Lewis Hamilton frustriert: Ich habe genug von diesem Bouncing!

Lewis Hamilton ist froh, dass das Formel-1-Rennwochenende in Monaco endlich vorüber ist und hofft auf Besserung beim kommenden Rennen in Aserbaidschan

von Kevin Hermann · 31.05.2022 11:24

(Motorsport-Total.com) - Mit Platz acht beim Formel-1-Rennen in Monaco konnte Lewis Hamilton den positiven Schwung aus Barcelona nicht mitnehmen. Während der von Hamilton pilotierte Mercedes im Rennen von Spanien teilweise noch das schnellste Auto im Feld war, steckte der Brite im Fürstentum hinter Fernando Alonso fest.

Im Fürstentum erlebte Lewis Hamilton die nächste Enttäuschung

"Es ist natürlich frustrierend, aber so ist es nun einmal. Ich bin einfach hinter ihm hergecruist", sagt Hamilton. "Ich war eigentlich froh, als der Regen kam, denn das schafft normalerweise Möglichkeiten. Leider lief es nicht so gut, und wir kamen nicht an Ocon vorbei, als ich auf den Intermediates unterwegs war."

Laut Mercedes-Teamchef Toto Wolff hätte Hamilton ohne die Probleme mit den beiden Alpine-Piloten mit seinen Teamkollegen George Russell mithalten können: "Zunächst einmal gab es den Zwischenfall mit Esteban, für den er eine Strafe bekam, und dann hätte er im Boxenstoppfenster von Lando Norris sein können oder sogar mit George und Lando vorne kämpfen können, denn das war sein Tempo."

Wolff frustriert: Man hätte nur Formel-2-Autos überholen können

"In Monaco ist es nun einmal so, dass die Position auf der Strecke alles ist", fügt Wolff hinzu, der sagt, dass man einen Geschwindigkeitsvorteil von fünf Sekunden brauchte, um im Fürstentum überholen zu können. "Ich meine, fünf Sekunden sind, wie wenn man gegen ein Formel-2-Auto fährt", sagt er.

"Das ist hier so ein Spektakel hier, so ein fantastischer Veranstaltungsort und es ist immer wieder toll, hier zu sein, aber wir müssen uns vielleicht die Streckenführung einmal ansehen", fordert der Mercedes-Teamchef.

"Es war insgesamt ein hartes Wochenende und ich hatte einige unglückliche Situationen, wie die rote Flagge im Qualifying", beklagt der siebenmalige Formel-1-Weltmeister. Auf die Frage, ob die aktuelle Situation bei Mercedes an ihm nagt, antwortet er: "Natürlich, aber es bringt nichts, mich von ihr auffressen zu lassen."

Hamilton "betet" auf Fortschritte bei Mercedes

"Es ist, wie es ist, und ich kann nicht wirklich viel dagegen tun. Wir gehen jetzt zurück in die Fabrik und beim nächsten Rennen versuchen wir es noch einmal." Für das kommende Rennwochenende in Aserbaidschan hofft er auf einen großen Sprung von Mercedes.

"Ich bete einfach, dass sich das Auto nicht so anfühlt wie hier. Das hier war bisher das Schlimmste in diesem Auto, allein schon wegen der Bodenwellen", sagt Hamilton. "Meine Zähne, mein Kiefer bewegten sich die ganze Zeit. Ich habe einfach genug von diesem Schütteln!"

"Ich bin mir ziemlich sicher, dass unser Auto so steif ist, dass die Räder und die Aufhängung es in den Boden drücken. Daher freue ich mich auf eine offenere Strecke, hoffentlich beim nächsten Rennen. Ich bete einfach dafür, dass es dort nicht so holprig ist wie hier."

Geht die Misere in Baku weiter?

Hamilton ist sich nicht sicher, ob das Problem in Monaco auf das Porpoising oder die generell holprige Strecke im Fürstentum zurückzuführen war, weshalb er mit seinen Prognosen für Baku vorsichtig ist.

"Ich weiß nicht, ob es hier am Porpoising lag. Ich hoffe einfach, dass es das nicht war und auch kein Thema mehr sein wird. Sollte die Strecke in Baku aber wieder so holprig sein, könnten wir in den Kurven Probleme bekommen."

"Dort erwartet uns eine andere Art von Strecke, obwohl es einige Ähnlichkeiten zu den langsamen Kurven hier in Monaco gibt, aber hoffentlich können wir in Baku Fortschritte erzielen und ein besseres Performance-Niveau zeigen, wie wir es zuletzt in Barcelona gesehen haben", so Hamilton.

Wolff relativiert Hamilton-Rückstand auf Russell

Dass George Russell seinen viel routinierteren Teamkollegen einmal aufs Neue schlagen konnte, hat für Teamchef Wolff keine Aussagekraft: "Wenn man sich anschaut, wie viel Pech Lewis bereits hatte - ich meine, heute schon wieder: Die Berührung mit Esteban, das Feststecken hinter Fernando, die rote Flagge gestern im Qualifying - denke ich, dass das Pendel auch wieder in seine Richtung ausschlagen wird."

Beim Versuch Esteban Ocon zu überholen, beschädigte sich Lewis Hamilton seinen Frontflügel

"Ohne diese unglücklichen Situationen bei Lewis, sie sind ziemlich gleichauf, was großartig ist. Außerdem arbeiten sie zusammen, um unser Auto in Ordnung zu bringen, denn das ist auch dringend notwendig", so Wolff.

Nichtsdestotrotz liegt Lewis Hamilton in der Fahrerwertung bereits deutlich zurück. Mit insgesamt 50 Punkten aus sieben Rennen fehlen ihn 34 Punkte auf seinen Teamkollegen George Russell, während sein Rückstand auf WM-Leader Max Verstappen bereits 75 Punkte beträgt.