• 06. April 2023 · 10:07 Uhr

Valtteri Bottas: Uns fehlt eine halbe Sekunde - aber wir wissen nicht, wo

Alfa Romeo auf Spurensuche: Warum das Team beim Formel-1-Team in Australien zwar technische Fortschritte gemacht hat, aber insgesamt (zu) langsam war

(Motorsport-Total.com) - Nur ein Team hat im Qualifying zum Australien-Grand-Prix 2023 in Melbourne gleich beide Autos schon in Q1 verloren: Alfa Romeo. Seither rätselt der Rennstall aus der Schweiz, was schiefgelaufen ist mit dem C43 auf dem Albert Park Circuit. Denn eigentlich hatte sich Alfa Romeo in Australien einen Fortschritt erhofft, weil es dort erstmals einen neuen Frontflügel eingesetzt hatte.

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Valtteri Bottas im Alfa Romeo C43 beim Grand Prix von Australien 2023 Zoom Download

Und dieser Fortschritt hat sich laut Teamrepräsentant Alessandro Alunni Bravi tatsächlich eingestellt: Er und seine Mannschaft hätten in den Trainings "einen eher positiven Eindruck von den Updates" gekriegt, so sagt er. Deshalb sei es aus seiner Sicht "enttäuschend, mit beiden Autos gleich im ersten Qualifying-Segment zu scheitern".

"Wir müssen uns die Daten ansehen und nachvollziehen, was sich für die Fahrer zwischen dem dritten Training und dem Qualifying verändert hat."

Im Freien Training noch in den Top 10, dann ...

Im dritten Freien Training hatte Guanyu Zhou mit 1:18.330 Minuten bei 0,765 Sekunden Rückstand den zehnten Platz belegt, Valtteri Bottas war mit 1:18.809 Minuten bei 1,244 Sekunden Rückstand auf P15 gefahren. Im Qualifying war Zhou dann zwei Zehntel langsamer, während Bottas nur um ein Zehntel zulegte. Ergebnis: P17 und P19 für die Alfa-Romeo-Fahrer, über 1,1 Sekunden hinter der Spitze.

Das verwirrt Zhou. Er meint: "Wir hatten [im dritten Training] eine wirklich gute Balance und waren zufrieden mit dem Auto. Ein paar Stunden später aber ging das Auto in die genau andere Richtung und wir hatten gar keinen Grip. Das war eine große Überraschung."

Der neue Frontflügel habe sich im Qualifying als ein "Fortschritt" erwiesen, "aber vielleicht waren bei mir die Reifen nicht im richtigen Fenster", sagt Zhou. "Es war wirklich schwierig, überhaupt eine Runde hinzukriegen."

Bottas empfindet Rennauto anders als Zhou

Bottas äußert sich ähnlich und findet es "seltsam", dass der Alfa Romeo C43 in Australien nicht auf Touren gekommen ist. "Ich kann nur sagen, wir haben gefühlt zu viel Untersteuern im Auto. Es fühlt sich aber nicht so an, als wären wir deshalb eine halbe Sekunde zurück."

Dann schildert der frühere Siegfahrer ganz andere Eindrücke als Zhou, denn seine Reifen seien im Qualifying "auf den Punkt warm" gewesen, meint Bottas. Umso mehr könne er sich den großen Rückstand, auch auf Teamkollege Zhou, nicht erklären. "Ein bisschen Verkehr" im entscheidenden Moment habe "vielleicht ein paar Zehntel gekostet, aber keine halbe Sekunde", so Bottas.

Und besonders schlimm aus seiner Sicht sei: "Ich hatte nicht den Eindruck, dass da noch mehr drin war. Man weiß, wenn man nicht weit weg ist vom Maximum. Aber hier hingen wir so weit hinter dem zurück, was ich im Auto spürte."

Hat Alfa Romeo ein grundsätzliches Problem?

Liegt also ein grundsätzliches Problem vor bei Alfa Romeo? Zhou moniert, sein Auto entfalte zu wenig Leistung und meint: "Das müssen wir aufdröseln."

Im Vergleich zu anderen Fahrzeugen war in Australien der Topspeed ein Manko. Praktisch auf jeder Geraden fehlten Alfa Romeo einige km/h auf die direkten Gegner, das Defizit beim Geradeausfahren war groß. Außerdem fällt auf, wie häufig die Alfa-Romeo-Fahrer korrigieren mussten, was sich ebenfalls auf der Uhr niederschlug, wenn auch in kleinen Zeitmengen.


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Und so gerät der Frontflügel in den Verdacht, die Balance des Autos gestört zu haben. Doch Bottas ist "nicht überzeugt, dass hier das Problem liegt", so meint er. "Alles beim Flügel funktioniert, wie es soll. Der Flügel fühlt sich wie eine Verbesserung an, und das bestätigen auch die Daten."

"Wir scheinen im Vergleich einfach etwas langsam zu sein auf den Geraden und nicht schlecht in den Kurven. Aber ich weiß nicht, vielleicht fahren wir mit der falschen Flügeleinstellung."

Am Ende noch zwei Punkte in Australien

Entsprechend gewarnt ging Alfa Romeo in den Grand Prix - und wurde mit zwei Punkten durch Zhou positiv überrascht. Der turbulente Rennverlauf mit mehreren Rotphasen und drei Ausfällen in den Punkterängen spielte dem Team in die Karten.

"Wir haben uns durch ein gutes Rennen in die Position gebracht, Chancen nutzen zu können", sagt Teamrepräsentant Alunni Bravi. "Glück ist, wenn man eine Möglichkeit bekommt, aber dann musst du sie eben auch ergreifen."

"Dabei hatten wir noch Pech gehabt mit der ersten Rotphase: Beide Fahrzeuge waren auf eine Strategie gepolt, die sie in die Top 10 hätte bringen können. Der Gratis-Reifenwechsel für alle aber machte das zunichte."

"Zwei Punkte sind am Ende ein gutes Ergebnis, denn wir hatten ein schwieriges Wochenende und müssen die Pause bis Baku nutzen, um wieder auf die Pace von Bahrain zu kommen. Es gilt, bei den nächsten Rennen stärker zu sein."

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