• 28. März 2022 · 11:00 Uhr

McLaren nach Ricciardo-Ausfall: "Müssen uns bei Daniel entschuldigen"

Was McLaren-Teamchef Andreas Seidl über den Ausfall von Daniel Ricciardo beim Formel-1-Rennen in Dschidda sagen kann und wo McLaren jetzt steht

(Motorsport-Total.com) - Bis Runde 35 lag McLaren-Fahrer Daniel Ricciardo in Dschidda gut im Rennen. Doch dann funkte er: "Ich habe keinen Vortrieb mehr, ich kann nicht beschleunigen." Kurz darauf stellte er seinen MCL36-Mercedes eingangs der Boxengasse am Streckenrand ab und stieg aus. Wieder ein Rückschlag für den britischen Traditionsrennstall.

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Daniel Ricciardo im McLaren MCL36 beim Formel-1-Rennen 2022 in Dschidda Zoom Download

McLaren-Teamchef Andreas Seidl spricht von "irgendeinem technischen Problem", das Ricciardo aus dem Rennen genommen habe. Er bleibt in seinen Äußerungen aber vage: "Es war etwas, das zum ersten Mal aufgetreten ist. Wir müssen schauen. Ich kann hier kein Update geben. Und wir müssen uns bei Daniel entschuldigen, weil wir ihm nicht das Material an die Hand gegeben haben, das er verdient."

Ricciardo habe sich in Saudi-Arabien "stark" präsentiert, sagt Seidl weiter. "Er war mit einer etwas anderen Strategie unterwegs als die anderen, nachdem er im ersten Stint festgehangen war. Und diese Strategie wäre aufgegangen, glaube ich. Er wäre in der Region von Lando [Norris] ins Ziel gekommen." Und Norris belegte am Ende P7 im Rennen.

Die besondere Strategie von Ricciardo

Wie also sah die "andere Strategie" von Ricciardo aus? Wie die meisten Fahrer war er auf Medium ins Rennen gegangen, wurde aber bereits in Runde acht an der Box vorstellig, als Erster überhaupt. Dort nahm Ricciardo Hard mit für einen langen zweiten Stint, mit einem weiteren Satz Hard in Reserve, falls es sonst nicht über die Distanz reichen sollte.

Den frühen ersten Stopp erklärt Ricciardo damit, dass er zunächst in einem "Zug" festgehangen habe, konkret auf P13 hinter dem Aston Martin von Lance Stroll. Diesem folgte Ricciardo zwar dichtauf, fand aber in den ersten Runden keinen Weg vorbei.

"Ich hatte den Eindruck, etwas mehr Speed zu haben als der Aston Martin vor mir. Dort war man aber wohl mit wenig Abtrieb unterwegs. In den Kurven konnte ich also mithalten, aber selbst mit DRS war kein Überholmanöver möglich", sagt Ricciardo.

Punkte wären auch für Ricciardo möglich gewesen

Deshalb habe McLaren sein Heil in einer "alternativen Strategie" gesucht, "um das Rennen für uns zu öffnen", so Ricciardo. Diese Taktik ging auf: Nach der Safety-Car-Phase bis Runde 20 fand sich Ricciardo auf P12 wieder, überholte wenig später Nico Hülkenberg im zweiten Aston Martin und schnupperte auf P11 liegend an den WM-Punkten, bis zum Ausfall wenig später.

Was möglich gewesen wäre? "Ich weiß es eigentlich nicht", meint Ricciardo. Doch Teamchef Seidl hat eine Ahnung: Beide Autos seien in der Phase vor dem Ausfall "ziemlich ähnlich" unterwegs gewesen. "Daniel hatte zu diesem Zeitpunkt auf jeden Fall den Speed, um an Lando dranzubleiben und die Position zu halten." McLaren hätte also mit beiden Autos punkten können.

Positives Fazit bei McLaren nach Dschidda

Wohl auch deshalb spricht Seidl von einem "super Ergebnis" und meint: "Platz sieben, sechs Punkte. Das nehmen wir so mit." Vor allem die Pace auf den harten Reifen in der Schlussphase des Rennens sei eine "super Motivation für das gesamte Team".


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Ricciardo schließt sich dieser Einschätzung an, obwohl er ausgefallen ist. Es sei "insgesamt ein etwas positiveres Wochenende" gewesen, "auch wenn es den Defekt gab. Nicht ideal, aber wir sind deutlich konkurrenzfähiger aufgetreten", erklärt er.

"Das Gefühl für das Auto war sicherlich besser. Und das Auto fühlt sich nicht schlecht an. Es fehlt uns nur an Grip und Abtrieb. Auf gewisse Weise ist das ermutigend, denn grundsätzlich stehen wir nicht schlecht da. Wir müssen jetzt nur ordentlich zulegen."

Oder in den Worten von Seidl: McLaren habe "hart weiterzuarbeiten", dürfe mit dem Rennen in Dschidda aber "rundum zufrieden sein", weil beispielsweise auch die Boxenstopps gut funktioniert hätten. In der Tat: Mit 2,41 und 2,51 Sekunden stellte McLaren die Stopp-Bestzeiten im Rennen.

"Natürlich haben wir auch davon profitiert, dass vor uns ein paar Autos ausgefallen sind", sagt Seidl. "Als Team aber haben wir bei der Strategie einen super Job gemacht."

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