• 10. Oktober 2021 · 20:41 Uhr

Ferrari: Hätte Charles Leclerc ohne Stopp durchfahren können?

Charles Leclerc fällt in Istanbul nach einem späten Reifenwechsel aus den Podestplätzen, sagt aber: "Ich bedauere nichts" - Was er ohne Stopp passiert?

(Motorsport-Total.com) - Für Charles Leclerc sah es auf dem feuchten Istanbul Park Circuit am Sonntag lange Zeit nach einem Podest aus. Nachdem der spätere Sieger Valtteri Bottas (Mercedes) und Max Verstappen (Red Bull) gestoppt hatten, lag der Ferrari-Pilot sogar in Führung. Er und sein Team überlegten, auf Intermediates durchzufahren.

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Charles Leclerc stoppte später als die Konkurrenz und verlor das Podest Zoom Download

In der Schlussphase begann Leclerc jedoch mehr und mehr zu leiden, da die Leistung der Reifen immer mehr nachließ. Schließlich kam er in Runde 47 die Box an, nachdem er die Führung gerade an Bottas verloren hatte, und holte sich frische Intermediates.

Daraufhin fiel der Monegasse hinter seine Hauptkonkurrenten zurück, hatte auf den neuen Reifen mit Graining zu kämpfen und verlor den letzten Podestplatz sieben Runden vor dem Rennende an Sergio Perez (Red Bull), sodass Leclerc schließlich Vierter wurde.

Warum Leclerc so lange draußen geblieben ist

"Wir waren bezüglich der Entscheidung, wann wir an die Box kommen, ein bisschen verwirrt", räumt der Ferrari-Pilot ein. "Ich war auf gebrauchten Reifen unterwegs, und über Funk hörte ich die Rundenzeiten von Valtteri auf dem neuen Satz Intermediates. Er war damit am Anfang nicht sehr schnell, also dachte ich: "Okay, vielleicht können wir mit den gebrauchten Reifen vorne bleiben."

"Aber die Sache ist die, dass sie sieben Runden lang massiv mit Graining zu kämpfen hatten und dann, als sie durch das Graining durch waren, eine Menge Pace gefunden haben. Als sie diese Pace gefunden hatten, wussten wir, dass wir stoppen mussten, und das taten wir auch, aber es war zu spät", rekapituliert Leclerc.

In den letzten zehn Runden habe er dann nur noch versucht, die neuen Reifen zum Arbeiten zu bringen, konnte sich gegen Perez, der die Graining-Phase bereits überstanden hatte, aber nicht mehr wehren. "Es ist ein bisschen schade, weil wir dadurch das Podium verloren haben, aber ich bedauere nichts", betont der Viertplatzierte.

Leclerc: Ohne Stopp nicht besser abgeschnitten

"In Russland war die Kommunikation meiner Meinung nach nicht so gut, aber dieses Mal war sie sehr gut. Ich hatte ein klares Bild vom Rennen, und ich denke, wir haben das getan, was wir zu diesem Zeitpunkt für richtig hielten. Es hat sich nicht ausgezahlt, aber es war ein etwas seltsames Rennen mit diesen Reifen."

Ohne Stopp durchzufahren "wäre sehr, sehr schwierig gewesen", sagt Leclerc weiter. "Die Hinterreifen waren in den letzten vier Runden vor meinem Stopp nur schwer zu kontrollieren. Ich hatte immer wieder blockierende Räder, was mich in Fehler zwang. Ich glaube nicht, dass wir besser abgeschnitten hätten als mit Stopp."


Vettel: Wer hat die Reifenentscheidung getroffen?

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Das bestätigt auch Ferrari-Teamchef Mattia Binotto. Zwar habe es keine Zweifel gegeben, dass die gebrauchten Intermediates bis zum Ende halten würden. Die Ungewissheit bezog sich darauf, wie sich ihre Performance in den letzten Rennrunden entwickeln würde.

Binotto: Nicht Sicherheit, aber Performance kritisch

"Natürlich hatten wir den Boxenstopp mit Carlos (Sainz; Anm. d. R.) gemacht, und wir wussten, wie viel Gummi zu diesem Zeitpunkt noch auf seinen Reifen war", erklärt Binotto. "In Kenntnis dieser Daten glaubten wir, dass wir das Rennen hätten beenden können, zumindest was das Thema Sicherheit angeht."

"Wir wussten also, dass in Bezug auf die Sicherheit alle Voraussetzungen gegeben waren. Dann war es eine Frage der Leistung. Wie Charles schon sagte, war die Leistung zu der Zeit, als wir entschieden, draußen zu bleiben, in Ordnung. Aber dann änderte sich die Strecke, es war trockener, und wir mussten reinkommen."

Trotz des verpassten Podiums zeigt sich Leclerc mit der allgemeinen Performance des Autos in Istanbul zufrieden: "Ich war überrascht von unserer Pace. Das Auto war konkurrenzfähig." Dabei hatte sich Ferrari für ein Set-up mit wenig Abtrieb entschieden.

Wäre mit etwas mehr Abtrieb noch mehr möglich gewesen? "Ich weiß nicht, ich habe die andere Konfiguration unter diesen Bedingungen nicht ausprobiert", sagt der Monegasse. "Tatsache ist, dass es für uns ziemlich gut funktioniert hat. Wir können uns nicht viel mehr erhoffen, vor allem nicht im ersten Stint. Denn es war ein guter erster Stint, in dem wir die gleiche Pace wie Max hatten."

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