• 06. September 2023 · 08:24 Uhr

"Dringende Bitte": Warum musste Max Verstappen Tempo rausnehmen?

Max Verstappen sollte in den Schlussrunden in einer "dringenden Bitte" Abstand zu Pierre Gasly halten: Gab es ein Problem am Red Bull des Niederländers?

(Motorsport-Total.com) - Für den rekordbrechenden zehnten Sieg in Folge musste Max Verstappen am vergangenen Wochenende etwas härter arbeiten. Der Niederländer hatte sich beim Ferrari-Heimspiel in Monza "nur" die zweite Startposition hinter Carlos Sainz rausgefahren und musste sich im Rennen am Sonntag noch am Spanier vorbeikämpfen, der die Hoffnungen aller Tifosi auf den Schultern trug.

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Max Verstappen musste in der Schlussphase Tempo rausnehmen Zoom Download

"Man konnte sehen, was die Pole den Tifosi bedeutet hat", sagt Red-Bull-Teamchef Christian Horner, der in der Nacht zum Sonntag in seinem Hotel von den Fans ein wenig wach gehalten wurde. "Ich war im gleichen Hotel wie die Ferrari-Fahrer, und irgendwann gegen ein Uhr nachts sind sie endlich ein wenig leiser geworden."

Und wie sehr man bei Ferrari den Sieg wollte, konnte Horner nicht nur daran erkennen, dass sich Sainz wie ein Löwe verteidigt hat, sondern auch daran, dass Ferrari extra für Monza bei beiden Fahrern eine komplett neue Antriebseinheit verbaut hat, die auch ein Faktor für die Pole am Samstag gewesen sein sollte.

"Ich glaube auch, dass sie ihre Motoren extra hart gefahren sind", sieht Horner die Bemühungen. "Neue Motoren haben immer ein wenig extra Performance. Und Monza ist so ein wichtiger Ort für ihre Saison, dass man sehen konnte, dass ihr Paket extra auf Geschwindigkeit auf den Geraden ausgelegt war."

Doch bei Red Bull war man vor dem Rennen optimistisch, weil man wusste, dass man sein Auto auf das Rennen abgestimmt hat und dort auch normalerweise besser sein sollte als Ferrari.

"Max konnte sehen, dass sie ihre Hinterreifen etwas härter rangenommen haben, und auch das war Teil unserer Strategie beim Set-up. Wir wussten, dass die Temperaturen etwas höher sein würden", so der Teamchef.

"Carlos hat sich ziemlich hart verteidigt, was man in einem Ferrari in Monza auch so macht", sagt er weiter, "aber irgendwann kam Max dann vorbei."

Laut Horner sei Verstappen dabei aber Vollgas gefahren und habe hart gegen die Ferraris kämpfen müssen. "Aber Max ist in so einer Situation sehr smart und hat auf die Schwächen von Carlos gezielt und ihn seine Reifen aufbrauchen lassen. Es war ein paar Mal eng in Kurve 1, aber irgendwann hat es geklappt."

"Dringende Bitte": Verstappen muss Abstand halten

Nach dem Manöver in Runde 15 musste Verstappen das Rennen eigentlich nur noch managen und schien damit keine Probleme zu haben. Allerdings schien es in der Schlussphase doch noch ein paar kleinere Schwierigkeiten bei Red Bull zu geben, denn fünf Runden vor dem Ende wurde Verstappen von seinem Renningenieur Gianpiero Lambiase angewiesen, etwas Tempo rauszunehmen.

"Max, könntest du den Abstand zu Gasly bitte vergrößern?", sagte er und verwies darauf, dass das "eine ziemlich dringende Bitte" sei. Mehrfach forderte er Verstappen in der Folge auf, etwas mehr Abstand zu seinem früheren Teamkollegen zu halten.


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Teamchef Horner erklärt: "Er hat ein paar Temperaturprobleme gemanagt, und wir wollten einfach kein Risiko eingehen. Es war ein verdammt heißer Tag, und wir hatten die Temperaturen unter Kontrolle, aber vor Gasly waren noch einige andere Autos, und wir wollten nicht in Dirty Air fahren. Darum haben wir es in den letzten Runden etwas ruhiger angehen lassen."

Zudem schwang immer die Sorge mit, was bei Yuki Tsunoda passiert war, der mit einem Motorenproblem bereits in der Einführungsrunde liegenblieb und nicht starten konnte. "Wir haben das gleiche Getriebe, den gleichen Motor und viele gleiche Komponenten", sagt Horner, "von daher ist es nicht beruhigend, wenn das Auto in der Aufwärmrunde ausrollt."

Red Bull feiert ungeschlagene Europasaison

Doch für Verstappen und Red Bull ging alles glatt, und der WM-Spitzenreiter konnte seinen zehnten Sieg in Folge feiern und einen neuen Rekord aufstellen. Auch Red Bull ist weiterhin auf Kurs, alle Rennen in dieser Saison zu gewinnen.

"Dass wir die Europasaison ungeschlagen verlassen ist etwas, das wir uns nie hätten erträumen können", sagt Horner. "Einen Grand Prix zu gewinnen, ist schon schwierig genug, aber wenn man 14 in Folge gewinnt und 24 der letzten 25, dann bedeutet das, dass jedes Teammitglied seinen Beitrag leistet."

"Wir fahren gegen schwierige Gegner und nehmen es Rennen für Rennen. Das nächste Rennen in Singapur ist ein Stadtkurs, einer der schwierigsten im Kalender. Wir haben letztes Jahr gesehen, wie gefährlich er sein kann. Also tun wir einfach unser Bestes, um diesen Schwung beizubehalten."

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