Mick Schumacher "ziemlich überrascht" von Q3-Teilnahme

Warum Haas-Fahrer Mick Schumacher beim Formel-1-Rennen in Zandvoort nicht mit einem Startplatz in den Top 10 gerechnet hatte und was im Grand Prix drin ist

(Motorsport-Total.com) - Mick Schumacher ist im Qualifying zum Grand Prix der Niederlande in Zandvoort zum vierten Mal in der Formel-1-Saison 2022 unter die Top 10 gefahren. Und dieses Ergebnis hat den Deutschen "ziemlich überrascht", wie er sagt. Dabei hatte Schumacher selbst noch am Freitagabend Q3 als Ziel für sein Haas-Team ausgegeben.

Mick Schumacher im Haas VF-22 beim Formel-1-Rennen in Zandvoort 2022

Unmittelbar vor der Qualifikation hatte sich Schumacher, so sagt er jetzt, "in Q2 gesehen". Und: "Andere Teams hatten wohl gedacht, wir fallen in Q1 raus. Dass es uns gelungen ist, vermeintlich schnellere Gegner hinter uns zu lassen, das ist klasse. Vor allem auf dieser Strecke, auf der Überholen noch immer schwierig ist. Ich freue mich daher sehr auf den Sonntag."

Denn Schumacher mischte gut mit im Qualifying, kam als Zwölfter in die zweite Runde und als Neunter in die dritte. Dort ließ er mit 1:11.442 Minuten zumindest AlphaTauri-Fahrer Yuki Tsunoda hinter sich und profitierte von einem Technikdefekt beim Aston Martin von Lance Stroll. Für mehr reichte es nicht: Bei 1,1 Sekunden Rückstand auf die Spitze fehlten Schumacher drei Zehntel auf Lando Norris im McLaren vor ihm.

Haas in Zandvoort von Anfang an gut dabei

Doch Schumacher kann gut leben mit dem Ergebnis und gibt an, sich "großartig" zu fühlen. Außerdem meint er: "Das Auto ist gut, vor allem auf dieser Strecke. Wir wussten schon, dass wir hier gut aussehen würden."

"Ich hatte von Anfang an gutes Vertrauen ins Auto. Im Prinzip mussten wir gar nichts am Set-up ändern. Wir haben definitiv gut begonnen hier. Und bis hierher sind wir ziemlich zufrieden mit der Leistung. Natürlich: [Ein gutes] Qualifying war auch ein Ziel, das wir erreichen wollten. Das ist uns definitiv gelungen."

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Man dürfe daher von einem "guten Tag" für Haas sprechen, sagt Schumacher, denn es zeige sich wie schon in Budapest, dass das Update am VF-22 funktioniere und "etwas bringt", so meint der Deutsche. "Das ist alles, was aktuell drin ist. Und P8 ist ein gutes Ergebnis mit Blick auf die jüngsten Rennen."

Was ist über die Renndistanz möglich für Schumacher?

Bleibt die Frage, wie es Schumacher und Haas über die Grand-Prix-Distanz ergehen wird. Die Longruns im Freien Training seien "nicht so schlecht" gewesen, sagt Schumacher. "Ich schätze aber, jeder wird ein paar Probleme kriegen mit dem Reifenhaushalt. Die Reifen sind hier schwer gefordert. Speziell die Asphalttemperaturen sind hier manchmal ein Thema."

Gleichzeitig sei man als Fahrer in Zandvoort enorm gefordert, "weil die Strecke so viel Charakter hat. Da stehst du als Fahrer ständig unter Strom, die ganze Zeit über", meint Schumacher.

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Er gehe aber zuversichtlich ins Rennen: "Wir fahren ja nicht im Getümmel da hinten los, sondern etwas vor dem Bereich, wo das Getümmel üblicherweise beginnt. Hoffentlich können wir uns aus allem heraushalten und bestmöglich fahren."

(Teilweise) positive Bilanz im Direktvergleich mit Magnussen

Bestmöglich, das heißt für Schumacher: in die Punkte fahren. Oder wie er es selbst formuliert: "Monza wird wieder schwierig für uns. Das wissen wir. Wir müssen daher Punkte holen, wann auch immer wir dazu in der Lage sind, und alles mitnehmen. Damit wir die Rennen kompensieren, in denen es nicht so gelaufen ist, wie wir es uns vorgestellt hatten."

Wobei Schumachers Bilanz gegen Haas-Teamkollege Kevin Magnussen positiv ausfällt: In den bisherigen 14 Rennen schnitt er in acht Fällen besser ab, führt damit im Teamduell. Im Qualifying verkürzte er durch P8 in Zandvoort (und durch P19 bei Magnussen) auf 4:11.