• 29. Juni 2019 · 20:37 Uhr

Verkehrschaos in Q1: Kwjat verhindert Horrorunfall, Russell bestraft

George Russell auf den Spuren von Lewis Hamilton: Auch für den Williams-Piloten gibt es eine Strafe wegen Behinderung - Team oder Fahrer Schuld?

(Motorsport-Total.com) - Lewis Hamilton ist nicht der einzige Formel-1-Fahrer, der an diesem Samstag beim Großen Preis von Österreich eine Startplatzstrafe erhalten hat: Williams-Pilot George Russell ereilte dasselbe Schicksal, nachdem er in Q1 im Stau steckengeblieben war und Daniil Kwjat das Weiterkommen ins Q2 versaut hatte. Das Ergebnis: Drei Plätze nach hinten und ein Strafpunkt für den jungen Briten.

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Daniil Kwjat hätte mit schlechterer Reaktion einen ganz bösen Crash auslösen können Zoom Download

Der Übeltäter erklärt sich: "Es ist einfach ein Kommunikationsproblem gewesen. Ich habe den Funkspruch bekommen, dass hinter mir alles frei wäre. Deshalb habe ich nicht einmal in die Spiegel geschaut." (Formel 1 2019 im Live-Ticker!)

Kwjat kam mit vollem Überschuss von hinten an, während zwischen der Jochen-Rindt- und der Zieleingangskurve schon drei Autos (die beiden Alfa Romeos und Alexander Albon) warteten, zu denen sich dann auch noch Russell gesellte. Weil er nicht mit einem Auto von hinten rechnete, rollte er langsam durch die Rindt-Kurve durch.

Blitz-Reaktion von Kwjat verhindert Katastrophe

In diesem Moment tauchte plötzlich der Russe wie aus dem Nichts auf. "Ich habe nur kurz etwas Weißes gesehen und dann musste ich das machen", sagt er und vollzieht ein virtuelles Verreißen des Lenkrads nach links. Sein Toro Rosso geriet in die asphaltierte Auslaufzone und verlor aufgrund der Randsteine und Anti-Cuts so viel Schwung, dass es nicht mehr reichte, um sich aus den letzten Fünf zu befreien.

Darum ging es aber erst einmal gar nicht. Kwjat hat durch seine Reaktion einen ganz schweren Unfall verhindert. "Hätte ich zu diesem Zeitpunkt bereits voll und ganz in die Kurve eingelenkt gehabt, wäre es schwierig gewesen, ihm auszuweichen", malt er ein Schreckensszenario an die Wand. "Das war aus dem Cockpit heraus nicht gerade angenehm, das kann ich euch sagen."

Entsprechend fiel auch seine erste Reaktion am Funk aus: "Was zur Hölle? Ich hätte gerade beinahe jemanden umgebracht!"

Wegen der schlechten Sicht hätte auch Russell den heranstürmenden Toro Rosso nicht erkennen können, selbst wenn er in die Spiegel geschaut hätte, wie er sagt: "Diese Kurve ist blind. Aus Daniils Onboard-Perspektive sieht man mich selbst am Einlenkpunkt noch nicht. Für mich gilt dasselbe. Es hätte keinen Unterschied gemacht."


Fotos: Grand Prix von Österreich


In der Begründung der Sportkommissare heißt es: "Die Stewards ziehen in Betracht, dass Fahrzeug #63 nicht die übliche Warnung durch das Team erhalten hat, dass Fahrzeug #26 auf einer schnellen Runde war. Zudem wurde die Situation auch noch durch Fahrzeug #23 beeinflusst, das Fahrzeug #63 auf einer langsamen Runde kurz vor dem Zwischenfall überholt hat." So entging Russell einer härteren Strafe.

Wie Alex Albon mit hineinspielte

Jenes Fahrzeug #23 war Albon, der Russell erst kurz zuvor überholt hatte, nur um dann im Alfa-Stau zu landen. Im Unterschied zu Williams wusste Toro Rosso natürlich genau über die Position Kwjats Bescheid.

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George Russell wurde vor dem herannahenden Kwjat nicht gewarnt Zoom Download

Und so wollte sich der Thailänder mit dem Überholvorgang nur aus der Schusslinie bringen: "Ich war hinter George und sie zählten runter: 'Okay, fünf Sekunden, vier, drei'. Schon da waren wir so langsam, dass wir beinahe angehalten hätten. Deshalb bin ich vor der vorletzten Kurve an George vorbeigefahren und habe dann schnell reingezogen. Er hatte glaube ich kaum Zeit [auf Kwjat] zu reagieren."

Im Motorradsport gibt es mittlerweile eine Regel, die ein Herumtrödeln auf der Outlap unter Strafe stellt. Braucht die Formel 1 so etwas auch? Albon glaubt, dass es eher an der Strecke liegt: "Alle wollen ihren Abstand und bei 20 Autos auf einer Strecke, auf der man für eine Runde gerade einmal etwas mehr als eine Minute braucht, bekommt man dieses Problem. Es ist wie in Monaco immer ein Risiko. Man könnte sagen, es war einfach Pech."

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