• 24. Mai 2022 · 17:28 Uhr

Daten zeigen: Alfa Romeo könnte in Monaco für eine Überraschung sorgen

Mit seiner Stärke in langsamen Kurven könnte Alfa Romeo in Monaco womöglich den Topteams einheizen - Doch das Team selbst warnt vor überhöhten Erwartungen

(Motorsport-Total.com) - Die Fortschritte, die Alfa Romeo in diesem Jahr in der Formel 1 gemacht hat, sind unübersehbar. Das Team ist zu einem Stammgast in Q3 geworden und konnte mit Neuzugang Valtteri Bottas bis auf Dschidda alle Rennen in den Top 8 beenden.

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Kann Valtteri Bottas Alfa Romeo in Monaco aufs Podest führen? Zoom Download

Vor dem Grand Prix von Monaco am kommenden Wochenende darf sich die Mannschaft seine bisher wohl beste Chance in dieser Saison ausrechnen. Denn mittlerweile weiß man, dass eine der Hauptstärken des neuen C42 in langsamen Kurven liegt, und von denen gibt es in Monte-Carlo nun wirklich reichlich.

Nicht umsonst bemerkte Bottas nach seinem sechsten Platz in Barcelona: "Ich denke, die nächste Woche ist für unser Auto sehr gut geeignet. Es geht hauptsächlich um langsame Kurven, und unser Auto ist in langsamen Kurven wirklich gut."

Daten aus Barcelona sprechen für Alfa Romeo

Die Daten scheinen das zu bestätigen. Ganz allgemein wird oft gesagt, dass die Leistung eines Autos im letzten Sektor von Barcelona ein recht guter Indikator dafür ist, wie es in Monaco abschneiden wird, da es sich um eine Abfolge von Kurven mit mittlerer und niedriger Geschwindigkeit handelt.

Wenn man sich die Sektorenzeiten aus dem Qualifying ansieht, war Bottas' Alfa Romeo in Sektor drei definitiv im Spitzenfeld, wie eine Auflistung der Bestzeiten je Auto zeigt:

01. Ferrari 27,336 Sekunden 02. Red Bull 27,411 03. Alfa Romeo 27,443 04. Haas 27,561 05. Mercedes 27,698 06. McLaren 27,768 07. Alpine 27,896 08. AlphaTauri 27,984 09. Aston Martin 28,197 10. Williams 28,586

Das sieht für Alfa Romeo schon ermutigend aus. Aber wenn man sich die einzelnen GPS-Sektorzeiten der gesamten Runde genauer ansieht, kann man erkennen, dass der Alfa Romeo in einigen Segmenten tatsächlich der Schnellste war.

Vergleicht man etwa die Qualifying-Runden von Charles Leclerc, Max Verstappen und Valtteri Bottas miteinander, so zeigen die GPS-Aufzeichnungen, dass der Alfa Romeo bei der Einfahrt in die Rechtskurve 12 sowie am Ausgang der Schikane und in der letzten Kurve von allen drei Autos am schnellsten war.

Das deutet auf eine gute Traktion bei niedrigen Geschwindigkeiten hin. Damit könnten Bottas und Alfa Romeo in Monaco in den Kreis der besten zwei oder drei Teams vordringen.

"Warum sollten wir nicht P4 oder mehr erreichen?"

Doch trotz der optimistischen Anzeichen, die sich aus den Daten ergeben, will sich Alfa Romeo nicht zu sehr von den Dingen hinreißen lassen. "Was die Perfomance angeht, erwarte ich sicher nichts Magisches", sagt Xevi Pujolar, leitender Renningenieur bei Alfa Romeo, mit Blick auf den Grand Prix von Monaco.

"Wir sind stark im unteren Geschwindigkeitsbereich, aber die Topteams sind das auch. Es ist nicht so, dass wir viel besser als sie sind. Wir sind näher an ihnen dran. Wahrscheinlich werden wir einen besseren Abstand zum Mittelfeld haben, ein bisschen mehr Spielraum." Ferrari, Red Bull und Mercedes sieht er weiterhin vorn.

"Wie das Ganze dann ausgeht, müssen wir sehen", sagt Pujolar weiter. Im Rennen (in Barcelona; Anm. d. R.) gab es viele Zwischenfälle. Einmal kämpften wir mit Sainz und Hamilton um Platz vier, und am Ende landeten wir auf Platz sechs."

"Ich meine, warum sollten wir nicht Platz vier oder mehr erreichen? Sicherlich versuchen wir es. Wenn jemand einen Fehler macht, werden wir da sein, um die Chance zu nutzen."

Bereits jetzt, nach sechs Rennen, hat Alfa Romeo mehr Punkte geholt als im gesamten letzten Jahr. Eine Zielvorgabe bis zum Saisonende gibt es aber nicht. "Im Moment ist das Ziel einfach, den Schwung beizubehalten. Wir wissen nicht, wie sich die Saison entwickeln wird. Die Dinge können sich sehr schnell ändern."

"Für uns besteht die Motivation jetzt darin, den Schwung beizubehalten und Rennen für Rennen so viele Punkte wie möglich zu holen", betont der Alfa-Romeo-Ingenieur weiter. "Unsere größte Herausforderung ist, dass wir mit beiden Autos diese Art von Rennen fahren müssen, denn wir haben das Potenzial dazu."

Alfa Romeo will sich einen "guten Puffer" aufbauen

Auf die Frage, ob in der Konstrukteurswertung am Ende Platz vier dabei herausspringen könnte, antwortet Pujolar: "Das wäre sehr, sehr gut. Aber im Moment ist es noch zu früh, sich solche Ziele zu setzen. Wir stehen noch am Anfang der Saison."

"Im Moment können wir mit McLaren (aktuell Tabellenvierter), Alpine, AlphaTauri kämpfen. Das ist unser Hauptziel, Rennen für Rennen. Den Rückstand weiter zu verringern, die Lücke zu McLaren zu schließen, Alpine hinter uns zu halten und weiter an Vorsprung auf AlphaTauri zu gewinnen, darauf arbeiten wir hin."

"Wir wissen nicht, was in der zweiten Saisonhälfte passieren wird, also ist es für uns sehr wichtig, jetzt so viele Punkte wie möglich zu holen. Außerdem müssen wir abwarten, was mit den Power- Units und allem anderen passiert, denn das ist entscheidend. Man muss immer einen guten Vorsprung haben", weiß Pujolar.

"Die Vergangenheit hat gezeigt: Es braucht nur ein Rennen mit Regen oder etwas Chaos, und alles kann sich sehr schnell ändern. Also brauchen wir einen guten Puffer."

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