• 13. November 2022 · 09:33 Uhr

Sainz trotz P2 im Sprint ernüchtert: Rennergebnis steht so gut wie fest

Carlos Sainz rechnet mit einem schwierigen Rennen für Ferrari am Sonntag, nachdem man im F1-Sprint von Brasilien die Pace der Mercedes-Piloten nicht mitgehen konnte

(Motorsport-Total.com) - Eigentlich hätte man meinen können, dass Carlos Sainz mit seiner Aufholjagd im Formel-1-Sprint von Brasilien vom fünften auf den zweiten Platz zufrieden sein müsste, doch in der Pressekonferenz danach war der Spanier nicht sonderlich froh oder erleichtert.

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Carlos Sainz ist nach dem Sprint nicht angetan von der Ferrari-Pace Zoom Download

Zum einen wäre da die Gridstrafe, die Sainz für das Rennen am Sonntag auf den siebten Startplatz befördert und zum anderen die überraschend starke Pace von Mercedes, mit denen Ferrari um den zweiten Platz in der Konstrukteurswertung kämpft. Die Silberpfeile werden nach dem Sieg von George Russell im Sprint aus der ersten Reihe im Hauptrennen starten.

"Ich meine, wir haben an diesem Wochenende eine anständige Pace, es ist nur so, dass die Mercedes vielleicht ein bisschen mehr Pace haben", analysiert Sainz. "Es wird interessant sein, morgen zu sehen, was passiert, wenn wir alle den Medium-Reifen sind, so wie wir heute [Max] Verstappen."

"Mal sehen, wie sich der Medium verhält. Und natürlich müssen wir sie morgen auf der Strecke überholen, denn ich starte von P7, ich glaube, Charles startet von P5, also brauchen wir ein gutes Rennen, wenn wir sie schlagen wollen."

Sainz vermutet: Selbst von Startplatz zwei keine Chance

Vom siebten Startplatz glaubt Sainz zudem nicht an große Wunder, denn bereits der Sprint "war zwar gut, aber am Ende auch sehr schwierig". "Wir kamen zwar auf P2 an, aber ich verbrachte zehn Runden damit, mich vor Lewis [Hamilton] zu verteidigen. Ich habe es jedoch geschafft, an Max vorbeizukommen, was wegen seiner Höchstgeschwindigkeit ziemlich schwierig war."

"Ich habe aber trotzdem das Gefühl, dass wenn wir morgen auf P2 starten würden, wären wir gegen die beiden Mercedes verwundbar. Sie scheinen ein besseres Fahrverhalten und eine bessere Rennpace zu haben", erklärt Sainz. Von weiter hinten dürften die Chancen damit noch geringer sein.

"Wir werden zumindest mitmischen", hofft Sainz. "Leider muss ich eine Strafe hinnehmen, was ein bisschen die Geschichte meiner Saison ist. Immer wenn ich stark bin und eine gute Pace habe, erleide ich an solchen Wochenenden einen Rückschlag. Ich fühle mich wohl. Ich habe das Gefühl, dass ich heute ein perfektes Rennen gefahren bin. Ich bin also bereit für den Kampf morgen."

Sainz: Ferrari muss auf "verrückte" erste Runde hoffen

Dabei rechnet Sainz mit einem harten Kampf mit seinen ehemaligen Teamkollegen Lando Norris, den er schon im Sprint nur mit Mühe überholen konnte. Der McLaren-Pilot wird nach der Gridstrafe für den Spanier vom sechsten Platz starten.

"Es wird eine Herausforderung werden, Lando zu überholen, der heute besonders aggressiv zu mir war - ich weiß nicht warum, aber er hat sich um sein Leben verteidigt", sagt Sainz. "Aber hoffentlich kann ich schnell an ihn vorbeiziehen und mich dann in den Kampf an der Spitze einschalten."

"Ich denke, es wird genauso spannend wie [im Sprint], aber wahrscheinlich steht die Reihenfolge der Autos morgen schon mehr fest als die von heute. Es wird also eher ein strategisches Rennen sein. Wir werden die beiden Mercedes, die beiden Red Bulls und dann die beiden Ferraris haben - es sei denn, in der ersten Runde passiert etwas Verrücktes."

"Und ich denke, es sieht so aus, als ob das die Renngeschwindigkeit der Autos ist. Vielleicht kann Max morgen wieder eine gute Pace haben, nachdem er heute mit dem Medium zu kämpfen hatte. Dann müssen wir als Team zusammen mit Charles sehen, wie wir zumindest näher an die Mercedes herankommen können, um morgen so wenig Punkte wie möglich zu verlieren, was das Ziel ist."

Ferrari besser als in Mexiko, aber nur noch dritte Kraft?

Immerhin kann sich Ferrari auf die Fahne schreiben, dass man in Sao Paulo schon einmal besser performt als noch vor zwei Wochen in Mexiko, was Sainz bestätigt: "Wir sind definitiv besser. Wir sind mehr Musik dabei, aber nach dem heutigen Tag scheint Mercedes definitiv im Vorteil zu sein und bei Red Bull wissen wir es nicht genau, weil Max auf den Mediums zu kämpfe hatte."


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In der Pressekonferenz nach dem Sprint hatte Lewis Hamilton die Vermutung gehabt, dass es viel weniger Mercedes selbst ist, die sich in letzter Zeit verbessert haben, sondern vielmehr Red Bull und Ferrari einen Schritt zurück gemacht haben. Darauf angesprochen, erwidert Sainz jedoch.

"Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir keinen Rückschritt gemacht haben", betont er. "Ich denke, dass sie einfach bessere Arbeit geleistet haben, um das Auto zu verbessern und mehr Abtrieb auf das Auto zu bringen."

Sainz: Müssen über Winter hart arbeiten

"Ich habe nicht das Gefühl, dass [Mercedes] über den Winter für 2023 eine große Lücke zu schließen hat, denn ich glaube, dass sie heute die Schnellsten waren. Wenn überhaupt, dann müssen wir und Red Bull uns darüber im Klaren sein, dass wir, wenn wir nächstes Jahr im Rennen schnell sein wollen, etwas Abtrieb ans Auto packen und uns weiter verbessern müssen."

"Denn wir haben es schon einmal gesehen: Die Entwicklungsgeschwindigkeit bei Mercedes ist unübertroffen. Ich denke, sie haben in all den vergangenen Saisons gezeigt, dass sie immer das Team sind, das sich am meisten weiterentwickelt hat, selbst wenn sie in Führung lagen oder zu Beginn der Saison im Hintertreffen waren. Und das zeigt, dass wir selbst einen guten Winter brauchen. Und nicht nur das, wir müssen uns auch in der nächsten Saison gut entwickeln."

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