George Russell: Erwarte keine Entschuldigung von Verstappen

Warum Mercedes-Fahrer George Russell nicht erneut das Gespräch sucht mit Red-Bull-Fahrer Max Verstappen und wie er die Streitsituation rückblickend beurteilt

(Motorsport-Total.com) - Treffen sich zwei Formel-1-Fahrer in Kurve 2 in Baku, aber einer von beiden findet das gar nicht komisch. Im Gegenteil: Red-Bull-Fahrer Max Verstappen hat Mercedes-Fahrer George Russell für die Berührung im Sprintrennen zur Rede gestellt und als "Schwachkopf" bezeichnet. Zu einer weiteren Aussprache ist es danach nicht gekommen.

Max Verstappen beschimpft George Russell nach dem Sprint in Baku 2023 als "Schwachkopf"

Russell hat auch gar kein Interesse daran, den Vorfall nochmals mit Verstappen zu bereden: "Ich habe nichts weiter dazu zu sagen", meint er.

Er verstehe natürlich, dass solche Kommentare "aus der Emotion" heraus entstünden. Russell bleibt aber bei seiner Einschätzung, es sei ein einfacher Rennzwischenfall gewesen und nichts weiter. So sahen es auch die FIA-Sportkommissare. "Ob [Verstappen] inzwischen anders darüber denkt, weiß ich nicht", sagt Russell.

Warum Russell keine Entschuldigung braucht

Mit einer Entschuldigung seitens Verstappen für die Wortwahl im Parc ferme rechnet er nicht. "Ich brauche auch gar keine Entschuldigung dafür", sagt Russell.

"Er ist ein zweimaliger Weltmeister, der auch aktuell wieder die Gesamtwertung anführt. Das kümmert mich nicht. Er ist ein super-guter Kerl und ein toller Fahrer, aber [die Wortwahl] war ein bisschen unnötig."

Zumal der Zwischenfall aus seiner Sicht gar nicht dramatisch gewesen sei. Selbst in der Wiederholung habe er nichts Schwerwiegendes erkannt, meint Russell. "Es hat mich eher überrascht, wie wenig da war. Ich hatte mit mehr gerechnet. Es eben gab eine leichte Berührung, wie sie so oft vorkommt im Feld."

Horner: Verstappen hat das längst abgehakt

Red-Bull-Teamchef Christian Horner scheint sich dieser Einschätzung anzuschließen, wenn er sagt: "Da treffen halt zwei Profisportler aufeinander. Max war natürlich wütend, weil er beträchtlichen Schaden an seinem Fahrzeug hatte, mit Auswirkungen auf sein Rennen."

"Und natürlich kommen Emotionen hoch, wenn man den Helm abnimmt. Max hat seine Emotionen immer schon auf der Zunge getragen. Es hat ihn halt geärgert."

Verstappen scheue sicherlich nicht vor "hartem Racing" zurück, meint Horner. "Wir kennen ihn als harten Racer. So ist er und so wird er immer sein. Ihn stört ein bisschen die Berührung, weil sie sein Rennen beeinträchtigt hat. Aber das passiert manchmal im Motorsport. Und ich schätze, er hat das schnell abgehakt, nachdem er seine Meinung gesagt hatte."