Formel-1-Technik in Portugal: Ferrari testet 2021er-Unterboden

Ferrari experimentiert im Freitagstraining zum Portugal-Grand-Prix in Portimao mit einem speziellen Unterboden für die Formel-1-Saison 2021

(Motorsport-Total.com) - McLaren hat es schon in Spa-Francorchamps gemacht, nun zieht Ferrari nach: Das Team um Charles Leclerc und Sebastian Vettel testet im Freitagstraining zum Portugal-Grand-Prix in Portimao (alle Formel-1-Rennen 2020 im Liveticker verfolgen!) einen neuen Unterboden, der bereits den Formel-1-Regeln für 2021 entspricht.

Der neue Unterboden für 2021 am Ferrari SF1000 (mit Vergleich zur 2020er-Version)

Neu daran ist vor allem dessen Form an der Außenkante: Im Vergleich zur aktuellen Formel-1-Saison fällt unmittelbar vor den Hinterrädern ein erheblicher, dreieckiger Teil der Unterbodenfläche weg, außerdem gibt es in der neuen Version deutlich weniger Einschnitte und Löcher.

Interessant an der Ferrari-Lösung ist vor allem die Wölbung des Unterbodens direkt vor dem Hinterrad. Damit will das Team offenbar versuchen, Luftturbulenzen am Heck des Fahrzeugs zu mindern.

Apropos: Ganz hinten am Ferrari SF1000 finden sich neben einem modifizierten Diffusor mit verkürzten senkrechten Streben auch kleinere Bremsbelüftungen, wie sie ab 2021 ebenfalls vorgeschrieben sein werden.

Fotostrecke: Formel-1-Technik: Detailfotos beim Portugal-Grand-Prix 2020 in Portimao

Die neuen Unterboden-Regeln sollen dazu beitragen, den Abtrieb der Formel-1-Fahrzeuge im kommenden Jahr um etwa zehn Prozent zu reduzieren. Das ist insofern ärgerlich für die Teams, als dass just der Bereich vor den Hinterrädern in den vergangenen Jahren verstärkt für die aerodynamische Optimierung verwendet wurde.

Sinn und Zweck der Ferrari-Probefahrten liegen daher auf der Hand: Ferrari will mit den Freitagskilometern in Portimao möglichst viele Daten zum neuen technischen Reglement sammeln und seine virtuellen Simulationen mit der Realität abgleichen.