben."

"Sie können das Auto nicht anfassen, weil sie nicht wissen, ob sie einen Stromschlag bekommen", betont er und stellt klar: "Sie waren da und haben mich gefragt, ob ich in Ordnung bin." Kritik an der Arbeit der Sportwarte sei daher nicht angebracht.

Stroll: Straßenkurse bestrafen Fehler eben härter

Auf die Frage, ob er in seiner Karriere schon einmal einen ähnlich schweren Unfall gehabt habe, erinnert er sich an die Saison 2020 zurück und erklärt: "Ich hatte einen in Mugello. Ich bin mir nicht sicher, wie heftig das war, aber es fühlte sich ziemlich heftig an."

Damals hatte Stroll vor seinem Abflug einen Reifenschaden, dieses Mal könnte der Randstein eine Rolle gespielt haben. Stroll selbst räumt ein: "Wenn er etwas flacher gewesen wäre, dann könnte man vielleicht verhindern, dass solche Dinge passieren."


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Ein Vorwurf ist das allerdings nicht, denn Stroll betont, es gehöre bei Straßenkursen eben dazu, dass Fehler bestraft werden. "Wenn dort keine Wand wäre, dann wäre es wie auf allen anderen Strecken", zuckt er die Schultern und erklärt, dass er den Crash auch schon abgehakt habe.

"Man lernt aus jeder Erfahrung, lässt es hinter sich und konzentriert sich auf das nächste Wochenende", betont er. Zwar sei es "frustrierend" gewesen, das Wochenende in Singapur so zu beenden. Sein voller Fokus liege jetzt aber auf dem Rennen in Japan.

Aston Martin in Suzuka wieder weiter vorne dabei?

Im Hinblick auf die eher durchwachsene Aston-Martin-Performance in Singapur erklärt er: "Vielleicht hätte man Dinge beim Set-up anders machen können. Und ich denke, die anderen haben sich im Vergleich zur Frühphase der Saison auch stark verbessert, als wir vielleicht stärker als Teams wie McLaren waren."

Aston Martin blieb in Singapur zum ersten Mal in diesem Jahr ohne Punkte, weil auch Teamkollege Fernando Alonso die Top 10 verpasste. Auf die Frage, ob es an diesem Wochenende in Suzuka wieder besser laufen werde, antwortet Stroll: "Das hoffe ich."

"Es ist immer schwierig, diese Frage zu beantworten, weil das Feld jetzt so eng zusammen ist", betont er und erklärt, es sei nicht mehr so "klar" wie früher, welches Team auf welcher Strecke schnell sei. In Suzuka sei auf jeden Fall eine gute Effizienz wichtig - in diesem Jahr nicht unbedingt die Stärke von Aston Martin.

"Ich bin mir nicht sicher, wie unsere Pace in den schnellen Kurven in Sektor 1 ist", grübelt Stroll. "Aber ich glaube, wenn wir eine gute Balance und ein gutes Set-up für das Auto hinbekommen und nicht zu viel Luftwiderstand haben, können wir ein gutes Wochenende haben."

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